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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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beschützen. Wie ich hörte, fanden da oben schon regelrechte Schlachten statt!«
    »Ein Bandit, der Ernte einbringt, ist jedoch zu sehr beschäftigt, als daß er sich als Straßenräuber und Wegelagerer betätigen könnte«, gab Garion zu bedenken.
    »Darum geht es nicht, Garion. Es machte mir nichts aus, solange Sadi nur dafür sorgte, daß ein paar Höflinge sich gut fühlten und töricht be-nahmen, aber er führt ganze Wagenladungen dieser Pflanze in Mal Zeth ein und sorgt für ihre Verbreitung in der Armee. Und das gefällt mir gar nicht.«
    »Ich werde sehen, was ich tun kann, daß er damit aufhört«, sagte Garion. Dann blickte er den malloreanischen Kaiser an. »Aber es ist dir doch klar, wenn ich die drei zügle, lassen sie sich was Neues einfallen – das dir wahrscheinlich nicht weniger unangenehm sein wird. Wäre es da nicht besser, wenn ich sie ganz aus Mal Zeth wegbrächte?«
    Zakath lächelte. »Geschickter Versuch, Garion. Aber wir werden warten, bis meine Armee aus Cthol Murgos zurück ist. Dann können wir Mal Zeth gemeinsam verlassen.«
    »Du bist der sturste Mann, der mir je untergekommen ist«, sagte Garion hitzig. »Geht es denn nicht in deinen Kopf, daß uns die Zeit entrinnt? Dieses Warten könnte sich als katastrophal erweisen – nicht nur für dich und mich, sondern für die ganze Welt!«
    »Die sagenhafte Begegnung zwischen dem Kind des Lichtes und dem der Finsternis? Tut mir leid, Garion, aber Zandramas wird eben auf dich warten müssen. Ich möchte nicht, daß ihr, du und Belgarath, nach Belie-ben in meinem Reich herumzieht. Ich mag dich, Garion, aber ich traue dir nicht ganz.«
    Garions Zorn regte sich. Streitsüchtig schob er das Kinn vor, als er auf-stand. »Meine Geduld ist ihrem Ende nahe, Zakath. Ich habe versucht, die Sache zwischen uns im Guten zu regeln, aber es gibt eine Grenze, und wir kommen ihr ziemlich nahe. Ich werde nicht drei Monate lang in deinem Schloß bleiben!«
    »Da täuschst du dich!« schnaubte Zakat. Auch er stand abrupt auf, und das überraschte Kätzchen landete auf dem Boden.
    Garion biß die Zähne zusammen, um seine Beherrschung wiederzufin-den. »Bis jetzt war ich höflich, aber ich möchte dich erinnern, was in Rak Hagga geschehen ist. Wir können hier jederzeit weg, wann immer wir wollen, das ist dir doch klar!«
    »Und sobald ihr hier aufbrecht, habt ihr drei meiner Regimenter unmittelbar auf den Fersen!« Zakath brüllte jetzt.
    »Nicht sehr lange!« entgegnete Garion drohend.
    »Was wollt ihr denn tun?« fragte Zakath spöttisch. »Meine Soldaten in Kröten verwandeln? Nein, Garion, das würdet ihr nicht, dazu kenne ich dich inzwischen schon zu gut.«
    Garion straffte die Schultern. »Du hast recht, das würde ich auch nicht.
    Ich dachte an etwas Elementareres. Torak hat das Auge benutzt, um die Welt zu spalten, erinnerst du dich? Ich weiß wie, und ich könnte es auch, wenn es sein müßte. Deine Truppen werden beachtliche Schwierigkeiten haben uns zu folgen, wenn sie plötzlich vor einer Kluft stehen – zehn Meilen tief und fünfzig Meilen breit – , die mitten durch ganz Mallorea führt.«
    »Das würdest du nicht wirklich!« krächzte Zakath.
    »Du kannst es ja ausprobieren.« Mit ungeheurer Willensanstrengung gelang es Garion, seinen Zorn zu beherrschen. »Ich glaube, es ist besser, wenn wir unser Gespräch für heute beenden. Wir bewerfen uns mit Drohungen wie Schuljungen. Wie wäre es, wenn wir es wieder aufnehmen, sobald wir beide wieder einen kühleren Kopf haben?«
    Er sah, wie Zakaths Lippen sich zu einer wütenden Antwort formten, doch dann beherrschte auch er sich und fand seine Fassung wieder, obgleich sein Gesicht noch weiß vor Zorn war. »Ich glaube, du hast recht.«
    Garion nickte und ging zur Tür.
    »Garion«, sagte Zakath da.
    »Ja?«
    »Schlaf gut.«
    »Du auch.« Garion verließ das Gemach.

    Ihre Kaiserliche Hoheit Prinzessin Ce'Nedra, Königin von Riva und Gemahlin von Belgarion, Kaiser des Westens, war ›grantig‹. ›Grantig‹ war ja nun wahrhaftig kein Wort, mit dem Ihre Kaiserliche Hoheit normalerweise ihre Stimmung bezeichnet hätte. ›Bedrückt‹ oder ›unpäßlich‹ hätte vielleicht vornehmer geklungen, aber so ehrlich war Ce'Nedra sich selbst gegenüber doch, sich einzugestehen, daß ›grantig‹ doch am besten zutraf.
    Gereizt rauschte sie von Gemach zu Gemach der luxuriösen Flucht, die Zakath ihr und Garion zur Verfügung gestellt hatte, und der Saum ihres seegrünen Lieblingsmorgenrocks schleifte hinter

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