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Dämon

Dämon

Titel: Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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Pfeilspitzen mit gezackten Schneiden aus einem schweren, dunklen Metall.
    »Was ist das?«, fragte Vincent, der neben mir stand und in die Schachtel starrte.
    »Keine Ahnung.«
    Ich schloss den Deckel und steckte die Schachtel in meine Hosentasche. Kaum hatte ich die Schachtel hochgehoben, ertönte ein rumpelndes, scharrendes Geräusch von Stein auf Stein, und der Altar setzte sich langsam in Bewegung. Er glitt von uns weg nach hinten und gab den Blick auf ein großes Loch im Boden frei. Eine Treppe führte in die Tiefe, und während wir dort standen, wehte uns kalter Wind entgegen. Eine Reihe Fackeln entlang der Wand flackerte wie von Geisterhand auf und erhellte den Weg nach unten.
    Und dann hörten wir etwas sehr Merkwürdiges.
    Aus der Tiefe erklang Musik. Stimmen. Lachen. Die hellen Stimmen von Frauen. Wir starrten uns an.
    »Hört sich so an, als würde da unten eine Party gefeiert«, sagte Vincent.
    »Wer mag das sein?«, fragte ich.
    »Jedenfalls klingt es, als wäre es dort angenehmer als hier oben«, sagte Brogan.
    Von draußen hörten wir Maschinengewehrfeuer und eine dumpfe Explosion. Wir rannten zum Eingang und starrten über den verwilderten Garten hinaus auf das Gebiet dahinter. Ein Trupp Japse marschierte durchs hohe Gras. Zwei der Soldaten trugen einen langen Pfahl auf den Schultern. Ein Mensch war mit Armen und Beinen daran festgebunden wie ein Tier.
    Einer der Japse bemerkte uns und rief aufgeregt seinen Kameraden zu, wobei er sein Gewehr von der Schulter riss und auf uns feuerte. Die Kugeln schlugen neben uns in die Wand. Vincent erwiderte das Feuer und traf zwei feindliche Soldaten. Es kam zu einem heftigen Schusswechsel, und Kugeln prasselten rings um uns in die Steine.
    Die Japse teilten sich auf und drohten uns in die Enge zu treiben. Noch ein paar Augenblicke, und sie würden uns von zwei Seiten unter Feuer nehmen. Ich drehte mich zu Seals um, doch er stand nicht mehr hinter mir.
    »Wo steckt Seals?«, rief ich über das Knallen von Vincents Karabiner hinweg. Vincent stellte das Feuer ein und nahm das leer geschossene Magazin aus der Waffe. Es fiel klappernd zu Boden, während er nach einem neuen kramte. Er drehte sich um und blickte nach hinten, wo der Altar stand.
    »Seals? Keine Ahnung. Er muss die Treppe runtergestiegen sein«, sagte er.
    Die Japaner kamen immer näher. Sie huschten von Stein zu Stein und boten kein Ziel. Es hatte wieder zu regnen angefangen, und ich wischte mir die Nässe aus den Augen, während ich die Gegner zählte. Es waren wenigstens acht Mann. Acht gegen drei.
    »Ich würde sagen, wir gehen ebenfalls runter«, schlug ich vor. »Wir versuchen unten unser Glück. Wenn wir hier bleiben, haben wir keine Chance.«
    Vincent und Brogan nickten. Wir zogen uns zurück. In diesem Augenblick gab es einen Schlag, und Brogan fiel wie vom Blitz getroffen zu Boden. Sein rechtes Bein war augenblicklich voller Blut. Die Kugel hatte ihn am Oberschenkel über dem Knie erwischt und ein großes Loch gerissen. Er rollte auf die Seite und schrie vor Schmerz, während er sich das Bein hielt.
    Vincent packte ihn unter den Achselhöhlen und zerrte ihn rückwärts über den Steinboden tiefer ins Gebäude hinein. Durch die Öffnung hindurch sah ich, wie sich die Japaner schneller bewegten. Sie hatten bemerkt, dass wir uns zurückziehen wollten. Ich gab ein paar Schüsse ab und traf einen Gegner. Er wirbelte um die eigene Achse und verschwand im hohen Gras.
    Vincent hatte den schreienden Brogan zum Rand der Treppe gezogen. Ich eilte zu ihm, fasste Brogan an den Füßen, und zusammen trugen wir unseren verwundeten Kameraden die Treppe hinunter. Die Stufen bestanden aus sandfarbenem Stein, und Fackeln erhellten die nackten Wände. Erneut hörte ich Frauen lachen. Wir folgten dem Geräusch.
    Die Treppe endete in einem großen dunklen Raum, der von Säulen getragen wurde. Der Boden bestand aus glattem Stein und war von einer hohen Staubschicht bedeckt. Wir legten Brogan hin, und ich riss mir einen Streifen aus dem Hemd, um seine Wunde zu verbinden. Brogan fluchte und stöhnte zwischen zusammengebissenen Zähnen und hatte die Hände zu Fäusten geballt. Oben hörten wir das Trampeln von Stiefeln auf hartem Stein, als die japanischen Soldaten das Gebäude betraten. Es konnte nicht lange dauern, bis sie uns die Treppe hinunter folgten.
    Als Vincent den Stoff um Brogans Bein wickelte, schrie Brogan laut auf, und ich musste ihm die Hand auf den Mund pressen. Nach einem Augenblick nickte er, und ich

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