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Daemonen kuesst man nicht

Daemonen kuesst man nicht

Titel: Daemonen kuesst man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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»Serena wird sonst stinksauer.«
    Genau, was wir jetzt brauchten  – einen wütenden weiblichen Dämon.
    »Komm her.« Phil zog Großmutter an sich und umarmte sie, wobei er sie mit Zauberstaub berieselte. »Ihr seid beide zur Hochzeit eingeladen.«
    Großmutter wischte sich den Glitzerstaub von der Nasenspitze. Einen Augenblick lang dachte ich, sie würde ihrem Halbbruder einen Schlag in die Magengrube verpassen. »Nur über meine Leiche.«
    Ein Ausdruck der Verwunderung huschte über sein Gesicht.
    »Komm mit uns«, bat ich ihn. Ein weiblicher Dämon, ein Sukkubus, hatte ihn einer Gehirnwäsche unterzogen. Aus dem, was ich in dem Handbuch von 1936 gelesen hatte, schloss ich, dass sein Gehirn einer verkratzten CD glich, die
zum größten Teil intakt war, bei der aber einige Kernstücke übersprungen wurden. Das sollte man beheben können  – wenn es uns gelang, ihn hier herauszuschaffen.
    »Wir werden dir alles erklären.« Ich zog ihn von Großmutter weg. Er würde wieder in Ordnung kommen. Hoffte ich. »Kann deine Verlobte dich ausfindig machen?«
    »Na ja, sie hat meine Handynummer«, erwiderte Phil verwirrt.
    »Wo ist sie?«, wollte Großmutter wissen.
    Phil zog seine Augenbrauen zusammen. »Dort, wo ich sie zurückgelassen habe. In der Love-Eternal-Drive-through-Hochzeitskapelle.« Seine Augen weiteten sich. »Heiliger Strohsack! Ich habe sie vor dem Altar stehen lassen!«
    Großmutter sah ihn finster an. »Das wird sie verkraften.«
    »Das hoffe ich.« Er umklammerte die Trauringe. »Sie ist sehr jähzornig.«
    »Darüber sollten wir reden«, begann ich und versuchte, das Thema Sukkubus anzusprechen.
    »Keine Zeit«, erklärte Großmutter und schob ihn zur Tür hinaus.
    Ich führte Phil in den Garten, um meinen Rettungshund zu suchen, während Großmutter Ausschau nach ihren herumstreunenden Gedächtnislöschern hielt. Wir waren noch nicht weit gegangen, als mich plötzlich ein starkes, verrücktes Bedürfnis überkam, ins Haus zurückzurennen und mir genau anzusehen, was sich schimmernd an den Fußbodenleisten bewegte. Ich konnte das Übel beinahe schmecken.
    »Großmutter«, rief ich und schob Phil und Parate hastig die Auffahrt entlang, »wir müssen von hier verschwinden. Sofort.«

Auszug aus The Dangerous Book for Demon Slayers:
    Einige Dinge im Leben sieht man einfach als gegeben an. Sie ergeben vielleicht nicht immer Sinn, aber man lebt leichter, wenn man daran glaubt. Typisches Beispiel: Ich habe nie verstanden, warum viele Hotels kein dreizehntes Stockwerk haben. Wir leben im 21. Jahrhundert und sind doch sicher nicht mehr so abergläubisch. Nein, das sind wir nicht. Es hat sich herausgestellt, dass die meisten neueren Hotels ein dreizehntes Stockwerk besitzen  – so halten sie das Zaubervolk von den anderen Gästen fern. Und das kann eine sehr, sehr gute Idee sein.

»Los, los, weiter!« Ich packte Phil an der Gürtelschlaufe seines weißen Smokings, als er an den Hibiskusbüschen schnuppern wollte, die die kreisförmige Auffahrt des Paradise Hotel säumten. Für meine Begriffe hatte es schon viel zu lange gedauert, bis wir Phil von dem Rücksitz von Großmutters Motorrad gehievt hatten. Je schneller wir ihn in das Hotel brachten, umso besser.
    Schmiedeeiserne Geländer verzierten die Vorderfront und die Balkone des Art-déco-Gebäudes. Laut Großmutter war das eines der ältesten Hotels am Las Vegas Strip. Und es rühmte sich, ein magisches Stockwerk zu besitzen  – nicht dass ich ein solches schon einmal gesehen hatte. Ich hoffte, dass Dimitri und die Red Skulls uns dort bereits erwarteten.
    Ich war gespannt auf das verhexte dreizehnte Stockwerk des Paradise, und mit ein wenig Glück würden wir unsere Freunde in der Lobby finden. Viel lieber wäre es mir allerdings gewesen, sofort aus der Stadt verschwinden zu können.
    Parate stupste mir seine Schnauze in die Armbeuge. »Würdest du mich bitte herunterlassen?«, bat er. Er hing immer noch in der Tragetasche, die vor meiner Brust befestigt war. »Ein Hund fühlt sich besser, wenn er auf allen vieren stehen kann.«
    »Warte noch einen Moment, Kumpel.« Ich packte Phil am Ellbogen und quetschte uns drei in ein Abteil der Drehtür des Hotels.
    Parate leckte Phils Hand. »Hm, du schmeckst wie Pfannkuchensirup. O verdammt, jetzt sehne ich mich nach einem Frühstück in Shoneys Breakfast Bar.«
    Phil strich Parate liebevoll mit seinen Wurstfingern über den Kopf. »Ich kannte mal eine Fee, die nach Zuckerguss mit Buttercreme

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