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Daemonen kuesst man nicht

Daemonen kuesst man nicht

Titel: Daemonen kuesst man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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hätte ich geglaubt, er kämpfe gegen einen Schwarm Hummeln.
    »Weg damit!« Er schlug auf seine Arme, seinen Rücken und seine Knie, während er sich aus der Erde wühlte.
    »Hey, hey!« Ich ging vorsichtig näher, soweit ich das bei seinen rudernden Armen wagte. »Leise.« Ich deutete mit dem Daumen auf den Club. »Dort drin befindet sich ein vom Teufel besessener Sänger.«
    Phils Stimme wurde noch lauter, falls das überhaupt möglich war. »Allmächtiger!« Er taumelte aus dem Erdhaufen und schüttelte etwas aus einem seiner Hosenbeine. Es flog über das Pflaster und landete klirrend hinter mir auf dem Beton.
    Dimitri war nicht begeistert. Er hob das Ding auf und hielt es zwischen Daumen und Zeigefinger nach oben  – es war ein Stück Stacheldrahtzaun.
    Ich zuckte zusammen.
    »Ein freies Stück Erde, Lizzie«, betonte er, als hätte ich ihm besser zuhören sollen. Und das hätte ich wohl tatsächlich tun müssen.
    »Meine Güte, das tut mir schrecklich leid, Sid«, entschuldigte ich mich bei dem Feenmann, der damit beschäftigt war, ein weiteres Stück von dem Stacheldrahtzaun aus dem anderen Hosenbein zu schütteln.
    Er warf mir einen bösen Blick zu. »Vielen Dank. Jetzt schmerzen die Stacheln in meiner Unterhose nicht mehr ganz so sehr. Beim nächsten Mal können Sie mich ja zu sich rufen, wenn Sie auf einem Glasscherbenhaufen oder vielleicht neben einer Schüssel mit gebrauchten Injektionsnadeln stehen.«
    »Ich habe nicht begriffen, dass ein freies Stück Erde bedeutet, dass …«
    »Sparen Sie sich das. Was wollen Sie?«
    Dimitri baute sich neben dem gedrungenen Feenmann auf. »Wir brauchen Ihre Hilfe. Sie müssen uns zu den Red Skulls bringen.«
    »Jetzt schon?« Sid zerrte ein Stück Stacheldrahtzaun aus seinem drahtigen schwarzen Haar, seufzte tief und kramte sein Handy aus seiner Hosentasche.
    »Was?«, fragte ich. »Wollen Sie sie etwa anrufen?«
    Er sah mich finster an. »Falls Sie nicht vorhaben, Ihren Hund zu satteln, kümmere ich mich um ein Transportmittel.« Er sprach mit der Taxizentrale, und nach wenigen Minuten fuhr ein Taxi vor. Die Tür schwang auf, und eine rundliche Fee in einem bunt gemusterten Kleid, mit hochgestecktem rotem Haar und viel zu viel blauem Lidschatten stieg aus.
    »Du siehst schrecklich aus, Fuzzlebump.« Sie nickte Sid zu und ignorierte uns.
    Ich war mir nicht sicher, was ich davon halten sollte, dass uns eine weitere Fee begleiten würde. Glücklicherweise musste ich nicht lange darüber nachgrübeln. Mit einem lauten
Knall verwandelte sich die rothaarige Fee in ein Glühwürmchen. Ihr Kleid flatterte auf den Boden, während sie in die Nacht hineinflog.
    Sid knüllte das Kleid zusammen und legte es auf den Rücksitz. Dann warf er uns über die Schulter einen Blick zu, während er mit seinem rundlichen Hinterteil die Tür offen hielt. »Was ist?«
    »Nichts«, murmelte ich und ging zu meinem Motorrad hinüber. Dimitri hatte sich bereits frech auf den Vordersitz geschwungen. Warum wollten Männer immer fahren? Aber als ich sah, dass er sich Parate umgeschnallt hatte, war ich wieder versöhnt. Für Männer mit Babytragen hatte ich eine Schwäche, vor allem, wenn sich darin mein Hund befand.
    »Hey, Lizzie.« Parate legte seine Pfoten auf den Lenker meines Motorrads. »Ich bin gewachsen.«
    Ich schwang mein Bein über den Rücksitz und schmiegte mich an Dimitris muskulösen Rücken. Es gab unangenehmere Reisemöglichkeiten. Ich schob meine Hände unter seine Lederjacke und in den Bund seiner Levi’s. Zum ersten Mal fühlte er sich kalt an. Als ich mich fester an ihn drückte, entzog er mir zum ersten Mal seit unserem Aufenthalt in Vegas keine Energie. Ich wusste nicht, was sich geändert hatte, aber es konnte nichts Gutes sein.
    Sid Fuzzlebump fuhr wie eine vom Teufel besessene Fee. Er düste über den Highway 95 und schlängelte sich mit einer Präzision aus einer anderen Welt durch den Verkehr. Das geschah mir recht, weil ich ihn so verärgert hatte. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass Sid selbst unter besten Voraussetzungen nicht unbedingt ein kleiner Sonnenschein war.
    Dimitri legte sich ins Zeug, um Sid nicht zu verlieren, und sorgte dafür, dass mir bei der Fahrt die Zähne klapperten. Es war, als würde er versuchen, kein Schlagloch und keinen Ameisenhügel auszulassen.
    Wir fuhren so schnell, dass mein Hintern taub wurde, verließen die Autobahn und rasten eine Reihe kleinerer Landstraßen entlang. Schließlich landeten wir auf einer unbefestigten Straße,

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