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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Liebling.« Sie versuchte das Hemd zusam-menzulegen, gab es dann jedoch auf. Schließlich rollte sie es zusammen und schob es mit dem Fuß weit unter das Bett.
    Das Abendessen bestand aus saftigen Steaks von der gepökelten Lende, die Vella ihnen mitgegeben hatte, einer sämigen, schon fast eintopfartigen Suppe, dicken Brotschnitten, auf dem Herd getoastet, und Bratäpfeln mit Honig und Zimt.
    Nachdem sie das köstliche Mahl genossen hatten, stand Polgara auf und schaute sich in dem Höhlenraum um. »Die Damen und ich möchten eine Weile allein sein«, erklärte sie. »Und wir brauchen mehrere Wannen hei-
    ßes Wasser.«
    Belgarath seufzte. »Schon wieder, Pol?«
    »Ja, Vater. Höchste Zeit zu baden und die Kleider zu wechseln – für uns alle!« Betont schnupperte sie die Luft in der kleinen Höhle. »Allerhöchste Zeit!«
    Sie trennten einen Teil der Höhle mit aufgehängten Decken für Polgara, Ce'Nedra und Sammet ab, und machten sich daran, Wasser über dem Feuer zu erhitzen.
    Obwohl er zunächst keine Lust hatte, sich auch nur zu bewegen, mußte Garion doch zugeben, daß er sich, nachdem er sich gewaschen und frische, trockene Kleidung anhatte, viel besser fühlte. Er setzte sich auf ein Bett neben Ce'Nedra, und nicht einmal der feuchte Geruch ihres Haares störte ihn sonderlich. Wohlbehagen erfüllte ihn, nach diesem unangenehmen regnerischen Tag im Freien, nachdem er nun satt, sauber, warm und wohlig müde war. Tatsächlich fing er gerade an einzudösen, als ein gewaltiges Brüllen durch die Klamm echote. Er war nicht sicher, ob es von einem Tier oder einem Menschen kam, aber es war so grauenvoll, daß sein Blut zu stocken drohte und sich ihm die Härchen am Nacken aufstellten.
    »Was ist das?« rief Ce'Nedra furchterfüllt.
    »Psst, Mädchen!« warnte Feldegast leise. Er sprang auf und befestigte rasch ein Zelttuch über der Herdöffnung, woraufhin es dunkel in der Höhle wurde.
    Ein neuerliches Brüllen schallte durch die Klamm. Irgendwie klang es ungemein bösartig.
    »Wissen wir, wer es verursacht?« flüsterte Sadi.
    »Dergleichen habe ich noch nie gehört«, gestand Durnik.
    »Ich fürchte, ich schon«, antwortete Belgarath düster. »Als ich im Mo-rindland war, machte sich ein Magier einen Spaß daraus, seinen Dämon des Nachts auf Jagd zu schicken. Wenn er brüllte, klang es genauso.«
    »Furchtbar!« murmelte Sadi. »Was fressen Dämonen?«
    »Ich glaube nicht, daß Ihr das wirklich wissen wollt«, antwortete Silk. Er wandte sich an Belgarath. »Habt Ihr eine Vorstellung, wie groß er ist?«
    »Es gibt Dämonen unterschiedlichster Größe. Dem Gebrüll nach ist dieser riesenhaft!«
    »Dann würde er sich wohl nicht in diese Höhle zwängen können?«
    »Darauf möchte ich mich nicht verlassen.«
    »Er kann Spuren wittern, nicht wahr?«
    Der alte Mann nickte.
    »Es wird immer schlimmer! Könnt Ihr ihn irgendwie vertreiben, Belgarath?« Dann blickte Silk auch Polgara an. »Oder du, vielleicht? Du bist doch mit dem Dämon fertig geworden, den Chabat im Hafen von Rak Urga beschworen hat.«
    »Dabei hatte ich Unterstützung, Silk«, erinnerte sie ihn. »Aldur kam mir zu Hilfe.«
    Belgarath begann hin und her zu stapfen. Er starrte finster auf den Boden.
    »Nun?« fragte Silk.
    »Dräng mich nicht!« knurrte der alte Mann. »Vielleicht kann ich was tun«, gab er schließlich widerwillig zu. »Aber falls ich es tue, wird es so laut sein, daß jeder Grolim in Katakor mich hören wird – und Zandramas wahrscheinlich auch. Und dann haben wir den Rest des Weges die Chandim oder ihre Grolims auf den Fersen.«
    »Wie wäre es mit dem Auge?« Eriond blickte von dem Zaumzeug auf, das er flickte.
    »Das Auge würde noch mehr Lärm machen als ich. Wenn Garion damit einen Dämon vertreibt, würde man es noch in Gandahar, auf der anderen Kontinentseite, hören.«
    »Aber es könnte ihn vertreiben, nicht wahr?«
    Belgarath blickte Polgara an.
    »Ich glaube, er hat recht, Vater. Ein Dämon würde vor dem Auge fliehen, selbst wenn er im Bann seines Meisters steht. Ein freier Dämon wür-de sogar noch schneller fliehen.«
    »Fällt dir sonst nichts ein?«
    »Ein Gott.« Sie zuckte die Schultern. »Alle Dämonen, und wenn sie noch so mächtig sind, fliehen vor den Göttern. Kennst du irgendwelche Götter?«
    »Ein paar«, antwortete er. »Aber sie sind momentan beschäftigt.«
    Wieder hallte ein gewaltiges Brüllen durch die Berge. Es schien unmittelbar vom Eingang ihrer Höhle zu kommen.
    »Höchste Zeit für einen

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