Daemon von Karanda
er es sich vorgestellt hatte.«
Sammet blickte Ce'Nedra kurz an und errötete leicht. Dann lachte auch sie wieder.
Polgara betrachtete das kichernde Paar, dann zog sie eine Braue hoch.
»Oh, ich verstehe«, murmelte sie.
Sammets Wangen färbten sich tiefer, obwohl sie weiter lachte.
»Oje.« Polgara seufzte.
»Ist etwas passiert, Pol?« fragte Durnik.
Sie blickte auf den grundehrlichen Mann und dachte an seine strikten sendarischen Prinzipien. »Nur eine geringfügige Komplikation, Durnik«, antwortete sie. »Nichts, das sich nicht beheben ließe.«
»Das ist gut.« Er schob seine Schüssel von sich. »Brauchst du mich heute vormittag für irgendwas?«
»Nein, Liebes«, antwortete sie und gab ihm einen Kuß.
Er küßte sie ebenfalls, dann stand er auf und blickte über den Tisch auf Toth und Eriond, die ihn erwartungsvoll ansahen. »Wollen wir gehen?«
forderte er sie auf.
Die drei standen auf und gingen.
»Ich frage mich, wie lange es dauert, bis sie den Teich leergeangelt haben«, murmelte Polgara.
»Das schaffen sie nie, Lady Polgara«, sagte Sadi und schob sich eine Erdbeere in den Mund. »Die Wildhüter stocken ihn jeden Abend wieder auf.«
Sie seufzte. »Das hatte ich befürchtet.«
Am Spätvormittag stiefelte Garion unruhig in einem der langen Korridore auf und ab. Seine Ungeduld machte ihn gereizt. Er konnte an fast nichts anderes mehr denken, als daran, daß sie unbedingt nach Ashaba mußten, ehe Zandramas ihnen erneut entkam. Sie hatten zwar ein paar brauchbare Pläne, wie sie von hier weggelangen könnten, doch Silk, Sammet und Sadi suchten immer noch einen geeigneten Kandidaten, der Bradors Geheimpolizisten von ihnen ablenken würde, so daß sie unbemerkt entkommen konnten. Offenbar gab es nichts, was Zakaths Entschluß ändern würde, und es sah immer mehr so aus, als würden Garion und seine Freunde es ›auf die andre Weise‹ tun müssen, wie Belgarath es nannte. Obwohl er Zakath damit hin und wieder drohte, widerstrebte das Garion jedoch, weil er wußte, daß es seine wachsende Freundschaft mit diesem seltsamen Mann, der über Mallorea herrschte, für immer beenden würde. Er gestand sich auch ehrlich ein, daß er nicht nur den Verlust der Freundschaft bedauern würde, sondern auch die politischen Folgen, die sich daraus ergeben konnten.
Er wollte gerade in seine Gemächer zurückkehren, als ein Mann in roter Livree herbeieilte. »Eure Majestät«, sagte der Lakai mit tiefer Verbeugung,
»Fürst Kheldar bittet Euch, zu ihm zu kommen.«
»Wo ist er?« erkundigte sich Garion.
»Im Lustgarten nahe der Nordmauer des Schlosses, Eure Majestät. Ein halb betrunkener Nadraker ist bei ihm – und eine Frau mit einem erstaunlich unfeinen Mundwerk. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, was sie zu mir gesagt hat!«
»Ich glaube, ich kenne sie«, antwortete Garion mit leichtem Lächeln.
»Und deshalb kann ich es mir vorstellen.« Er drehte sich um und schritt rasch durch die Korridore und hinaus in die Anlagen.
Yarblek hatte sich nicht verändert. Obwohl es angenehm warm in dem peinlich gepflegten Lustgarten war, trug er seinen schäbigen Filzmantel und die zottelige Pelzmütze. Er hatte sich auf einer Marmorbank unter einem schattenspendenden Baum ausgestreckt, ein angezapftes Bierfaß in Reichweite. Vella, erfreulich üppig an den richtigen Stellen, spazierte in hautengem nadrakischen Wams und Lederhose zwischen den Blumenra-batten herum. Der silberne Griff ihres Dolches ragte aus dem Stiefelschaft und ein anderer aus dem Gürtel. Ihr Gang war so sinnlich herausfordernd wie immer – sie hatte ihn so lange geübt, daß er jetzt völlig automatisch und wahrscheinlich sogar unbewußt war. Silk saß im Gras neben Yarbleks Bank und hielt einen Bierbecher in der Hand.
»Ich wollte gerade selbst nach dir suchen«, rief er Garion entgegen.
Der stämmige Yarblek blinzelte Garion entgegen. »Ah, wenn das nicht unser junger König von Riva ist. Ich sehe, Ihr schleppt immer noch dieses Riesenschwert mit Euch herum.«
»Reine Gewohnheit«, versicherte ihm Garion. »Ihr seht gut aus, Yarblek
– nur ein wenig betrunken.«
»Ich trete ein bißchen kürzer«, antwortete Yarblek salbungsvoll. »Mein Magen ist auch nicht mehr wie früher.«
»Hast du Belgarath auf dem Weg hierher gesehen?« fragte Silk Garion.
»Nein. Hätte ich es sollen?«
»Ich habe auch nach ihm geschickt. Yarblek hat einige Informationen für uns, und ich möchte, daß der Alte sie aus erster Hand erfährt.«
Garion blickte
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