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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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findet, was sie in Ashaba sucht, setzt sie ihren Weg fort, und wir können auf die gleiche Weise wieder hinter ihr herhetzen wie zuvor.«
    »Ich werde mir etwas einfallen lassen, meine Lady«, versprach Sammet.
    »Gehst du hinein?« fragte Belgarath.
    Sie nickte.
    »Ich komme mit.« Er schaute sich abfällig um. »Ali diese frische Luft und dieses sogenannte Spazierengehen ist nichts für mich.«
    »Begleite du mich noch ein bißchen, Garion«, bat Polgara.
    »Ja, gut.«
    Während Sammet und Belgarath zum Ostflügel des Schlosses zurückkehrten, spazierten Garion und seine Tante weiter über den gepflegten Rasen unter den weiten Kronen der blütenprangenden Kirschbäume. Ein Zaunkönig auf dem obersten Zweig eines knorrigen alten Baumes sang aus voller Brust.
    »Was erzählt er denn?« fragte Garion, der sich plötzlich erinnerte, daß seine Tante Vögel ja verstehen konnte.
    »Er versucht, ein Weibchen anzulocken.« Sie lächelte sanft. »Es ist die Jahreszeit dafür, weißt du? Er ist sehr beredt und macht alle möglichen Versprechen – von denen er die meisten noch vor Sommerende brechen wird.«
    Garion lächelte und legte voll Zuneigung den Arm um ihre Schultern.
    Sie seufzte glücklich. »Das ist schön«, murmelte sie. »Wenn wir getrennt sind, sehe ich dich aus irgendeinem Grund immer noch als kleinen Jungen. Und es überrascht mich immer wieder, wenn ich feststelle, wie groß du geworden bist.«
    Es gab nicht viel, was er darauf hätte sagen können. »Wie geht es Durnik?« erkundigte er sich. »Ich habe ihn in den letzten Tagen kaum gesehen.«
    »Er, Toth und Eriond haben am Südende der Schloßanlagen einen gut bestückten Forellenteich entdeckt.« Sie rollte die Augen auf drollige Weise, himmelwärts. »Sie fangen Unmengen von Fisch, und die Köche werden bereits ungehalten.«
    »Das sieht Durnik ähnlich!« Garion lachte. »Angelt Eriond tatsächlich ebenfalls? Das paßt doch gar nicht zu ihm.«
    »Ich glaube nicht, daß er sich dafür interessiert. Er kommt lediglich mit, um Durnik Gesellschaft zu leisten – und weil er lieber im Freien ist.« Sie hielt inne und blickte ihn direkt an. Wie so oft bewegte ihn Polgaras strahlende Schönheit bis tief ins Herz. »Wie geht es Ce'Nedra?«
    »Es ist ihr wieder einmal gelungen, junge Damen um sich zu scharen, die ihr Gesellschaft leisten«, antwortete er. »Es ist erstaunlich, wo immer wir auch hinkommen, sie findet sofort weibliche Gesellschaft.«
    »Damen haben eben gern andere Damen um sich, Liebes. Männer sind ja recht nett, aber eine Frau braucht Frauen, mit denen sie sich unterhalten kann. Es gibt so viele wichtige Dinge, die Männer einfach nicht verstehen.« Polgaras Gesicht wurde ernst. »Es ist also zu keinem weiteren Vor-fall wie dem in Cthol Murgos gekommen?«
    »Es ist mir jedenfalls nichts aufgefallen. Sie erscheint mir verhältnismä-
    ßig normal. Nur etwas ist ungewöhnlich: Sie spricht in letzter Zeit nicht mehr von Geran.«
    »Das könnte ihre Weise sein, sich zu schützen, Garion. Sie kann es vielleicht nicht in Worte kleiden, aber sie ist sich der Schwermut bewußt, die sie in Prolgu übermannte, und ich bin ziemlich sicher, ihr ist klar, daß sie ihrer selbst nicht Herr sein wird, wenn sie ihr nachgibt. Sie denkt natürlich an Geran, davon bin ich überzeugt – wahrscheinlich die meiste Zeit – , aber sie will nicht über ihn reden.« Sie hielt erneut inne. »Was ist mit der körperlichen Seite eurer Ehe, Garion?« fragte sie direkt.
    Garion errötete heftig und fing zu husten an. »Uh – dafür hat es wirklich nicht viel Gelegenheit gegeben, Tante Pol – und ich glaube, ihre Gedanken beschäftigen sich mit viel zu viel anderem.«
    Sie schürzte nachdenklich die Lippen. »Es ist nicht gut, das einfach zu ignorieren, Garion«, mahnte sie. »Nach einer Weile leben Paare sich auseinander, wenn sie nicht dann und wann intim sind.«
    Wieder hustete er, immer noch mit hochrotem Kopf. »Sie scheint wirklich nicht sehr daran interessiert zu sein, Tante Pol.«
    »Dann ist das deine Schuld, Liebes. Alles bedarf ein wenig Planung und der Beachtung scheinbar kleiner Dinge.«
    »Das hört sich ja schrecklich berechnend und kaltblütig an!«
    »Spontaneität ist ja recht schön, Liebes, aber eine gut geplante Verführung hat ihren besonderen Reiz.«
    »Tante Pol!« rief er aufgebracht.
    »Du bist erwachsen, Garion-Liebes«, erinnerte sie ihn, »und das gehört zur Verantwortlichkeit eines erwachsenen Mannes. Denk darüber nach.
    Du kannst manchmal

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