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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Miene wirkte leicht verärgert.
    »Rauch?« fragte Belgarath.
    Feldegast schüttelte den Kopf. »Fledermäuse«, antwortete er. »Tausende dieser Flattertiere. Sie quellen wie schwarze Wolken aus den Türmen.«
    »Fledermäuse?« rief Ce'Nedra entsetzt und langte unwillkürlich nach ihrem Haar.
    »Das ist nicht ungewöhnlich«, sagte Polgara. »Fledermäuse brauchen geschützten Unterschlupf. Da sind Ruinen und verlassene Gemäuer genau das Richtige für sie.«
    »Aber sie sind so häßlich!« sagte Ce'Nedra schaudernd.
    »Es sind doch nur fliegende Mäuse, kleiner Liebling«, versicherte ihr Feldegast.
    »Ich mag auch Mäuse nicht!«
    »Da habt Ihr Euch aber eine sehr unduldsame Frau ausgesucht, junger Herr«, wandte sich Feldegast an Garion. »Voll Vorurteile und unvernünftige Abneigungen!«
    »Wichtiger ist, ob ihr irgendwo Licht im Innern gesehen habt«, lenkte Belgarath ab.
    »Nicht den kleinsten Schimmer, Ehrwürdiger. Aber das Haus ist groß, und es gibt Gemächer ohne Fenster. Torak mochte die Sonne nicht, wenn Ihr Euch erinnert.«
    »Machen wir einen Bogen durch den Wald, bis wir näher an dieser Hin-tertür sind«, schlug der alte Mann vor, »ehe es stockdunkel ist.«
    Sie hielten sich vom Waldrand fern, während sie die Lichtung mit dem großen schwarzen Haus in der Mitte umrundeten. Das letzte Licht schwand vom wolkigen Himmel, als sie vorsichtig zwischen den Bäumen hinauslugten.
    »Ich kann keine Tür sehen«, murmelte Silk, der zur Mauer spähte.
    »Sie ist zum größten Teil verborgen«, erklärte Feldegast. »Wenn man Efeu nicht bändigt, überwuchert er in wenigen Jahrhunderten die gewal-tigsten Bauwerke. Aber beruhigt Euch, Fürst Kheldar. Ich kenn' mich aus und find' den Eingang selbst in pechschwarzer Nacht.«
    »Die Hunde werden im Dunkeln durch die Gegend streifen, nicht wahr?« fragte Garion. Er blickte Sadi an. »Hoffentlich habt Ihr nicht das ganze Pulver für den einen Hund aufgebraucht.«
    »Es ist mehr als genug übrig, Belgarion.« Der Eunuch tätschelte seinen Beutel. »Eine Prise da und dort am Eingang sorgt dafür, daß wir im Innern nicht von ihnen gestört werden.«
    »Was meint ihr?« Durnik blinzelte zum dunklen Himmel hoch.
    »Wir sind nahe genug«, brummte Belgarath. »Ich will jetzt hinein.«
    Sie führten ihre Pferde durch das Unkraut der Lichtung, bis sie die Mauer erreichten.
    »Noch ein Stück dieses Wegs!« sagte Feldegast leise und tastete sich an den rauhen schwarzen Mauersteinen entlang.
    Sie folgten ihm mehrere Minuten, mehr vom leichten Rascheln seiner Schritte gelenkt als durch ihre Augen.
    »Ah, am Ziel!« Befriedigung klang aus Feldegasts Ton. Er stand vor einer niedrigen Bogentür in der Mauer, die fast ganz von Efeu und Dorn-ranken überwuchert war. Durnik und Toth zogen es so behutsam und leise wie möglich zur Seite, bis genug Platz war, daß auch die Pferde hin-durchkamen. Als alle im Innern waren, zogen sie die Ranken wieder vor, damit der Eingang verborgen blieb. Auf dem Innenhof war es stockdunkel, und es roch modrig. »Wärt Ihr geneigt, mir Euren Stahl und Feuerstein und Zunder erneut zu borgen, Meister Durnik?« bat Feldegast wispernd. Ein kurzes Scharren war zu hören, gefolgt von mehrmaligem leisen Klicken und einem Funkenregen. Feldegast hatte sich niedergekniet, um mit seinem Körper selbst die kleinsten Funken zu verbergen, während er mit Durniks Stahl und Feuerstein arbeitete. Nach einigen Herzschlägen blies er auf den Zunder, und ein winziges Flämmchen erwachte zu Leben.
    Dann war noch einmal ein schwaches Klicken zu vernehmen, als er die Vorderseite einer Laterne öffnete, die er aus einer kleinen Nische in der Mauer gehoben hatte.
    »Ist das klug?« fragte Durnik zweifelnd, als der Jongleur den Kerzenstummel in der Laterne anzündete und ihm Feuerstein und Stahl zurück-gab.
    »Es ist ein sehr gut abgeschirmtes Licht«, beruhigte ihn Feldegast. »Und hier ist's dunkler als im Innern Eurer Stiefel. Vertraut mir, ich kann es so gut abschirmen, daß nicht der geringste Schimmer entkommt.«
    »Ist das nicht, was man eine Einbrecherlaterne nennt?« erkundigte sich Silk interessiert.
    »Nun«, Feldegasts Wispern klang leicht gekränkt, »ich würde sie nicht so nennen. Das Wort hat einen unangenehmen Klang.«
    »Belgarath«, flüsterte Silk schmunzelnd, »ich glaube, Euer Freund hier hat eine wechselvollere Vergangenheit, als er uns glauben lassen wollte.
    Ich habe mich schon gefragt, weshalb ich ihn gleich so mochte.«
    Feldegast hatte die

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