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Daemonen kuesst man nicht

Daemonen kuesst man nicht

Titel: Daemonen kuesst man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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des zurückgebliebenen Dämons vor. Ich konnte nur hoffen, dass sich die Eiskreatur nicht zur gleichen Zeit auf mich stürzte.
    Ich war bereit und wartete, bis mein Ellbogen steif wurde und meine Finger sich um den Schleuderstern krampften. »Was, zum …?« Ich spähte um die Ecke und sah, dass das Portal verlassen war.
    Wieso hatte der Dämon mich in Ruhe gelassen? Warum? Ich hatte noch nie davon gehört, dass eine Dämonenkillerin unbehelligt in die Hölle marschieren konnte.
    Außer … Ich steckte meinen Schleuderstern zurück und starrte auf die glühende 666 auf meiner Handfläche. Außer wenn ich auf irgendeine Weise hierhergehörte.

Ich hatte genug gesehen. Ich schlang meine Arme um meinen Brustkorb, konzentrierte mich und ging durch das Portal zurück. Die Hitze griff nach mir, aber dieses Mal machte sie mir nichts aus. Wenn ich sie ertragen und aushalten musste, bedeutete das, dass ich etwas Gutes in mir hatte. Und das hieß, dass ich nicht in die Hölle gehörte, selbst wenn die Dämonen das zu glauben schienen.
    In weniger als einer Minute befand ich mich wieder in dem Kostümraum, in dem große Unordnung herrschte.
    Ich bemerkte sofort, dass die Dämonen das Gebäude verlassen hatten, aber Parate lauerte in Angriffsstellung auf einer umgekippten Mülltonne. Sein Schwanz zuckte. Die Höllenhunde liefen vor Pirates behelfsmäßiger Insel auf und ab und sahen ihn finster an.
    »Diese Grizzlybären wussten, dass es keine Schande war davonzulaufen.« Pirates Krallen schabten über die glatte Plastiktonne. »Sie rechneten natürlich mit meiner Bissigkeit.«
    Die Mülltonne schwankte, als ich Parate in meine Arme zog. Die Hunde belauerten mich nicht, wie sie es bei Parate getan hatten. Sie liefen zur Treppe zurück  – unserem einzigen Ausgang  – und hockten sich dort hin. Sie fletschten die Zähne, und ihr Speichel tropfte zischend auf den Boden.
    »Es war schlimm, Lizzie, das muss ich dir leider sagen.« Parate krallte sich bei mir fest. Er zitterte, und seine Krallen bohrten sich in meine Haut. »Du bist verschwunden, und eine Minute später  – zisch   – waren die Höllenhunde da. Sie sagen nichts, sie schnüffeln nicht. Wenn du mich fragst, ist das unheimlich.«
    Mein Atem ging stoßweise. »Irgendetwas muss sie zurückgeholt haben.«
    Als ob ich in den letzten fünf Minuten nicht schon genügend Überraschungen erlebt hätte, kam plötzlich Dimitri die Treppe heruntergestürmt. Er trug eine verwaschene Jeans und ein sauberes schwarzes T-Shirt. Sein Haar war noch feucht vom Duschen. »Das glaube ich einfach nicht, Lizzie.« Er sah mich an, als wäre das irgendwie meine Schuld.
    »Ich habe dich gebeten, dich von hier fernzuhalten.«
    »Und der Smaragd hat mir etwas anderes gesagt«, erklärte er und warf einen Blick auf den toten Stein an meinem Hals.
    Na toll. Er war zu schwach, um mich zu beschützen, aber stark genug, um mich zu verpetzen.
    Dimitri richtete sich am Treppenabsatz auf. »Was genau hast du getan?«
    »Ich habe nur überlebt«, erwiderte ich. Und das würde ich auch weiterhin tun, denn es war das Einzige, was ich im Augenblick tun konnte.
    Trotz seines anklagenden Tonfalls und allem anderen war ich froh, ihn zu sehen, und erleichtert, dass Dimitri anscheinend  – egal, was es ihn kostete  – immer für mich da sein würde.
    Die Höllenhunde starrten uns an; ihre Augenhöhlen glühten gelb. Ich spürte, wie mein Pulsschlag sich beschleunigte. Omen hin oder her  – diese Viecher rochen übel. Der Hund auf der linken Seite stieß keuchend einen eiskalten Luftstrom aus, als Dimitri ihm zu nahe kam.
    Das Biest schnappte nach ihm, und Dimitri sprang zurück.
    Parate versuchte, auf meine Schulter zu klettern, und ich zog ihn nach unten. »Ganz ruhig, mein Junge.«
    Parate drehte ruckartig seinen Kopf. »Ganz ruhig?« Er schnaubte und verteilte dabei Hundeschnodder auf meiner Schulter. »Ich soll ganz ruhig bleiben? Ehrlich gesagt, fällt
mir kein Grund ein, mich zu entspannen. Dämonen sind hinter uns her, wir sind in diesem Raum gefangen, deine Hand glüht, und du lässt mich mit diesen Höllenhunden allein.« Parate stieß ein schwaches Bellen in deren Richtung aus, bevor er seine Schnauze in meiner Armbeuge vergrub. »Ich habe befürchtet, dass sie mich in einem Stück verschlingen und meine Zehennägel als Zahnstocher benützen.«
    Armer Parate. Das hatte er nicht verdient. Ich kraulte ihm den Kopf und steckte ihn unter meinen anderen Arm, um meine Schleudersternhand

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