Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Daemonen kuesst man nicht

Daemonen kuesst man nicht

Titel: Daemonen kuesst man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
Vom Netzwerk:
ich, während ich versuchte, Parate davon abzuhalten, in Großmutters Arme zu springen. »Ich habe gerade mit einem der Typen vom Amt für Innermagisches Gemeinwohl gesprochen. Er hat mir gesagt, dass die weiblichen Dämonen Dimitri anlocken und dann aussaugen werden.«
    Großmutters Augen wurden so groß wie Unterteller.
    Frieda schnappte nach Luft. »Vielleicht konnte er deshalb kaum still stehen, während du dort drin warst. Er sah aus, als hätte er Ameisen im Hintern, und starrte pausenlos auf den Highway.«
    Das hörte sich nicht gut an. »Er muss sie gespürt haben. Es gibt mindestens dreizehn Sukkuben dort.«
    »Mindestens?«, spottete Großmutter. »Verdammt, Lizzie, du solltest sie besser zählen, um dich davon zu überzeugen.«
    Warum wusste das jeder außer mir?
    Ich wählte Dimitris Handynummer, erreichte aber nur die Mailbox.
    »Trommel die Red Skulls zusammen«, befahl ich. »Wir fahren los.« Vielleicht konnten wir Dimitri einholen, bevor er die Stadt erreichte.
    Ja klar, und Fledermäuse konnten Fahrrad fahren.
    »Nicht so schnell«, wandte Großmutter ein. »Zuerst müssen
wir uns um deinen Onkel Phil kümmern. Dimitri kann auf sich selbst aufpassen.«
    Ich wusste, dass Dimitri ein großartiger Kämpfer war, aber trotzdem … »Er muss sich dort mit einer Horde Dämonen auseinandersetzen.«
    »Ja, aber er ist nicht deren Ziel  – das ist Phil. Außerdem, wenn es jemandem gelingt, einem Dämon aus dem Weg zu gehen, dann ist es eine Red Skull. Ant Eater!«, rief Großmutter über ihre Schulter, während sie mich nicht aus den Augen ließ. Eine Hexe, gebaut wie ein Monstertruck mit gekräuseltem grauem Haar und einem roten Ledertop, kam herbeigelaufen. Ihr Goldzahn glitzerte im Sonnenlicht, als sie breit grinsend spöttisch vor Großmutter salutierte.
    Glücklicherweise war Großmutter nicht mehr zu Scherzen aufgelegt. »Ant Eater, ich brauche dich und die Red Skulls, um Dimitri einzuholen. Lizzie und ich werden uns um Phil kümmern.«
    »Prima.« Ich machte mich auf den Weg zu meinem Motorrad. Sie hatte recht, das musste ich zugeben, auch wenn es mich nervte.
    »Genau meine Meinung«, erklärte Parate, als ich ihn in der besseren Babytrage festschnallte, die ihm als Motorradsitz diente. Die schwarzen Ledergurte erinnerten an ein altes Kiss-Video, aber sie erfüllten ihren Zweck. Parate war nicht der einzige Harley-Biker-Hund dort draußen, aber er hielt sich für einen der modischsten.
    »Weißt du, ich habe mir überlegt, dass ich vielleicht fahren lernen könnte«, sinnierte Parate, während ich noch einmal versuchte, Dimitri anzurufen. Wieder nur die Mailbox. Auf der Liste der dümmsten Dinge, die Dimitri tun konnte, stand eine Konfrontation mit Sukkuben ganz oben. Ich war wütend. Und ich machte mir Sorgen. Wehe, wenn sie ihm auch nur ein Haar krümmten …
    Parate zappelte in seinem Geschirr herum. »Juchuuuu!«, brüllte er begeistert, als ich durchstartete und auf die offene Straße hinausdonnerte.
     
    Das eintönige Braun der Wüste zischte in einer Geschwindigkeit vorbei, bei der ich noch vor einem Monat kreidebleich geworden wäre.
    Zweifel beschlichen mich. Wem wollte ich hier eigentlich etwas vormachen? Ich hatte immer noch keine Ahnung, was ich tun sollte. Und nach dem Debakel mit Dimitri fragte ich mich, wie viel Großmutter überhaupt wusste.
    Sie benahm sich, als hätte ich darum gebeten, eine Dämonenkillerin sein zu dürfen. Als hätte ich mir das ausgesucht. Okay, ich hatte die Möglichkeit gehabt, meine Kräfte abzulegen, und ich hatte sie nicht genutzt. Trotzdem wäre das alles nicht passiert, wenn die eigentliche Dämonenkillerin, meine Mutter Dalea, ihre Kräfte nicht auf mich übertragen hätte. Meine Mom war von einer Riege hervorragender Lehrmeister unterrichtet worden. Ich hingegen hatte mir nur unterwegs das Nötigste aneignen können  – und Großmutter wusste das.
    Diese ganze Sache  – dass ich eine Dämonenkillerin geworden war  – war reiner Zufall gewesen. So stark war mir das bis heute noch nicht bewusst gewesen  – bis jetzt, wo man von mir erwartete, frei schweben zu können und alles über Schleudersterne zu wissen. Und, zum Henker, zu wissen, wann ich meinen Liebhaber in eine Falle lockte. Dimitri könnte sich in Todesgefahr befinden. Und auf Onkel Phil und die Einwohner von Las Vegas traf das mit Sicherheit zu, falls wir einen Angriff der Dämonen auslösen sollten. Und ich hatte immer noch keinen Schimmer, was ich dagegen unternehmen

Weitere Kostenlose Bücher