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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Sie ist mehr ein zentralisierter Sammelpunkt, als ein eigentliches Handelsge-schäft. Es ist umständlich, in Mal Zeth Geschäfte zu machen – zu viele Bestimmungen.«
    »Darf man fragen, welchen Rang Ihr zugeteilt bekommen habt?« erkundigte sich der mondgesichtige Bürokrat.
    »Wir sind Generale«, antwortete Silk mit etwas zu übertriebenem Gleichmut. »Yarblek wollte Feldmarschall sein, aber ich fand, daß die Ausgaben für einen solchen Rang nicht wirklich gerechtfertigt waren.«
    »Ist Rang denn käuflich?« fragte Sadi.
    »In Mal Zeth ist alles käuflich«, antwortete Silk. »In vielerlei Hinsicht ist es fast genau wie Tol Honeth.«
    »Nicht ganz, Silk!« sagte Ce'Nedra steif.
    »Nur in weitestem Sinn, Eure Kaiserliche Hoheit«, bestätigte er rasch.
    »Mal Zeth hatte nie das Glück, durch die Anwesenheit einer göttlich schönen Kaiserlichen Prinzessin verschönt zu werden, die wie ein kostbares Juwel funkelt und deren glitzerndes Strahlen die Sonne in den Schatten stellt.«
    Ce'Nedra bedachte ihn mit einem finsteren Blick, dann wandte sie ihm den Rücken zu.
    »Womit habe ich sie denn jetzt verärgert«, wandte Silk sich gekränkten Tons an Garion.
    »Du hast eben eine Art, die manche zum Argwohn reizt«, erklärte ihm Garion. »Sie wissen eben nie so recht, ob du etwas ernst meinst oder dich über sie lustig machst. Ich dachte, das wüßtest du.«
    Silk seufzte theatralisch. »Niemand versteht mich«, beschwerte er sich.
    »Oh, ich glaube doch.«
    Die Plätze und Prunkstraßen jenseits des Park- und Gartenstreifens waren noch imposanter, und die Häuser größer und weiter auseinander.
    Doch auch hier die steife Einförmigkeit, eine strikte Gleichheit, die versicherte, daß Menschen gleichen Ranges auch gleichen Wohnraum zugeteilt bekamen.
    Ein weiterer Grüngürtel mit Bäumen und Rasen lag hinter den Häusern der Generale und ihnen ranggleichen Kaufherren, und innerhalb dieses ringförmigen Gürtels erhob sich eine eigene, gar nicht so kleine Marmor-stadt mit eigener Stadtmauer und brünierten Toren.
    »Das Kaiserschloß«, sagte Zakath gleichmütig. Er runzelte die Stirn.
    »Was habt Ihr da drüben gemacht?« fragte er Brador und deutete auf eine lange Reihe hoher Bauten nahe der Südmauer der kaiserlichen Schloßanlagen.
    Brador hüstelte. »Das sind die Amtsgebäude der Bürokraten, Eure Majestät. Wenn Ihr Euch erinnert, Ihr habt ihren Bau kurz vor der Schlacht von Thull Mardu genehmigt.«
    Zakath schürzte die Lippen. »Ich hatte es nicht in so großem Maßstab erwartet.«
    »Wir sind sehr viele, Eure Majestät«, gab Brador zu bedenken. »Und wir hielten es für harmonischer, wenn jeder Bürokrat sein eigenes Amtsgebäude hat.« Er blickte den Kaiser fast um Entschuldigung heischend an.
    »Wir brauchten den Amtsraum wirklich«, sagte er zu Sadi, als müsse er sich verteidigen. »Wir waren kunterbunt mit dem Militär zusammenge-würfelt, und vielfach mußten Männer verschiedener Ämter ein Büro miteinander teilen. So kann man wirklich viel besser arbeiten, findet Ihr nicht?«
    »Es wäre mir lieber, wenn Ihr mich nicht in dieses Gespräch einbeziehen würdet, Eure Exzellenz«, erwiderte Sadi.
    »Ich wollte lediglich Eurer Exzellenz fachmännischen Rat in Sachen der Staatsverwaltung einholen.«
    »Salmissras Palast ist etwas ungewöhnlich«, erklärte ihm Sadi. »Wir sind gern eng beisammen. Das bietet uns eine bessere Möglichkeit, einander zu bespitzeln und zu meucheln, für Intrigen und alle anderen üblichen Staatsgeschäfte.«
    Als sie sich dem Haupttor der kaiserlichen Schloßanlagen näherten, stellte Garion überrascht fest, daß die festen bronzenen Torflügel mit ge-hämmertem Gold überzogen waren, und seine Sparsamkeit, die er seiner sendarischen Herkunft verdankte, entrüstete sich über diese Verschwen-dung. Ce'Nedra dagegen starrte die Flügel mit unverhohlener Besitzgier an.
    »Du könntest es nicht wegschaffen«, sagte Silk.
    »Was?« fragte sie abwesend.
    »Das Tor. Es ist zum Stehlen viel zu schwer.«
    »Ach, halt den Mund, Silk«, sagte sie immer noch abwesend, während ihr Blick das Tor abschätzte.
    Als Silk nun schallend zu lachen anfing, starrte sie ihn an und kniff die Augen drohend zusammen.
    »Ich glaube, ich reite mal lieber ein Stück zurück und sehe nach, wo Belgarath solange bleibt«, sagte der kleine Mann hastig.
    »Ja, tu das.« Dann blickte sie Garion an, der vergebens gegen ein Grinsen ankämpfte. »Was findest du so komisch?«
    »Nichts, Liebes«, versicherte er

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