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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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zurückfallen.
    »Stimmt«, bestätigte Garion. »Aber das lag daran, weil du nicht verstehen konntest, was er tat – und warum. Ich verstand es selbst nicht, bis vorgestern, als Zakath endlich seine Meinung änderte und beschloß, mit uns nach Mal Zeth zu reisen. Cyradis wußte, daß er das tun würde, und deshalb veranlaßte sie Toth, uns Atescas Männern auszuliefern. Sie will, daß wir zum Sardion kommen und mit Zandramas zusammentreffen, und deshalb arrangiert sie es. Toth ist derjenige, der tun wird, was ihrer Meinung nach getan werden muß, um das zu erreichen. Unter den gegenwärtigen Umständen gäbe es gar keinen besseren Freund.«
    »Wie könnte ich denn bloß – ich meine, so wie ich ihn behandelt habe?«
    »Sei ehrlich. Gib zu, daß du dich getäuschst hast und entschuldige dich.«
    Sofort wurde Durniks Miene abweisend.
    »Es muß ja nicht in Worten sein, Durnik«, sagte Garion geduldig. »Du hast dich mit Toth monatelang wortlos unterhalten.« Er blickte überlegend zu der niedrigen Decke hoch. »Das ist ein Schiff«, stellte er fest, »und wir fahren aufs Meer hinaus. Könntest du dir vorstellen, daß es auch ein paar Fische in all dem Wasser gibt?«
    Sofort lächelte Durnik.
    Polgara jedoch seufzte schwer.
    Fast schüchtern blickte der Schmied sie über den Tisch an. »Wie, hast du gesagt, kriegt man diesen Riesenkäfer aus seinem Panzer, Pol?«
    Von Haggas Küste aus segelten sie nordostwärts und hatten den Winter bald hinter sich gelassen. Irgendwann überquerten sie den Äquator und gelangten wieder in die nördliche Welthälfte. Verlegen zunächst, doch dann mit wachsendem Vertrauen nahmen Durnik und Toth ihre Freundschaft wieder auf und verbrachten ihre Tage am Heck, wo sie ihr Glück mit grellbunten Ködern und verschiedenen Leckerbissen aus der Kombü-
    se versuchten.
    Zakaths Laune blieb uncharakteristisch sonnig, obgleich es bei seinen Gesprächen mit Belgarath und Polgara um Dämonen ging, ein Thema, das keinen Grund für Frohsinn bot. Eines Tages schließlich, als sie sich etwa eine Woche auf See befanden, kam ein Lakai zu Garion, der an der Back-bordreling stand und dem Tanz des Windes auf den glitzernden Wellen zusah, und ersuchte ihn, zum Kaiser zu kommen. Garion nickte und ging achtern zu der Kajüte, in der Zakath üblicherweise Audienz hielt. Wie die meisten Kabinen an Bord dieses schwimmenden Palasts war auch diese sehr geräumig und prunkvoll eingerichtet. Dank der breiten Fenster, die über die ganze Heckseite reichten, war der Raum hell und luftig. Die an den Fensterseiten zurückgehaltenen Vorhänge waren aus rotem Samt, und der kostbare malloreanische Teppich war von tiefem Blau. Zakath, wie immer in einfachem, weißem Leinen, saß auf einem niedrigen Lederdiwan an der hinteren Kajütenseite und blickte hinaus auf die Gischtkro-nen und die weiße Möwenschar, die dem Schiff folgte. Seine Katze, die auf seinem Schoß lag, schnurrte, während er sie abwesend zwischen den Ohren kraulte.
    »Ihr wolltet mich sehen, Zakath?« fragte Garion beim Eintreten.
    »Ja, bitte kommt herein, Garion. Ich habe Euch in den letzten Tagen kaum zu Gesicht bekommen. Seid Ihr böse auf mich?«
    »Nein«, versicherte ihm Garion. »Ihr wart damit beschäftigt, etwas über Dämonen zu erfahren. Ich weiß nicht viel über sie, also hätte ich kaum etwas zu dem Gespräch beitragen können.« Er durchquerte die Kajüte und hielt auf halbem Weg kurz an, um ein verpieltes Kätzchen von seinem linken Fußgelenk zu lösen.
    »Es macht ihnen großen Spaß, einen anzuspringen.«
    Garion schaute sich argwöhnisch um. »Zith ist doch hoffentlich nicht hier, oder?«
    Zakath lachte. »Nein. Sadi hat sich was einfallen lassen, wie er sie bei sich behalten kann.« Er blickte Garion an. »Ist sie wirklich so gefährlich, wie er behauptet?«
    Garion nickte. »Sie biß einen Grolim in Rak Urga. Nach einer halben Minute war er tot.«
    Zakath schauderte. »Mir graut vor Schlangen. Aber erzählt das Sadi bitte nicht.«
    »Sprecht mit Silk. Er könnte mit einer ganzen Abhandlung aufwarten, wie sehr ihm davor graut!«
    »Er ist ein schwieriger kleiner Bursche, nicht wahr?«
    Garion lächelte. »O ja. Sein ganzes Leben ist voll Gefahr und Aufregung, deshalb sind seine Nerven so gespannt wie Lautensaiten. Er ist manchmal ein wenig sonderlich, doch daran gewöhnt man sich.« Er musterte Zakath eingehend. »Ihr seht sehr gesund aus«, stellte er fest und ließ sich am anderen Ende des Lederdiwans nieder. »Die Seeluft bekommt

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