Dämon
geneigt und beobachtete die Lippenbewegungen des Marines. Dann imitierte er ihn und gab ein leises, zwitscherndes Geräusch von sich. Der Marine grinste, schulterte sein Gewehr und griff in die Tasche, während der Papagei ihn ungeduldig mit dem Schnabel stupste. Der Marine zog eine Hand voll Samen aus der Tasche und hielt sie dem Vogel in der flachen Hand hin. Das Tier pickte sie munter auf.
Plötzlich vernahm Eric ein schwaches Pfeifen, bevor der Kopf des Marines förmlich explodierte und Gewebe und Knochensplitter auf Eric regneten. In der Ferne ertönte ein Knall.
»In Deckung! Alles in Deckung!«, rief jemand, als weitere Schüsse fielen und Kugeln durchs Gras pfiffen.
Eric warf sich hin. Er prallte so heftig auf, dass ihm sekundenlang die Luft wegblieb. Vor ihm lag der zuckende Leichnam des gefallenen Soldaten. Der Papagei stand neben ihm am Boden, verwirrt und plötzlich allein, und starrte seinen toten Freund mit zur Seite geneigtem Kopf an. Kleine Blutspritzer befleckten das bunte Gefieder des Tieres. Er krächzte traurig, und zum ersten Mal wurde Eric bewusst, dass der Vogel noch ein Baby war.
Die Marines rings um ihn erwiderten inzwischen das schwere gegnerische Feuer. Sie lagen wie auf einem Präsentierteller. Irgendjemand rief in gebrochenem Englisch: »Yankees! Yankees!« Eric hob den Kopf aus der Deckung, und ein Leuchtspurgeschoss zischte an seinem Ohr vorbei. Hastig zog er den Kopf wieder ein.
»Der gegnerische Beschuss kommt von dem Kamm dort!«, brüllte Seals und deutete auf den Hang ein Stück voraus.
Alabama lag neben Eric und hatte den Kopf zwischen die Schultern gezogen. »Verdammt, da oben ist ein ganzes Nest von Japsen!«
Eric nickte. Dann kroch er auf Händen und Knien vorwärts in die Richtung, aus der die Schüsse kamen. Er stieß auf ein Ameisennest und umging es in großem Bogen. Ringsum bewegten sich andere Marines voran. Überall war hohes Gras. Die Männer konnten nichts sehen, als wären sie unter Wasser. Trotzdem krochen sie weiter. Eric verlor bald die Orientierung, doch er schob sich unaufhörlich in die Richtung des gegnerischen Feuers weiter.
Kurz darauf war er am Rand des Hangs angelangt. Er schob sich eine leichte Steigung hinauf. Dann hielt er inne und hob erneut den Kopf, während er mit der Hand seinen Helm festhielt. Er war ein Stück nach links vom direkten Weg zur japanischen Stellung abgekommen. Der Kamm lag höher als die anderen Hügel ringsum, und er sah Männer unter sich, die sich durchs Gras bewegten – amerikanische Helme, die für eine Sekunde auftauchten; dann dröhnten Schüsse, und die Helme verschwanden wieder.
Eric beobachtete die Kämpfe mehrere Sekunden von seinem Aussichtspunkt. Alabama lag unterhalb von ihm und feuerte wild mit seinem M1 in die Gegend. Er hatte die Augen weit aufgerissen, und sein Mund bewegte sich wie der eines Fisches, der nach Sauerstoff schnappte.
Zwischen den amerikanischen Marines und den Japanern erstreckte sich ein breiter Streifen hohes Gras, auf dem sich nichts regte. Niemandsland. Oder doch nicht? Eric blickte genauer hin und sah, dass sich doch etwas bewegte. Es war schnell und kam den Hügel hinunter auf die Amerikaner zu. Was immer es sein mochte, es hielt sich tief am Boden, verdeckt durch die hohen Stängel, während es schneller und schneller wurde und die Halme sich wiegten und zitterten. Eric erhaschte einen Blick auf graue Haut.
Gewehrfeuer in der Nähe zwang ihn erneut in Deckung. Er legte sich flach auf den Boden und kroch zu seinen Kameraden zurück. Dann stolperte er beinahe über Reder. Er hatte einen Schuss in die Brust bekommen und lag flach auf dem Rücken, wobei er sich vor Schmerzen wand.
Rings um ihn lagen leere Patronenhülsen im zerdrückten Gras. Und überall war Blut – auf Reders Brust, im Gras, auf dem Boden. Eric kroch auf Händen und Füßen zu ihm, bis Reder ihn sehen konnte.
»Bleib hier. Bleib bei mir.«
Er nahm Reders Kopf in die Hand und schälte mit der anderen sanft das Hemd zur Seite, um die Wunde zu begutachten.
Reder röchelte. »Ich kann mich nicht bewegen. Ich krieg keine Luft mehr.« Seine Zunge war rot vom Blut, das sich in seinem Mund sammelte. »Ich brauche einen verdammten Sanitäter«, schluchzte er und klammerte sich an Erics Arm.
Eric starrte auf die Wunden; Reder hatte zwei Treffer abbekommen, einen in die Schulter und einen tief unten in den Brustkorb.
»Okay«, sagte Eric und lächelte beruhigend. »Ich hole Hilfe. Halte durch.« Er kroch davon.
»Warte
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