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Daemonen kuesst man nicht

Daemonen kuesst man nicht

Titel: Daemonen kuesst man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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kicherte. Serena? Ich kämpfte gegen das Bedürfnis an, meinen Kopf zwischen den Schwarzlichtboxen hervorzustrecken.
    »Wir sind bereit, das Hauptnetzwerk und die Kabelstationen zu übernehmen. Nach den Umfragen von Nielsen dürften wir so ungefähr dreißig Millionen Zuschauer erreichen. Ricardo wird sich um das Publikum kümmern. Ich werde das Signal geben, um den Stromausfall auszulösen«, sagte Serena. »Dann bleibt es Amerika überlassen, den Hinweis zu verstehen.«
    Die Dämonin kicherte. Der Rubin in ihrem Ohr versprühte funkelndes Licht. »Ich glaube nicht, dass es Probleme geben wird. Zarro könnte selbst eine Nonne in Stimmung versetzen. Wenn wir die Lichter dämpfen, werden wir ein weiteres Sodom und Gomorrha erleben. Ohne den ganzen Mist darum herum.«
    Das Geräusch der Schritte erstarb. »Mach dir diese Kraft gut zunutze«, warnte der Dämon. »Ich möchte, dass die letzten sechshundertzweiundvierzig Schwestern in einer glorreichen Welle hier anschweben.«
    Das würde insgesamt sechshundertsechsundsechzig Dämonen bedeuten. Ich warf einen Blick auf das dunkle Zeichen in meiner Handfläche. Keine gute Zahl.
    »Das dürfte kein Problem sein«, meinte Serena. Ihre Nägel kratzten über das Hartholz, als sie weitergingen. »Jeder Freak in der Hölle weiß, dass sie folgen können, sobald wir unsere Mädchen hierhergebracht haben.«
    Heiliger Himmel. Ich konnte noch nicht einmal die Dämonen bekämpfen, die sich bereits in Vegas befanden, geschweige denn den Rest der Hölle.
    Ich riskierte einen Blick an den Boxen vorbei und wäre beinahe nach hinten umgekippt. Die Sukkuben versuchten nicht einmal, menschlich auszusehen. Sie liefen herum wie geschwärzte Orang-Utans. Ihre faltige, rissige Haut hing an ihren dürren Körpern und ihren skelettartigen Schädeln. Serena war größer und breitschultriger als ihre Begleitung. Aus ihrem Kinn und ihren klauenartigen Händen wucherten drahtige
Haarbüschel. So etwas wie sie hatte ich vorher noch nie gesehen, und das wollte ich auch nie wieder.
    Sie hatten meinen Onkel dazu gebracht, das Stromversorgungssystem zu sabotieren. Ricardo Zarro sollte für sie auf einer Party heftige Gefühlsausbrüche hervorrufen. War Sex dafür ausreichend? Wirkungsvoller als Töten? Ich wollte es nicht herausfinden müssen. Wenn sie bei sechshundertsechsundsechzig angelangt waren, würde der »Killer-Preis« wahrscheinlich Armageddon sein.
    Die Kreatur hauchte zischend eine gelbe Schwefelfahne aus.
    »Wie ich höre, beobachtet Satan persönlich unsere Fortschritte«, erzählte das kleinere Wesen Serena. »Ich bin sicher, da wird es einige Beförderungen geben.«
    Ihre Stimmen verklangen, sodass ich nur noch Ricardos durchdringenden Gesang hörte: »Long, Hot Lovin.«
    »Hast du das gesehen?«, flüsterte ich in die dünne Luft hinein.
    Ezra gab keine Antwort. Der Gute folgte wahrscheinlich dem diabolischen Duo. Ich beneidete den Geist nicht darum. Die Luft war elektrisch aufgeladen, und das, obwohl sie nur vorbeigegangen waren.
    Ich griff in meine Gucci-Tasche und kraulte Parate am Kopf. »Was sollen wir jetzt tun?«
    Parate atmete tief durch. Sein warmer Hundegeruch stieg mir von der Stelle entgegen, wo er seinen Kopf vergraben hatte. »Ich will nur nach Hause.«
    Ich war ganz seiner Meinung.
    Als Parate und ich uns hinter den Boxen verschanzt hatten und auf Ezras Bericht warteten, durchfuhr mich ein schrecklicher Gedanke. Die Dämonen hätten mich eigentlich spüren müssen.
    Als ich letzte Woche in die Hölle gegangen war und als ich
Max vor ein paar Tagen in den Keller des alten Gefängnisses gefolgt war, hatten die Dämonen förmlich nach mir geschrien. Sie hatten es gewusst. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, warum sie jetzt nicht über mich herfielen, außer … Ich krümmte mich bei dem Gedanken daran. Außer ich hatte mich irgendwie mit ihnen vermischt.
    Wer auch immer gesagt hatte, dass man seinen Freunden nahe und seinen Feinden noch näher sein sollte, musste wohl verrückt gewesen sein.
    »Also gut«, sagte ich und richtete mich auf. Ich weigerte mich, hinter Lichtboxen gekauert das Zeitliche zu segnen.
    »Warte. Wohin gehen wir?«, fragte Parate, als ich ihn aus der Tasche hob.
    Wenn ich das wirklich durchziehen wollte, war es mein geringstes Problem, meinen Hund unter Kontrolle zu haben. Parate würde in der Lage sein müssen, sich frei zu bewegen.
    »Wir werden jetzt herausfinden, was, zum Teufel, mit mir los ist«, erklärte ich ihm und setzte ihn auf

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