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Daemonen kuesst man nicht

Daemonen kuesst man nicht

Titel: Daemonen kuesst man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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den Boden. »Und wir werden in Erfahrung bringen, was, zur Hölle, hier vor sich geht«, fügte ich hinzu, während Ricardo Zarro einen hohen Ton trällerte.
    Parate sah mich misstrauisch an. »Oje«, seufzte er und schüttelte sich so heftig, dass die Anhänger an seinem Halsband klirrten.
    »Komm mit«, befahl ich und sah Parate direkt in die Augen. »Lass uns diesen Kreaturen zeigen, was passiert, wenn sie sich mit einem Terrier anlegen.«
    »Das war nicht sehr schlau von ihnen, oder?« Parate spitzte die Ohren. »Und sie haben Pech, denn ich glaube, ich habe etwas von einer Deutschen Dogge in mir.« Er knurrte.
    »Ich dachte immer an einen Rottweiler«, meinte ich. Wir stiegen die Treppe hinunter, die unter die Bühne führte. Ich stützte mich mit der Hand an der Decke ab, als ich mich über
die steile, schmale Treppe hinuntertastete. Über dem höhlenartigen Raum hingen Holzbalken. Weitere Deckenstützen, Gerümpel und Kleiderständer für Kostüme engten den Raum noch mehr ein.
    Irgendetwas fühlte sich hier nicht gut an. Ich blieb am Fuß der Treppe stehen und wollte nicht weitergehen. Die überschüssige Energie der Dämonen prickelte auf meiner Haut. Zwei mächtige Sukkuben hatten hier unten eigentlich nichts verloren. Es gab keine anderen Ausgänge. Ich war zwar keine Zockerin, aber ich hätte darauf gewettet, dass wir hier ihr Portal finden würden.
    Der kleine Raum unter der Bühne stank nach Schwefel. Diverse Bühnenutensilien waren teilweise bis unter die Decke gestapelt. Wir bahnten uns einen Weg vorbei an mehreren Mikrofonständern und einigen zur Hälfte zusammengebauten Gerüstteilen, bis ich das Portal hinter einer schimmernden Sammlung von Seidenschals entdeckte.
    Es war nicht größer als eine Seifenblase. Der verbotene Pfad brodelte dunkel und bedrohlich wie ein schwarzes Loch.
    Ich strich Parate über den Kopf, während ich all meinen Mut zusammennahm.
    »O Lizzie. O Pup-Peroni.« Pirates Krallen kratzten über den Hartholzboden. »Ich würde es fressen, wenn ich nicht Angst hätte, dass es mich zuerst zu fressen versucht.«
    »Du wirst gar nichts unternehmen, mein Hündchen. Warte hier auf mich.«
    Parate schnüffelte. »Ich werde es für dich bewachen. Verdammt. So wie Wachhunde das eben tun.«
    Ich sammelte mich. Ich musste herausfinden, ob das unsere Verbindung zum Fegefeuer oder zur Hölle war  – oder zu dem, was die Sukkuben zurückhielt. Das Handbuch aus dem Jahr 1936 hätte diesen Punkt behandeln sollen. Ich hielt den Atem an, und die Blase dehnte sich, als ich hineinstieg.
    Die Hitze erdrückte mich beinahe. Es war zehnmal schlimmer als in einem heißen Auto an einem Tag mit achtunddreißig Grad. An mehr konnte ich nicht denken, während ich mich durch den Tunnel mit Backofentemperatur kämpfte.
    Dampfige Luft schien mir die Lunge zu versengen.
    Sofort trat ich aus dem Portal in eine Welt aus Eis. Mein Schweiß gelierte in Sekundenschnelle, als mich ein eiskalter Wind beinahe umwarf. Ich stand inmitten eines Labyrinths aus Eis. Um mich herum erhoben sich durchscheinende weiße Mauern. Hinter lichtundurchlässigen Barrieren bewegten sich Kreaturen, die mit ihren Krallen an den Eismauern kratzten.
    Mein Herzschlag setzte kurz aus. Hier war ich schon einmal gewesen. »Willkommen in der ersten Ebene der Hölle.«
    Das Portal spuckte Feuer, und ich sprang rasch zur Seite.
    »Es ist um die Ecke«, zischte eine Stimme.
    Ich duckte mich in den nächstgelegenen Gang. O verflixt. Beim letzten Mal hatte ich noch nicht einmal kalte Füße bekommen, bevor ein Dämon mich gespürt hatte. Ich warf einen Blick über die Schulter. Diese Kreaturen im Eis hatten mich beim letzten Mal angegriffen. Sie sahen aus wie Eidechsen mit weißen Schuppen, und sie konnten beißen. Fest. Das wollte ich auf keinen Fall noch einmal erleben.
    Dimitris Smaragd strahlte plötzlich hellgrün, und ich zuckte vor Schreck zusammen. »Was, zum …?« Ich zog ihn von meiner Brust, aber er war bereits wieder verblasst und matt geworden.
    Um die Ecke erhielt ein Dämon seine Anweisungen.
    »Trommel dein Team zusammen. Bleib hier, bis das Portal blau wird. Dann ist es kalt genug, um hineinzugehen.«
    Ich unterdrückte einen Schauder. Sie hatten ganze Invasionsteams zusammengestellt.
    Das Portal knisterte vor Energie wie eine grausame Insektenfalle, die Heuschrecken durchschüttelte.
    Sie mussten mich auf ihrem eigenen Terrain doch spüren. Ich zog einen Schleuderstern von meinem Gürtel und bereitete mich auf den Angriff

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