Dämon
Brustpanzer war ein roter Löwe aufgemalt.
Er hatte tatsächlich den Kopf eines Stiers.
Seine Augen leuchteten rot wie Feuer, und aus seinen Nüstern stieg Rauch. Er bellte einmal und deutete dann mit dem Streitkolben in unsere Richtung.
»Sie kommen!«, hörte ich jemanden neben mir rufen. Dann krachten Schüsse.
Die Ritter stürmten auf unseren Bunker zu. Ihre Füße ließen den weichen Dschungelboden erzittern. Der erste erreichte die angespitzten Bambusstangen und riss eine aus dem Boden. In einer Hand hielt er eine brennende, Funken sprühende Fackel. Ich zielte kurz und drückte ab.
Er wurde herumgewirbelt und stürzte.
Einen Augenblick rührte er sich nicht, dann stand er wieder auf, rannte weiter auf uns zu und schleuderte die Fackel auf das Bunkerdach, wo das schwere Stück Holz mit dumpfem Schlag landete. Weitere Schläge folgten, als weitere Fackeln aufs Dach prallten. Sie zischten und spuckten auf dem nassen Holz.
»Wasser! Wasser!«
Einer der Japaner stand in der Mitte des Bunkers und schrie voller Panik. Sein linker Arm stand in Flammen. Vincent riss sich das Hemd vom Leib und wickelte den Arm des Mannes darin ein. Dann warf er sich mit ihm zu Boden und rollte ihn hin und her, bis die Flammen erstickt waren.
Ich hatte mich von der Schießscharte abgewandt, um Vincent zu beobachten, als ich plötzlich einen brennenden Schmerz an der Wange spürte. Ich wirbelte herum und sah einen Arm, der durch die Scharte gestreckt wurde und einen Dolch hielt. Der Arm schwang wild hin und her. Als ich mein Gesicht betastete, waren meine Fingerspitzen rot von Blut.
Ich schoss auf den Arm, und er wurde hastig zurückgezogen und verschwand. Das Innere des Bunkers wurde heiß. Es roch verbrannt. Ich blickte nach oben und sah, dass einer der Baumstämme, aus denen die Decke bestand, auf der ganzen Länge in Flammen stand. Der Bunker fing an zu brennen. Rauch füllte den Raum unter der Decke, und die Männer rissen sich Stoffstreifen aus den Monturen und hielten sie vor ihre Nasen und Münder.
Durch die Schießscharte sah ich weitere Gestalten über die Lichtung rennen. Seals warf sich die Kanister des Flammenwerfers auf den Rücken, trat an die Scharte und schob die Mündung des Werfers hindurch. Drei Gestalten in Rüstungen kamen ihm entgegen. Seals drückte ab.
Ein Feuerstrahl schoss nach draußen und hüllte die drei Ritter ein. Sie gingen in Flammen auf, bewegten sich jedoch weiter vorwärts, als spürten sie nichts, obwohl ihre Leiber eine einzige brennende Masse waren. Die Trompete dröhnte erneut – ein tiefer, lang gezogener Klang –, und die Kreaturen zogen sich in Richtung Dschungel zurück.
Ich blutete heftig aus dem Schnitt auf der Wange und drückte einen schmutzigen Lappen auf die Wunde, um die Blutung zu stoppen.
»War das alles?«, fragte Seals schwer atmend. Er hatte einen Schnitt quer über die Brust. Der Stoff seines Hemds war in parallele Streifen zerrissen.
»Nein«, sagte der Captain und schüttelte den Kopf. »Sie kommen wieder.«
»Was sind das für Kreaturen?«, kreischte Vincent. »Ich habe drei von ihnen erschossen, Volltreffer. Sie können unmöglich überlebt haben! Trotzdem sind sie aufgestanden und haben weiter angegriffen!«
»Ich hab ebenfalls zwei erschossen«, sagte ein anderer Soldat. »Aber das sind keine Menschen. Ich weiß nicht, was diese Kreaturen sind, aber es sind keine Menschen!«
»Jeder von uns hat auf mehrere geschossen«, sagte Seals. »Aber diese Wesen können nicht getötet werden.«
Das Horn im Dschungel erklang erneut, und wir hörten, wie sich am Rand der Lichtung wieder die Angreifer zusammenrotteten.
»Es geht wieder los«, sagte ich.
Über uns ertönte ein lautes Knacken, als einer der brennenden Baumstämme in der Decke brach und krachend herabstürzte. Männer sprangen zur Seite, und Funken stoben durch den Raum. Die Hitze war unerträglich, und wer dem Stamm zu nahe kam, erlitt Brandblasen. Der Bunker verwandelte sich in einen Ofen.
»Wir können nicht hier bleiben«, sagte der Captain. »Der Bunker brennt aus.«
Seals ging zum Eingang, schob den Stamm zur Seite und öffnete die Tür.
Ich gehörte zu den Ersten, die sich nach draußen drängten. Ich würgte und hustete wegen des dichten Rauchs und warf mich nach vorn, um die klare Nachtluft in tiefen Zügen zu atmen. Wieder erklang das Trompeten im Dschungel, und ich hörte ein lautes Stampfen, das Geräusch zahlloser Füße. Der nächste Angriff stand bevor.
»Seitengewehre aufpflanzen!«,
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