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Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter

Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter

Titel: Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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putzen …«, brachte Ella zwischen zwei Bissen hervor.
    »Genau, und ich sorge für Musik. Sonst geht das nicht. Schließlich müssen wir trotz der Hitze schon auf kalte Getränke verzichten. Meinst du, dieser Monsterkühlschrank von Tante Wilhelmine ist auch eingelagert worden? Den fand ich nämlich immer super abgefahren. Der hat so keuchende Geräusche von sich gegeben, richtig schaurig, als würde ein Geistden Motor ankurbeln.«
    Trotz vollem Mund musste Ella lachen. Kimi hatte wirklich Fantasie. Es war so leicht, mit ihm zu plaudern, wenn er erst einmal seine Deckung aufgab. Richtig niedlich sah er mit dem Glitzerstaub aus, der von seinen Haaren auf seine Nasenspitze gewandert war. Gerade als sie ihn darauf aufmerksam machen wollte, tauchten drei Bekannte von ihm auf, die alle älter und ebenfalls im typischen Look dieser Pizzeria zurechtgemacht waren. Was sind das bloß für Leute?, fragte Ella sich. Jedenfalls wechselte Kimi fließend vom begeisterten
    Pläneschmieder zur coolen Socke, die kaum die Zähne auseinanderbekam.
    »Das ist Ella, sie ist gerade aus Australien angekommen. Sie ist Fotografin«, erklärte er seinen Freunden, ohne jedoch Ella deren Namen zu verraten.
    »Und außerdem bin ich seine Lieblingstante. Nicht wahr, Knuddelbärchen?«, fügte Ella zuckersüß lächelnd hinzu. Bevor sie sich über Kimis entsetztes Gesicht amüsieren konnte, klingelte ihr Handy. Die Nummer verriet, dass es Sören war. Ella drückte Kimi ein paar Geldscheine für ihre und seine Pizza in die Hand und sagte: »Wir sehen uns morgen beim ersten Hahnenschrei, ja?« Sobald Kimi genickt hatte, nahm sie das Gespräch an und sah zu, dass sie den Ausgang aus dem Laden fand.
    »Hallo, Ella«, schoss Sören sofort los, ehe sie sich auch nur melden konnte. »Bist du gut angekommen? Mann, das tut mir so was von leid, dass ich dich nicht vom Bahnhof abgeholt habe. Mir ist etwas Geschäftliches dazwischengekommen. Sehr wichtige Sache. Ist immer noch voll im Gange. Wir haben gerade noch ein Essen laufen, ich habe gesagt, ich gehe mal eine rauchen. Jetzt stehe ich draußen rum und schwitze mich halb tot in diesem blöden Anzug. Vorher war die ganze Zeit so viel los, dass ich wirklich nicht dazu gekommen bin, dich anzurufen. Tut mir leid. Ich weiß kaum, wo mir der Kopf steht. Es ist …«
    Sören musste Luft holen, und Ella nutzte die Gelegenheit, ihm ins Wort zu fallen. »Ist schon in Ordnung. Mir geht esgut. Ich war gerade mit Kimi Pizza essen und werde noch einwenig am Pier spazieren gehen, bevor ich in die Villa zurückkehre. Hör mal, Sören, morgen ist Samstag, da stehen doch sicherlich keine irre wichtigen Jobs für dich an. Da sollten wir zwei uns einmal in Ruhe zusammensetzen und darüber sprechen, in welchem Zustand Tante
    Wilhelmines Villa ist.«
    Diese Forderung überging Sören glatt, stattdessen sagte er: »Du kannst unmöglich da
    schlafen! In der Villa gibt es weder Strom noch Wasser.«
    »Doch, Wasser gibt es.«
    »Das kann nicht sein. Ich habe das Wasser schließlich …« Ein unterdrücktes Stöhnen.
    »Ach, Mist. Ich habe vergessen, es abstellen zu lassen.«
    Eine unangenehme Gesprächspause entstand. Ihr Bruder
    mochte mit seinen
    sechsunddreißig Jahren eindeutig der Ältere sein, aber was die Reife anbelangte, lagen sie allem Anschein nach nicht sonderlich weit auseinander. Oder vielleicht doch, weil Ella so eine Nachlässigkeit nicht untergekommen wäre. Obwohl sich die Wärme des Tages noch
    zwischen den Häusern der Innenstadt hielt, fröstelte sie.
    Mit Mühe gelang es Ella schließlich, die aufsteigendeFrustration zu überspielen. Allerdings nur mäßig. »Genau deshalb möchte ich mich morgen mit dir treffen, um herauszufinden, was du sonst noch alles so vergessen oder versäumt hast.«
    »Schau mal, Ella. Ich verstehe ja, dass du wütend bist, aber
    wenn du meinen
    Lebenswandel besser kennen würdest, dann könntest du verstehen, wie wahnsinnig viel
    Energie ich in meine Werbeagentur stecke. Da lässt es sich nun einmal nicht vermeiden, dass andere Dinge manchmal auf der Strecke bleiben.«
    Wie dein Sohn zum Bespiel, dachte Ella bitter.
    Sie kniff sich ins Nasenbein und gestand sich ein, dass es sinnlos war, mit Sören am Telefon zu streiten. Der Tag war lang, anstrengend und voller Überraschungen gewesen.
    Außerdem mochte sie ihren Bruder, obwohl sie ihn offenbar nicht so gut kannte, wie sie gedacht hatte. Wie auch? Sören entstammte der ersten Ehe ihres Vaters und war längst ein Teenager gewesen,

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