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Dämon

Dämon

Titel: Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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…«
    Eric wandte sich zu dem verwundeten Mann um. »Was denn?«
    »Versprich mir, dass du wiederkommst«, sagte Reder schwach. »Ich will nicht allein hier draußen sterben.«
    Eric nickte. »Ich verspreche es.«
    Er kroch durchs hohe Gras davon und hielt sich tief am Boden. In unregelmäßigen Abständen hob er den Kopf und suchte nach seinen Leuten, bevor er sich wieder duckte und weiterkroch. Dann hörte er etwas. Etwas, das sich sehr schnell auf ihn zubewegte. Scheiße! Eric rührte sich nicht mehr, lag tief geduckt im Gras, das Gewehr im Anschlag, und wartete. Mach dich klein. Mach dich ganz flach. Lass nichts von dir sehen. Das Ding bewegte sich schnell. Es kam genau auf Eric zu, und große Grasbüschel verschwanden vor seinen Augen. Japaner? Haben sie einen Frontalangriff gestartet? Das bedeutete Schwierigkeiten. Eric war zu weit von seiner Truppe entfernt, um sie noch rechtzeitig zu erreichen.
    Er kauerte flach im Gras, das Gewehr im Anschlag, und wartete auf ein sich bietendes Ziel. Stängel und Halme brachen und knackten, während das Etwas sich ihm immer noch näherte.
    Dann Stille.
    Dann ein Schrei.
    Reder.
    Eric wandte sich um und sah, wie Reder mit dem unverletzten Arm und den Beinen strampelte. Irgendetwas hatte ihn gepackt und zerrte ihn zurück ins Gras. Reder schrie erneut, mit hervorquellenden Augen, und versuchte sich mit dem unverletzten Arm zu befreien. Doch er wurde rasch aus Erics Blickfeld gezerrt, tiefer in die Deckung des hohen Grases.
    O Gott! Irgendetwas hatte Reder gepackt und mitgerissen.
    Wie betäubt hockte Eric da. Er wagte nicht, sich zu bewegen. Ein Fauchen ertönte, dann ein knackendes Geräusch. Dann nichts mehr, nur der nun leere Fleck blutigen Grases, wo Reder noch Sekunden zuvor gelegen hatte, und eine breite blutige Schneise in der Richtung, in die er davongezerrt worden war.
    Eric begann blindlings ins Gras zu feuern. Kugeln fetzten durch die hohen Halme und rissen die Stängel auseinander. Er hörte das Fauchen erneut, gefolgt von einem lauten Grunzen, das nach und nach leiser wurde, je weiter sich das Ding entfernte. Was immer es gewesen war, es war verschwunden. Und mit ihm Reder.
    Eric hob vorsichtig den Kopf und sah drei japanische Soldaten, die über den Abhang rannten. Der Kampf dauerte also noch immer an. Eric hob seine Waffe und feuerte eine rasche Salve von vier Schuss. Einer der Soldaten wurde herumgewirbelt und verschwand außer Sicht. Eric duckte sich und kroch weiter, bis er unvermittelt über Alabama stolperte. Alabama lag am Boden und lud seine Waffe nach. Er wirbelte herum und wollte sich mit gezücktem Bajonett auf Eric stürzen.
    »Meine Güte!«, knurrte er. »Schleich dich gefälligst nicht so an mich ran! Ich hab mich halb zu Tode erschrocken!«
    »Hast du Seals gesehen?«
    »Nein, aber er muss hier irgendwo sein. Dieses Gras ist dichter als Nebel!«
    »Wo steckt Martinez?«, fragte Eric.
    Alabama deutete mit dem Kopf nach hinten. »Wir haben ihn auf der Trage zurückgelassen. Ihm wird schon nichts geschehen. Er liegt an einem sicheren Platz.«
    Eric dachte an das unheimliche Ding im Gras und fragte sich, ob Martinez wirklich in Sicherheit war.
    »Reder hat’s erwischt«, sagte Eric.
    Alabama wandte sich um. »Was?«
    »Irgendein … Ding kam aus dem Gras und hat ihn gepackt. Hat ihn mit sich gezerrt.«
    »Ein Japs?«
    Nein, irgendetwas anderes.
    »Glaub ich nicht. Es war viel zu stark. Es hat ihn einfach gepackt und davongezerrt.«
    Alabama hob den Kopf und feuerte ein paar hastige Schüsse ab. Auf dem Kamm leuchteten Mündungsblitze auf, als das Feuer aus der unsichtbaren japanischen Stellung erwidert wurde. Hinter ihnen hockte ein Marine namens Baynes auf den Knien und feuerte einen Schuss nach dem anderen ab. Sein Kopf ragte hoch aus der Deckung des Grases, während er langsam zurückwich.
    »Nimm den Kopf runter, Mann!«, fauchte Alabama.
    »Baynes!«, zischte Eric, als der Marine nicht reagierte.
    »Was denn?«
    »Nimm den verdammten Schädel runter, sonst schießen die Japse ihn dir von den Schultern!«
    Baynes starrte ihn verdutzt an. Er lud sein Gewehr nach und hob den Kopf erneut aus der Deckung. In diesem Augenblick wurde er von einer feindlichen Kugel in die Wange getroffen. Sie durchbohrte seinen Mund und zerschmetterte ihm die Zähne. Schreiend kippte er um.
    Eric zuckte zusammen und sah weg.
    Zehn Minuten vergingen, und das japanische Feuer ließ allmählich nach. Sie zermürbten ihren Gegner. Die Japaner zogen sich von den Kämmen

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