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Daemonen kuesst man nicht

Daemonen kuesst man nicht

Titel: Daemonen kuesst man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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das letzte Mal einen Dämonenkiller in der Stadt hatten. Tatsächlich waren es zwei  – und das war im Jahr 1936. Und danach?« Er zuckte die Schultern.
    Ja, ja. Ich wusste schon Bescheid. Jeder wollte einen Dämonenkiller haben  – und keiner wollte ihn ausbilden.
    Mir war auch klar, dass es nicht viele von uns gab, aber … »Gibt es keine Neufassung dieses Lehrbuchs?«, wollte ich
wissen. »Warum gibt es in der Lobby gedruckte Broschüren über die Grundkenntnisse der Hexerei und über Exorzismus?« Ich ließ mich nicht von Reynolds’ Schnauben unterbrechen. »Meine Güte, in jeder Bücherei findet man Bücher über Zauberei. Haben Sie jemals von Wahrsagen für Anfänger gehört? Ich schon. Und dann gibt es noch Voodoo für Anfänger, Druidenwissen für Anfänger, Alternative Zauberei für Anfänger. Ich kann lernen, wie man ›beschützende‹ Badekugeln selbst herstellt, aber wenn es darum geht, Menschen vor der Geißel der Hölle zu retten, muss ich improvisieren?«
    Er hob einen Finger. »Sie sollen nicht improvisieren«, erklärte er, und die Falten in seinem Gesicht vertieften sich. »Sie sollen auf Ihren Ausbilder hören.«
    Hätte ich auf meine Ausbilderin gehört, wäre ich jetzt bereits in Las Vegas, wo ich wahrscheinlich gerade von einem Dutzend weiblicher Dämonen aus dem Hinterhalt überfallen würde. Wir hätten es beinahe vermasselt. Gründlich.
    Ich wurde es allmählich leid, Risiken einzugehen.
    Eigentlich hatte ich immer einen Plan  – außer wenn wir auf furchterregende magische Kreaturen stießen, die uns nach dem Leben trachteten. Genug damit. Jetzt würde ich die Kontrolle übernehmen. Ich würde ein Tagebuch schreiben. Nein, ein Handbuch. In jedem Buchladen von Mississippi bis hier hatte ich das Buch The Dangerous Book for Boys gesehen. Ich würde mein eigenes Handbuch schreiben. The Dangerous Book for Demon Slayers , ein Ratgeber für Dämonenkiller .
    Darin würde ich alles zu Papier bringen, was ich wusste (wenn es auch nicht viel war), und dann nach und nach die Lücken füllen. Je mehr ich darüber nachdachte, umso mehr begeisterte ich mich dafür. Ich konnte erforschen, wie schnell und wie weit Schleudersterne fliegen konnten. Und ein ganzes Kapitel würde ich den magischen Kreaturen widmen  – sowohl den verbotenen als auch den anderen. Ich konnte mir
Änderungen für meinen Mehrzweckgürtel ausdenken, wobei ich mit dem Viech anfangen würde, das dort im hinteren Teil hauste und mir mit Vorliebe Löcher in meine Nachthemden biss. Vielleicht konnte ich auch andere Dämonenkiller ausfindig machen. Ich wusste, dass wir nicht zahlreich waren, aber genau deshalb mussten wir zusammenhalten. Wenn wir uns gegenseitig unterstützten, könnten die Dämonenkiller auf der ganzen Welt ihren Kampf härter und effektiver führen.
    Ich könnte mein Leben und mein Schicksal unter Kontrolle bringen  – mit einem farblich gekennzeichneten Hefter nach dem anderen.
    Das Handbuch aus dem Jahr 1936 würde mir für den Anfang eine anständige Grundlage bieten. Ich blätterte in dem alten Buch. Das Kapitel über dämonische Jazzclubs würde ich wahrscheinlich auslassen können, ebenfalls den Abschnitt über dämonische Aktivitäten bei der Einweihung des Boulder Dam. Möglicherweise würde ich die Stellen übernehmen, wo geschildert wurde, wie Kobolde Auto fahren gelernt hatten. Ich hatte nicht gewusst, dass sie so clever waren.
    Ich blinzelte. Siehe da! »Findet man diese Rezepte im Anhang?«
    »Lassen Sie sich nicht von den altmodischen Ausdrücken irritieren. Sie werden einige gute Informationen in dem Buch finden.« Er zögerte. »Ich weiß, dass Sie sich in einer verzweifelten Lage befinden.«
    »Hören Sie, ich beherrsche vielleicht das Freischweben nicht …« Und möglicherweise wirkte ich ein wenig panisch bei der Vorstellung, dass sie mir verbieten würden, in die Stadt zu fahren …
    Er lächelte grimmig. »Sie werden einen Greif nach Las Vegas bringen. Also weiß ich, dass Sie verzweifelt sind.«
    »Es ist mir egal, woher Sie von Dimitri wissen«  – da gab es mit Sicherheit einen Spitzel  –, »aber warum sollte ich einen Greif nach Las Vegas bringen wollen?« So wie ich das sah, war
mein starker fester Freund meine beste Chance, aus dieser Sache lebend herauszukommen.
    »Greife sind Kinder der Sonne und kommen aus dem Licht. Aus ihnen fließen Energie und Kraft.«
    Da hatte er allerdings recht. Nur bei dem bloßen Gedanken an Dimitri spürte ich Wärme durch meinen

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