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Daemonen des Lichts

Daemonen des Lichts

Titel: Daemonen des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. A. Weatherly
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zuhörte. Er trug eine dunkle Hose und ein frisch gestärktes weißes Hemd mit offenem Kragen. Beiläufig nahm er die Pläne zur Hand und ließ sie, nachdem er einen flüchtigen Blick daraufgeworfen hatte, wieder auf seinen Schreibtisch fallen. »Gut, dann ist ja anscheinend alles unter Kontrolle«, sagte er. »Und was ist mit dem Halbengel? Irgendwelche Neuigkeiten?«
    Jonah schluckte. »Sie … wurde leider noch nicht gefunden«, sagte er.
    Verärgerung zeichnete sich auf den Zügen des Engels ab. Er tippte mit seinem silbernen Brieföffner auf seinen Schreibtisch. »Ja, dessen bin ich mir bewusst. Fast ein Monat ohne den kleinsten Hinweis. Willst du damit sagen, dass es nichts Neues gibt?«
    Langsam zog Jonah die Parkplatzpläne wieder zurück über den Schreibtisch und legte sie zu seinen anderen Papieren. Einen Moment lang überlegte er fieberhaft, was er tun sollte -doch dann sagte er, mit klopfendem Herzen, die Wahrheit. »Nein, doch … heute Morgen haben wir etwas hereinbekommen. Einer der Fernsondierer glaubt, dass er kurz davor ist, sie aufzuspüren. Er hat die Energie des Halbengels in der Sierra Nevada geortet. Jetzt müssen sie nur noch den genauen Aufenthaltsort ermitteln. Das dauert noch ein, zwei Tage, allerhöchstens.«
    Raziel starrte ihn an. Wie immer wurde Jonah leicht schwindelig, als er dem Engel in die Augen sah, doch bislang hatte ihn das nie gestört. Jetzt allerdings verkrampften sich seine Muskeln und er wandte den Blick ab.
    »Wir haben endlich Neuigkeiten und du sitzt hier herum und schwafelst über Parkplätze?«, fragte Raziel. Seine Stimme klang schneidend.
    »Ich, ahm …« Jonah brach ab, seine Wangen glühten.
    »Ein oder zwei Tage«, murmelte der Engel und fuhr mit dem Finger über die Klinge des Brieföffners. »Endlich kommen wir einen Schritt weiter. Na gut, sobald ihr Aufenthaltsort ermittelt worden ist, schickst du jemanden los, der sie uns vom Hals schafft, hast du verstanden? Die Zweite Welle wird praktisch jeden Moment hier eintreffen und bis dahin will ich, dass sie beide beseitigt worden sind, ist das klar?«
    Jonah nickte. Seine Finger waren eisig kalt. »Ja Sir, ich … ich sorge dafür.«
    Raziel entließ ihn und Jonah ging zurück in sein eigenes Büro und schloss die holzgetäfelte Tür hinter sich. Langsam sank er auf seinen Stuhl und vergrub das Gesicht in den Händen. Es stimmte, sie waren kurz davor, den Halbengel zu finden. Und dann … Jonah drehte sich vor lauter Angst der Magen um.
    Noch immer wusste er nicht, ob er die richtige Entscheidung getroffen hatte.

16
     
    »Und was ist damit? Ist das ein Sternbild?«, fragte ich und zeigte nach oben. Wir befanden uns unten in dem kleinen Tal, in dem der Geländewagen parkte.
    Alex hatte sich an einen der Felsen gelehnt und ich saß zwischen seinen Beinen mit dem Rücken an seiner Brust. Er hatte die Arme um mich gelegt, während wir beide zu den Sternen hinaufblickten.
    »Welches?«, fragte er.
    »Dieser kleine Haufen dort oben. Siehst du?« Ich hob meine Hand. Um uns herum glitzerte und funkelte der nächtliche Himmel.
    »Ja, das sind die Sieben Schwestern … die Plejaden.« Alex senkte den Kopf und seine warmen Lippen streiften meinen Hals. Ich schnappte nach Luft. Mittlerweile waren wir seit über drei Wochen hier, aber ich hatte mich noch nicht im Entferntesten daran gewöhnt, wie gut es sich anfühlte, von ihm geküsst zu werden. Ich drehte mich zu ihm herum und unsere Münder fanden sich.
    »Es ist so sexy, was du alles weißt«, murmelte ich nach einer Weile.
    Seine Lippen, die noch immer auf meinen lagen, verzogen sich zu einem Grinsen. »Ach ja? Ich kenne auch die Sommersternbilder. Bekomme ich dafür Extraküsse?«
    »Das wäre möglich.« Ich küsste ihn und bohrte meine Nase in seine Bartstoppeln. Alex legte wieder die Arme um mich, als ich mich erneut an ihn lehnte, und eine Zeit lang betrachteten wir schweigend die Sterne. Hier gab es sogar noch mehr als bei uns oben in New York. Man konnte sich förmlich hineinfallen lassen. Ich sah nach oben und schauderte, als mir ein kalter Windhauch über das Gesicht strich.
    »Frierst du?«, fragte Alex.
    »Ein bisschen. Ist schon in Ordnung.«
    Er drapierte seine Lederjacke so, dass sie mich gemütlich einhüllte, verschränkte die Arme über meinem Bauch und drückte mich fest an sich.
    Warm und geborgen in seinen Armen, kuschelte ich mich an ihn. Sein Kinn ruhte auf meinen Haaren.
    Irgendwann sagte ich: »Ich wollte dir eigentlich, ahm … was erzählen.

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