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Dämon

Dämon

Titel: Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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gegangen, wäre da nicht das eine oder andere Problem aufgetaucht.«
    »Zum Beispiel?«
    »Nun ja … ich weiß nicht. Einiges bleibt mir ein Rätsel.«
    Wann immer Dr. Wu bei Jefferson anrief, hatte Jefferson das Gefühl, den Anfang der Unterhaltung verpasst zu haben.
    »Hatte Lyerman Haustiere?«
    »Nicht dass ich wüsste. Warum?«
    »War er vielleicht kürzlich im Ausland? Irgendwo in der Dritten Welt? In den Tropen?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Was ist mit gesundheitlichen Problemen? Hat er unter übermäßigem Durst oder unter Schweißausbrüchen gelitten? Hatte er Durchfallerkrankungen?«
    »Was haben Sie herausgefunden, Doc?«
    »Nun …«, begann Dr. Wu zögernd. »Sein Herz. Es war voller Würmer.«
    »Würmer?«
    »Der Tote litt unter einem sehr starken Herzwurmbefall, ja.«
    »Herzwürmer? Ich dachte, so was gibt es nur bei Hunden?«
    »Um ehrlich zu sein, ich habe so etwas bei Menschen noch nie gesehen. Es gibt Beispiele von parasitären Herzinfektionen, aber dabei handelt es sich in der Regel um sehr einfache Erkrankungen, Formen von Trichinose oder Toxocariase, zum Beispiel. Bei Trichinosen werden die meisten Larven, die das Herz erreichen, durch die darauf folgende entzündliche Reaktion getötet. Toxocariase-Infektionen durch Spulwurmlarven können ebenfalls bis zum Herzen vordringen, doch die Symptome sind im Allgemeinen nicht so schlimm, und die Patienten erholen sich innerhalb von vier Wochen. Aber das hier, was immer Lyerman infiziert hat, ist sehr viel schlimmer als alles, was ich je gesehen oder worüber ich gelesen habe. Herzwürmer kommen bei Menschen praktisch nicht vor, erst recht nicht in den Vereinigten Staaten, und wenn, ist die Infektion nicht so stark. Diese Dinger hatten fast das ganze Herz von Lyerman zerfressen …«
    »Mein Gott.«
    »Ich habe Proben genommen und müsste bis morgen weitere Resultate für Sie haben, zusammen mit einer DNS -Analyse. Aber ich dachte, Sie wollten die Zwischenergebnisse so schnell wie möglich.«
    »Ja«, sagte Jefferson. »Danke, Doc. Was macht Ihr Arm?«
    »Ich werd’s überleben. Ich muss die nächsten vier Wochen Zidovudine und Lamivudine nehmen. Jedenfalls weiß ich jetzt wieder, warum ich die Arbeit an lebenden Objekten aufgegeben habe.«
    Zidovudine und Lamivudine waren Anti-Retrovirus-Medikamente, die das Risiko einer HIV -Infektion nach Kontakt mit den Körperflüssigkeiten einer unbekannten Person verringerten.
    »Schön, Doc, halten Sie durch. Ich melde mich bei Ihnen.«
    Jefferson legte auf und lehnte sich im Sessel zurück, um über das Gehörte nachzudenken.
    »Was ist los?«, fragte Brogan, der inzwischen wieder wach geworden war.
    »Das war Wu. Ich hätte dir den Hörer gegeben, wollte dich aber nicht wecken.«
    Brogan winkte ab. »Was hat er gesagt?«
    Jefferson berichtete von Wus Informationen und von den Würmern, die sich durch das Herz des jungen Lyerman gefressen hatten.
    »Mein Gott, das ist genau das, was der alte Chinese bei Richard Lee uns mitgeteilt hat!«, sagte Brogan nach einem Augenblick verblüfften Schweigens. »Hast du mit Wu darüber gesprochen?«
    »Kein Wort. Das ist verdammt unheimlich. Ich wollte nicht, dass Wu mich für verrückt hält. Wu schickt ein paar der Würmer oder was auch immer ins Labor. Bis morgen Nachmittag sollten wir die Ergebnisse haben. Dann wissen wir, woher diese Dinger gekommen sind.«
    »Verdammt«, fluchte Brogan und starrte auf die Fotos auf seinem Schreibtisch. »Was geht da bloß vor?«
    »Das ist noch nicht alles.«
    »Was?«
    »Ich war drüben bei McKenna …«
    »Ach ja«, unterbrach ihn Brogan mit einem anzüglichen Grinsen.
    »… weil sie wichtige Informationen hatte«, fuhr Jefferson fort.
    »Was für Informationen?«, fragte Brogan.
    »Über Lyerman.«
    Brogan wurde schlagartig ernst. »Was hat sie gesagt?«
    »Sie hat mir verraten, dass ein Schiff nach Boston gekommen ist, das möglicherweise mit den Geschehnissen der letzten Nacht in Verbindung steht.«
    »Wie in Verbindung steht?«
    »Übereinstimmende Namen. Der Name des Schiffes und ein Name, der bei Sinatra an die Wand geschmiert war. Ich werde das gleich morgen überprüfen.«
    »Was hat sie über Lyerman gesagt?«
    »Dass Lyerman die Bergung des Schiffes und den Rücktransport nach Boston finanziert hat. Das Schiff lag die letzten vierundsechzig Jahre auf dem Grund des Pazifiks. Lyerman hat die Bergung und den Transport hierher bezahlt …«
    Brogan schüttelte den Kopf, drehte sich zur Seite und starrte auf einen Punkt am

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