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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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der Bucklige. »Da gibt es einen kleinen Unterschied.«
    »Oh. Das erklärt es wohl.«
    »Wer ist dieser Klumpfuß, der die dritte, unverfälschte Abschrift der Orakel haben soll?« brummte Belgarath.
    »Irgendwie habe ich das Gefühl, daß ich ihn kennen müßte«, antwortete Beldin. »Ich muß darüber nachdenken.«
    »Was macht Nahaz in Darshiva?« fragte Garion.
    »Er ist offenbar auf einem Feldzug gegen die dortigen Grolims«, antwortete Belgarath. »Wir wissen, daß Zandramas aus Darshiva stammt und daß die dortige Kirche ihr hörig ist. Wenn Nahaz den Sardion in Urvons Hand legen will, muß er sie aufhalten. Denn wenn nicht, erreicht sie ihn vor ihm.«
    Ce'Nedra erinnerte sich plötzlich an etwas. Mit sehnsüchtigem Blick wandte sie sich an Garion. »Du hast gesagt, daß du Geran gesehen hast –
    als Zandramas dich täuschte.«
    »Ein Trugbild von ihm, ja.«
    »Wie hat er ausgesehen?«
    »Genauso, wie ich ihn das letzte Mal gesehen habe. Er hat sich kein biß-
    chen verändert.«
    »Garion, Liebes«, warf Polgara sanft ein, »das ist nicht logisch. Geran ist inzwischen fast ein Jahr älter. Er kann gar nicht mehr so aussehen. Babys wachsen und verändern sich in den ersten Jahren sehr!«
    Garion nickte düster. »Das ist mir jetzt auch bewußt«, gestand er. »Doch zu dem Zeitpunkt war ich einfach nicht imstande, klar zu denken.«
    Abrupt hielt er inne. »Weshalb hat sie kein Sendbild von ihm geschickt, wie er jetzt aussieht?«
    »Weil sie dir etwas zeigen wollte, von dem sie sicher war, daß du es erkennen würdest.«
    »Wollt Ihr endlich aufhören?« rief Sadi. Er stand vor dem Altar und hatte soeben seine Hand aus Ziths Reichweite zurückgerissen. Die kleine grüne Schlange fauchte ihn bedrohlich an. Der Eunuch wandte sich an Sammet. »Seht Ihr, was Ihr getan habt?« rief er anklagend. »Sie ist jetzt schrecklich gereizt.«
    »Ich?« fragte sie verständnislos.
    »Wie würde es Euch gefallen, aus Eurem warmen Bett gezerrt und jemandem ins Gesicht geworfen zu werden?«
    »Oh! Ich fürchte, darüber habe ich gar nicht nachgedacht. Ich werde mich bei ihr entschuldigen, Sadi – sobald sie ihre Beherrschung wiedergefunden hat. Wird sie von allein in ihre Flasche kriechen?«
    »Gewöhnlich schon.«
    »Das wäre wahrscheinlich das sicherste. Legt die Flasche auf den Altar.
    Dann kann Zith sich zurückziehen und noch ein Weilchen schmollen.«
    »Ihr habt vermutlich recht.«
    »Sind noch andere Räume im Haus bewohnbar?« fragte Polgara Silk.
    Er nickte. »Mehr oder weniger. Die Chandim und Tempelwachen be-nutzten sie als Unterkunft.«
    Sie schaute sich in dem Thronsaal mit den Leichen um.
    »Warum ziehen wir uns dann nicht zurück?« fragte sie Belgarath. »Hier sieht es wie auf einem Schlachtfeld aus. Und so angenehm ist der Blutge-ruch auch nicht gerade.«
    »Warum sollen wir uns die Mühe machen?« warf Ce'Nedra ein. »Wo wir doch ohnehin Zandramas folgen.«
    »Nicht vor dem Morgen, Liebes«, antwortete Polgara. »Draußen ist es dunkel und kalt, und wir sind alle müde und hungrig.«
    »Aber…«
    »Die Chandim und Tempelwachen flohen, Ce'Nedra, aber wir wissen nicht, wie weit. Außerdem sind da auch noch die Hunde. Und wir wollen doch nicht den Fehler begehen, in den Wald zu stolpern, wenn wir nicht sehen können, was möglicherweise gleich hinter dem ersten Baum auf uns lauert.«
    »Das klingt vernünftig, Ce'Nedra«, stimmte Sammet ein. »Wir wollen versuchen, ein bißchen zu schlafen, dann können wir im Morgengrauen aufbrechen.«
    Die zierliche Königin seufzte. »Ihr habt wohl recht«, gab sie zu. »Es ist nur…«
    »Zandramas kann mir nicht entgehen, Ce'Nedra«, versicherte ihr Garion. »Das Auge weiß, welchen Weg sie genommen hat.«
    Sie folgten Silk aus dem Thronsaal und durch den blutbesudelten Korridor. Garion tat sein Bestes, Ce'Nedra vom Anblick der toten Tempelwachen und Karandeser abzuschirmen, die er in seinem berserkerhaften Sturm auf Toraks Thronsaal niedergestreckt hatte. Etwa auf der Hälfte des Korridors schob Silk eine Tür auf und leuchtete mit der flackernden Fak-kel hinein, die er aus einem der Eisenringe an der Wand genommen hatte.
    »Das ist das Beste, was ich bieten kann«, sagte er zu Polgara. »Zumindest hat sich jemand bemüht, hier ein bißchen aufzuräumen.«
    Sie schaute sich um. Es sah wie in einer Kasernenschlafstube aus. Feld-betten standen mit dem Kopfende an den Wänden aufgereiht, und in der Mitte des Raumes befand sich ein langer Tisch mit Bänken. An der hinteren

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