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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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stellte Polgara fest. »Übrigens, alter Wolf«, sagte sie, als die anderen gingen, »falls dein Gemach ähnlich ausgestattet ist, solltest du es nutzen.«
    »Ich?«
    »Du riechst, Vater.«
    »Nein, Pol«, verbesserte er sie. »Ich stinke. Du riechst.«
    »Wie auch immer. Geh baden, Vater.« Sie war schon dabei, aus ihren Schuhen zu schlüpfen.
    »Ich habe manchmal zehn Jahre lang nicht gebadet!« erklärte er.
    »Ja, Vater, ich weiß. Und ob ich das weiß – nur die Götter wissen, wie gut ich das weiß! Und nun«, fuhr sie sachlich fort, »wenn du mich entschuldigen würdest…« Betont begann sie ihr Gewand aufzuknöpfen.
    Die Gemächerflucht, zu der Garion und Ce'Nedra geführt wurden, war sogar noch prächtiger. Während Garion von einem der großen Räume in den anderen schaute und die Einrichtung begutachtete, begab sich Ce'Nedra sofort mit verträumten Augen zum Bad und ließ im Gehen die Kleidungsstücke einfach auf den Boden fallen. Daß seine Gemahlin sich entblößte, ohne sich etwas dabei zu denken, hatte Garion bereits hin und wieder schockiert. Nicht, daß er persönlich etwas gegen ihre Nacktheit ein-zuwenden hatte, was ihn störte, war, daß ihr selbst gar nicht klarwurde, wie unschicklich das manchmal war. Schaudernd erinnerte er sich, als er einmal mit dem sendarischen Botschafter die königlichen Gemächer in Riva betreten hatte, gerade als Ce'Nedra dabei war, neue Unterkleidung anzuprobieren, die ihre Schneiderin ihr an diesem Morgen gebracht hatte.
    Völlig ungerührt hatte sie den Botschafter gefragt, wie ihm dieses oder jenes spitzen- und rüschchenverzierte Unnennbare gefiel, das sie jeweils für ihn anprobierte. Der Botschafter, ein gesetzter und tugendhafter Sendarer in den Siebzigern erlitt in diesen zehn Minuten mehr Qualen als im vergangenen halben Jahrhundert zusammengenommen. In seinem nächsten Schreiben an König Fulrach bat er um seine Versetzung.
    »Ce'Nedra, willst du nicht wenigstens die Tür schließen?« fragte Garion, als sie die Wassertemperatur mit der großen Zehe prüfte.
    »Wie sollen wir uns dann unterhalten?« erwiderte sie und stieg ins Bek-ken. »Ich schreie nicht gern.«
    »Oh? Das ist mir bisher noch gar nicht aufgefallen.«
    »Sei lieb.« Mit zufriedenem Seufzer sank sie ins Wasser, dann begann sie neugierig die Stöpsel der Kristallkaraffen zu öffnen, die an einer Seite des Beckens aufgereiht waren, und daran zu schnuppern. Garion nahm an, daß sie Duftstoffe enthielten, mit denen Damen ihr Badewasser an-reicherten. Einige der Karaffen schloß sie naserümpfend wieder, aus anderen goß sie großzügige Mengen in das Wasser, aus zweien leerte sie etwas auf die Handfläche und rieb es auf verschiedene Körperstellen.
    »Was ist, wenn jemand kommt?« fragte Garion scharf. »Ein Höfling oder Lakai oder sonst jemand?«
    »Na und?«
    Er starrte sie an.
    »Garion, Liebling«, sagte sie im selben aufreizend vernünftigen Ton,
    »wenn sie nicht gewollt hätten, daß das Bad benützt wird, hätten sie es doch nicht eingelassen, oder?«
    Sosehr er sich bemühte, darauf fand er keine Antwort.
    Sie legte den Kopf zurück ins Wasser, daß ihr Haar ihr Gesicht wie ein Fächer umgab. Dann setzte sie sich auf. »Möchtest du mir den Rücken waschen?«
    Etwa eine Stunde später, nachdem tüchtige Lakaien ein ausgezeichnetes Mahl serviert hatten, schaute Silk vorbei. Der kleine Mann hatte ebenfalls gebadet und sich erneut umgezogen. Sein perlgraues Wams war elegant, und wieder einmal prunkte er mit Kleinodien. Sein kurzer Bart war säuberlich gestutzt, und ein leichter, exotischer Duft ging von ihm aus. Auf Garions fragenden Blick sagte er: »Die Erscheinung ist manchmal wichtig, und schließlich möchte man sich in einer neuen Lage von seiner besten Seite zeigen.«
    »Natürlich«, murmelte Garion trocken.
    »Belgarath bat mich, Euch Bescheid zu geben«, fuhr Silk fort. »Im oberen Stockwerk ist ein Saal. Wir treffen uns dort zu einen Kriegsrat.«
    »Krieg?«
    »Bildlich gesprochen, natürlich.«
    »Oh, natürlich.«
    Der eine Treppe höher gelegene Saal, zu dem Silk Garion und Ce'Nedra führte, war verhältnismäßig groß, und auf einem Podest an der hinteren Wand stand ein thronähnlicher Sessel. Garion betrachtete die prunkvolle Einrichtung und die schweren roten Vorhänge. »Das ist doch nicht etwa der Thronsaal?« fragte er.
    »Nein«, antwortete Silk. »Zumindest nicht Kal Zakaths offizieller. Diesen hier benützt er, wenn er möchte, daß sich hochgestellte Besucher wie

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