Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dämon

Dämon

Titel: Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
Vom Netzwerk:
standen in kleinen Gruppen beieinander, hielten Cocktails in den Händen und plauderten angeregt.
    »Einen Augenblick, Sir«, sagte der Riese, dessen gewaltiger Körper McKenna und Jefferson daran hinderte, den Lift zu verlassen.
    Der Riese trug einen maßgeschneiderten Smoking und sah wie ein Samoaner aus. Er hatte kurzes Haar und einen dicken, muskulösen Hals. Trotz seines riesigen Körpers passte der Anzug perfekt. Der Mann musterte die Neuankömmlinge mit einem Blick von oben bis unten.
    »Dürfte ich Ihre Einladung sehen?«
    Jefferson tat, als suche er in seinen Taschen. »Tut mir Leid, ich habe sie nicht bei mir.«
    Der Samoaner schüttelte den Kopf. »Dann tut es mir ebenfalls Leid. Dies ist eine private Wohltätigkeitsveranstaltung. Nur geladene Gäste haben Zutritt.«
    »Aber man hat uns unten eingelassen.«
    »Stehen Sie auf der Liste?«, fragte der Samoaner und blickte auf ein Klemmbrett in der anderen Hand.
    Die Aufzugstüren schlossen sich. Jefferson streckte die Hand hindurch, und sie glitten augenblicklich wieder auf.
    »Nein, ich glaube nicht.«
    »Dann darf ich Sie nicht einlassen.«
    »Wir müssen mit Mr Lyerman sprechen.«
    »Tut mir Leid, ich darf Sie nicht einlassen. Vielleicht, wenn Sie unten im Foyer warten. Ich werde Sie bei Mr Lyerman anmelden. Doch ohne schriftliche Einladung kommen Sie hier nicht rein.«
    »Ich muss ihn unbedingt sprechen, heute Abend noch«, beharrte Jefferson. »Es ist wichtig.«
    »Ich kann verstehen, dass Sie von der Dringlichkeit Ihres Anliegens überzeugt sind«, sagte der Samoaner. »Aber möglicherweise möchte Mr Lyerman Sie heute Abend nicht sprechen.«
    Die Aufzugstüren glitten erneut aufeinander zu, und wieder streckte Jefferson die Hand dazwischen, während er fieberhaft überlegte, was er unternehmen konnte.
    »Ist das alles?«, fragte der Samoaner, scheinbar ohne den Tumult der Party in seinem Rücken zu bemerken. »Wenn ja, muss ich Sie jetzt bitten, wieder nach unten zu fahren. Jetzt sofort.«
    Jefferson nickte nur.
    Er warf einen letzten Blick auf die Party und die angeregt plaudernden Gäste, von denen keiner den Vorfall bemerkt zu haben schien. Die Zeitschaltung der Aufzugstür aktivierte den Schließmechanismus ein drittes Mal, und diesmal ließ Jefferson es geschehen.
    »Ist ja toll gelaufen, du Schlaumeier«, sagte McKenna. »Genialer Plan.«
    »Welche Etage?«, fragte die elektronische Stimme.
    Jefferson blickte düster. »Neunundzwanzig«, sagte er.
    Der Aufzug setzte sich nach unten in Bewegung und verzögerte sogleich wieder. Die Türen glitten auf. Neunundzwanzigste Etage.
    »Was nun?«, fragte McKenna.
    »Gute Frage«, entgegnete Jefferson und trat vorsichtig aus dem Lift, denn er rechnete mit einem weiteren Wachposten, der sich ihm in den Weg stellte. Doch es war niemand da.
    Die neunundzwanzigste Etage beherbergte Büros eines der vielen Unternehmen Lyermans. Ein leerer Empfangsschalter stand unbesetzt im Foyer. Auf dem dicken Teppich erhob sich eine Säule mit einem Aquarium, in dem drei Kaiserfische durchs Wasser schwebten. Die Etage war dunkel bis auf den grünlichen Schimmer der Aquarienbeleuchtung und das schwache gelbe Licht der Stadt, das von draußen durch die Fenster fiel.
    Hinter dem Empfangsschalter befand sich ein großer Raum, der durch niedrige Wände in kleine Abteile unterteilt war. In jedem dieser Abteile – es mussten Dutzende sein – standen ein Computer auf einem Schreibtisch sowie ein gepolsterter Bürosessel. Die Mitarbeiter der Reinigungsfirma hatten ihren Job bereits erledigt; die Mülleimer und Papierkörbe waren geleert. Die meisten Schreibtische waren aufgeräumt mit Ausnahme eines gelegentlichen Wall Street Journal oder eines Familienfotos.
    Jefferson und McKenna bewegten sich leise durch die Dunkelheit zum Ende des Saales, wo sich ein rot beleuchtetes Schild mit der Aufschrift EXIT befand. Über sich hörte Jefferson gedämpft die Geräusche der Party. Die Band hatte wieder zu spielen angefangen.
    Jefferson wollte die gesamte Etage durchqueren und auf der Rückseite über die Treppe hinauf in den dreißigsten Stock steigen. Es war unwahrscheinlich, dass jemand am Eingang zum Treppenhaus postiert war; vielleicht gelang es ihnen, sich unbemerkt unter die Partygäste zu mischen und bis zu Lyerman vorzudringen.
    Sie gingen an den Reihen kleiner Abteile vorbei, als auf der anderen Seite des Raums ein Licht aufflackerte.
    Einer der Computer hatte sich wie von Geisterhand eingeschaltet.
    Langsam bückte sich McKenna

Weitere Kostenlose Bücher