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Daemonen kuesst man nicht

Daemonen kuesst man nicht

Titel: Daemonen kuesst man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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als meine Energie auf ihn überging. Ich schob ihn zurück, bevor ich bei seinem Kuss ganz dahinschmolz.
    »Bist du verletzt?«, flüsterte er, seinen Mund an meinen Lippen. Seine zärtlichen Berührungen verwandelten sich in eine Untersuchung, und er runzelte die Stirn, als er die sich ausbreitenden Blutergüsse an meinen Armen sah. Sein Griff war sanft, aber der Ausdruck in seinen Augen wurde hart. Mein Körper verstand die Botschaft nicht ganz richtig. Überall, wo seine Finger mich berührten, überliefen mich wohlige Schauer … und auch an anderen Stellen. Das war Verleugnung vom Feinsten.
War es denn wirklich eine Sünde, diese Flucht zu wollen? Wer würde Max nicht vergessen wollen? Ihn und seine Dämonen und alles andere, was heute Abend geschehen war?
    Dimitri legte eine seiner riesigen Hände auf meine Taille, während er mit der anderen über einen besonders hässlichen Kratzer fuhr, der unter der lila Seide meines Oberteils verschwand. Das hätte mich endgültig von allem anderen abgelenkt, wären da nicht seine jetzt wieder gelb leuchtenden Augen gewesen.
    »Lizzie!« Parate sprang an meinen Beinen auf und ab. »Hörst du mich, Lizzie?«
    Er fuhr mit seinen Krallen über einen Schnitt an meinem Bein, von dessen Existenz ich bisher noch nichts gewusst hatte. »Autsch!«
    Parate verstärkte seinen Angriff. »Ich glaube, du hörst mich nicht, weil du nichts sagst, und ich bin doch dein Hund, und ich bin hier bei dir. Lizzie!«
    Gut. Ja. Denke an den Hund  – und nicht an Dimitri, der direkt vor deinen Augen verdorben wird.
    »Mein kleines süßes Hundchen!« Ich riss mich los und beugte mich zu meinem Jack-Rusell-Terrier hinunter.
    Pirates spindeldürre Beinchen zappelten ebenso heftig wie sein Schwanz. »Ich habe schon gedacht, du kommst nie mehr zurück«, erklärte er und stieß seine feuchte Schnauze in meine Armbeuge.
    »Ja, klar.« Das dachte er auch, wenn ich ohne ihn zum Briefkasten ging.
    Parate schaffte es, gleichzeitig zu schnüffeln, zu lecken und zu sprechen. »Und Großmutter«, sagte er. »Ich weiß nicht, wohin sie gegangen ist.«
    Ich erstarrte.
    »Sie und Ant Eater arbeiten an irgendetwas«, warf Dimitri ein.
    »O nein.« Ich schauderte bei dem Gedanken. »Sie verfolgen doch nicht etwa Serena, oder?« Ich war die Einzige, die sie besiegen konnte, und offen gesagt, waren die beiden eher ein Hindernis als eine Hilfe für mich.
    »Mach dir keine Sorgen«, beruhigte Dimitri mich. »Battina und Jan haben sie losgeschickt, um weitere Zutaten für zusätzliche Wächterelixiere zu sammeln. Irgendetwas von Stinkwanzen und noch mehr Schildkrötenknie.«
    »Gut.« Ich drückte meinen Hund an die Brust. »Entschuldige mich.« Ich ging um Dimitri herum und setzte Parate auf das nächste Bett.
    »Jetzt, da du wieder hier bist, sollten wir uns über ein paar Dinge unterhalten«, meinte Dimitri. Es war nicht zu überhören, dass er damit unter vier Augen meinte.
    »Ja, ich zuerst«, erklärte ich. »Lass uns gehen.« Sein Zimmer war besser geeignet als meines, vor allem, wenn Großmutter wieder auftauchte.
    »Oh, ihr wisst doch, dass ich ein Geheimnis für mich behalten kann«, protestierte Parate, als Dimitri die Tür hinter uns ins Schloss zog.
    »Komm, wir gehen.« Ich planschte durch den Gang zurück und bedeutete Dimitri, mir zu folgen.
    Bevor ich mich umdrehen konnte, stürzte sich Dimitri auf mich, als stünde ich in Flammen. »Was ist das?« Er packte meine rechte Hand und drehte sie um. Das war nicht mehr die fordernde Berührung eines Liebhabers, sondern die eines Greifs und abgehärteten Kriegers.
    Er zog meinen Arm nach vorn. Auf meiner rechten Handfläche verliefen einige rosafarbene Schnitte über der sonst heilen Haut. Ich betrachtete sie blinzelnd im dämmrigen Licht des Gangs. Sie sahen aus wie die Wunden, die Max Dimitri zugefügt hatte. Und sie waren die einzigen Stellen an meinem Körper, die nicht schmerzten.
    Hatte Max mich gezeichnet?
    Ich beugte meine Hand, sodass sich die Schnitte auf meiner Haut verlängerten. Er konnte mich doch unmöglich ohne mein Wissen gezeichnet haben. Oder doch? Vielleicht hatte ich irgendetwas berührt, was diese Spuren hinterlassen hatte  – das Geländer an der Treppe zum Kellergeschoss, meine Schleudersterne oder die Stahltür, hinter der sich ein uralter Dämon befunden hatte.
    Drei Teile eines Ganzen wirbelten herum und bildeten etwas, das beinahe wie ein Blumenmuster aussah. Die Seiten aneinandergepresst, die Linien ausgestreckt. Zuerst

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