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Dämon

Dämon

Titel: Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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Boden. »Mein Gott …«
    Brogans Telefon läutete zweimal kurz – das Zeichen für einen internen Anruf. Brogans Blick wurde wieder klar, und er schaltete die Freisprechanlage ein.
    »Brogan?«, fragte die Stimme des Dienst habenden Sergeants aus der Eingangshalle.
    »Was gibt’s?«
    »Ist Jefferson da?«
    »Sitzt neben mir.«
    »Für euch beide wurde soeben ein Paket abgeliefert. Es liegt hier unten bei mir. Ihr könnt es abholen.«
    »In Ordnung, ich komme runter.«
    Brogan legte auf und erhob sich langsam aus dem Stuhl, streckte sich und dehnte die Nackenmuskeln. »Ich gehe es holen. Meine Beine sind verkrampft, ich brauche ein bisschen Bewegung.«
    Brogan ging über den Flur und die Treppe in die Halle hinunter.
    Würmer. Genau wie der alte Chinese gesagt hatte. Ein von Würmern zerfressenes Herz als Zeichen, dass jemand Opfer eines Dämons geworden war. Jefferson starrte durchs Fenster auf die Wassertropfen, die außen an der Scheibe nach unten glitten. Ein Stück abseits von Jefferson stand ein großer Plastikeimer mit dem bunten Bild eines Baseballspielers auf der Seite. Darunter stand in roten Buchstaben BOSTON RED SOX AND YOU , und darunter A WINNING TEAM .
    Von der Decke tropfte es in den Eimer. Das Dach war seit Tagen undicht.
    »Sieh mal, was wir hier haben!«, rief Brogan kurz darauf, während er die Treppe hinaufstieg und durch den Korridor zu den Schreibtischen eilte. Er hielt eine kleine braune Schachtel mit zwei dampfenden Bechern Kaffee darauf. »Unser Freund Richard Lee schickt uns eine Schachtel mit Gebäck. Der Mann scheint ein Herz für Polizisten zu haben.«
    »Woher weißt du, dass sie von ihm stammt?«
    »Das steht auf dem kleinen Zettel, der an der Schachtel befestigt ist.« Brogan trat vor Jeffersons Schreibtisch und setzte die Schachtel vorsichtig auf einen Notizblock nahe der Stelle, an der früher das gerahmte Foto seiner Frau gestanden hatte. Dann nahm er die beiden Kaffeebecher und reichte einen davon Jefferson. »Vorsicht, er ist noch heiß.« Er stellte seinen eigenen Becher neben die Schachtel.
    Anschließend machte er sich daran, die Schachtel zu öffnen und eins der Eclairs herauszunehmen. »Möchtest du?«, fragte er und reichte Jefferson das Gebäck, um sich selbst ein weiteres zu holen.
    Er setzte sich und betrachtete das Gebäckstück einen Augenblick lang. »Du glaubst doch auch nicht, dass es vergiftet sein könnte?«
    »Ich hoffe nicht«, antwortete Jefferson und nahm einen Bissen.
    Brogan kaute langsam auf seinem Eclair. »Tod durch ein vergiftetes Teilchen … ich hätte nie geglaubt, dass es mal so ein Ende nehmen könnte.«
    Jefferson drehte sich zum Fenster um und schaute wieder hinaus in den Regen.
    »Während du unterwegs warst, kam ein Anruf wegen diesem Typ, den du und McKenna draußen beim Friedhof gefunden habt, wo Reggie sich das Hirn rausgepustet hat«, sagte Brogan.
    »Ja?«
    »Irgendein Verrückter. War in den letzten zehn Jahren immer wieder in der Klapsmühle. Verrückt, aber harmlos. Wie es aussieht, starb er an einem Herzanfall. Massive Koronarthrombose. Nichts Besonderes also in diesem Fall.«
    »Wer hat die Autopsie vorgenommen?«
    »Keine Ahnung, jemand aus dem Büro des Medical Examiner, nehme ich an. Nicht Doc Wu, sondern einer seiner Assistenten. Ach ja, fast hätte ich’s vergessen – wir haben die Audiobänder vom Dach des Lyerman Building.«
    »Wann haben wir die bekommen?«
    »Vor einer Stunde. Sieht so aus, als hätte Lyerman sich’s anders überlegt und sie zum Revier bringen lassen. Ich hab auf dich gewartet, um sie mit dir zusammen anzuhören.«
    Brogan griff in die Schublade und nahm einen kleinen, tragbaren Kassettenrecorder hervor. »Sie zeichnen in einem anderen Format auf, deswegen haben sie die Aufnahmen für uns auf normale Kassetten kopiert.«
    Brogan schob das Band hinein und drückte auf die Play-Taste.
    Jefferson zog seinen Stuhl zu Brogans Schreibtisch, und die beiden Männer lauschten. Auf dem ersten Teil des Bandes war nichts zu hören außer dem leisen Rauschen des Windes, der übers Mikrofon strich, und ein leise klimperndes Geräusch wie von einem Windspiel. Ein Flugzeug flog über das Gebäude hinweg; das Geräusch der Turbinen war klar und deutlich zu erkennen. In der Ferne wurden Stimmen laut. Zwei Menschen unterhielten sich.
    »Kannst du was verstehen?«, fragte Jefferson und brachte das Ohr dichter ans Abspielgerät.
    Brogan schüttelte den Kopf. »Hört sich wie ein Mann und eine Frau an, aber mehr kann ich auch

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