Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
verteidigen.«
    Yarblek seufzte abgrundtief. »Ich hatte befürchtet, daß du so was sagen würdest.«
    »Meine Lady«, grüßte Vella und knickste anmutig vor Polgara, als sie am Arm des Jongleurs eine Stelle erreichte, wo ein moosüberwucherter Steinhaufen den Gang versperrte.
    »Vella«, antwortete Polgara mit nadrakischem Akzent. »Mögen deine Messer immer glänzend und scharf sein.« Eine eigenartige Förmlichkeit klang aus diesen Worten, die Garion verrieten, daß es sich um einen alten, rituellen Gruß handelte.
    »Und mögt Ihr immer imstande sein, Euch vor unerwünschter Aufmerksamkeit zu schützen«, antwortete die nadrakische Tänzerin automatisch und führte so das Ritual zu Ende.
    »Was tut sich oben?« fragte Belgarath den Mann im Filzmantel.
    »Sie sterben«, antwortete Yarblek knapp. »Ganze Straßen auf einmal.«
    »Ihr habt euch der Stadt aber schon ferngehalten?« fragte Silk seinen Partner.
    Yarblek nickte. »Wir lagern außerhalb der Mauer. Wir kamen gerade noch hinaus, ehe die Tore mit Ketten verschlossen wurden. Dolmar ist jedoch tot. Als er erkannte, daß er sich angesteckt hatte, holte er ein altes Schwert hervor und warf sich darauf.«
    Silk seufzte. »Er war ein guter Mann – ein bißchen unehrlich, vielleicht, aber trotzdem ein guter Mann.«
    Yarblek nickte traurig. »Zumindest starb er einen sauberen Tod.« Dann schüttelte er den Kopf. »Die Treppe zur Straße liegt dort drüben.« Er deutete in die Dunkelheit. »Es ist spät genug, daß kaum noch jemand unterwegs ist – außer den Leichenkarren und ein paar Kranke im Fieberwahn des Endstadiums, die sich eine Gosse zum Sterben suchen.« Er straffte die Schultern. »Gehen wir. Je schneller wir diese Straßen da oben hinter uns bringen, desto eher kommen wir in den unterirdischen Gang zurück, wo es sicher ist.«
    »Führt dieser Geheimgang bis zur Stadtmauer?« fragte ihn Garion.
    Yarblek nickte. »Und noch eine Meile weiter. Er endet in einem alten Steinbruch.« Er blickte Feldegast an. »Ihr habt mir nie erzählt, wie Ihr ihn gefunden habt!«
    »Das ist mein Geheimnis, guter Meister Yarblek«, erwiderte der Jongleur. »Egal wie ehrlich jemand sein mag, es ist immer gut, einen raschen Weg aus der Stadt zu kennen, wißt Ihr?«
    »Stimmt«, brummte Silk.
    »Du mußt es ja wissen«, sagte Yarblek. »Also, raus hier.«
    Sie führten die Pferde zu einer Steintreppe in die Dunkelheit hinter dem Lichtkreis von Feldegasts Laterne und zerrten die widerstrebenden Tiere Stufe um Stufe hoch. Die Treppe endete in einer baufälligen Scheune mit strohbestreutem Boden. Nachdem das letzte Pferd oben war, schloß Feldegast die lange Falltüre und schob mit den Füßen genug Stroh darauf, um sie zu verbergen. »Ein sehr nützlicher Gang«, stellte er fest. »Aber ein Geheimnis taugt nichts, wenn so gut wie jeder darüber stolpern kann.«
    Yarblek spähte aus der Tür, die auf eine schmale Gasse führte.
    »Jemand draußen?« erkundigte sich Silk.
    »Ein paar Leichen«, antwortete Yarblek lakonisch. »Aus irgendeinem Grund ziehen sie es offenbar vor, im Freien sterben.« Er holte tief Luft.
    »Also, dann wollen wir.«
    Sie begaben sich nach draußen. Garion hielt den Blick von den verkrümmten Pestopfern abgewandt, die in Ecken kauerten oder im Rinn-stein lagen.
    Die Nachtluft war voll des Rauches von der brennenden Stadt, dem schrecklichen Geruch verkohlenden Fleisches und dem Gestank von Verwesung.
    Yarblek rümpfte die Nase und verzog das Gesicht. »Nach dem Gestank zu schließen, würde ich sagen, daß die Leichenkarren ein paar übersehen haben.« Er führte die anderen zum Gassenende und spähte hinaus auf die Straße. »Nur ein paar Plünderer, die die Toten ausrauben«, brummte er.
    »Kommt!«
    Sie traten aus der Gasse auf eine Straße, die von einem brennenden Haus erhellt wurde. Garion sah eine verstohlene Bewegung neben der Wand eines anderen Hauses, und dann einen zerlumpten Burschen, der die Kleidung eines Pestopfers durchsuchte. »Wird er sich denn nicht anstecken?« fragte er Yarblek und deutete auf den Plünderer.
    »Wahrscheinlich.« Yarblek zuckte die Schultern. »Aber ich glaube nicht, daß er der Welt sehr fehlen wird.«
    Sie bogen um eine Ecke und gelangten auf eine Straße, wo gut die Hälfte der Häuser in Flammen standen. Ein Leichenkarren hatte vor einem dieser Häuser angehalten, und zwei Männer warfen die Toten mit gleichgültiger Roheit ins Feuer.
    »Haltet Euch fern!« brüllte einer der beiden ihnen zu. »Hier ist die

Weitere Kostenlose Bücher