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Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter

Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter

Titel: Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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Sommerkleid ausgestattet hatte. Ich muss wirklich aufpassen, dass ich nicht zu sehr ins Schwitzen gerate, ansonsten verwandelt sich der Seidenstoff in eine zweite Haut, dachte Ella. Die blaue Seide lag ohnehin viel zu eng an.
    Unter den Bäumen war es bestimmt angenehmer, aber daran durfte sie jetzt nicht denken.
    Schon bald würden die Gäste erscheinen, und bis dahin musste sie dringend noch ein paar Kleinigkeiten auf den Weg bringen. Blumen mussten auf die bunt eingedeckte Tafel gestellt und die Lampions aufgehängt werden. Eigentlich wäre das Sörens Aufgabe gewesen. Er
    hatte die chinesischen Kunstwerke sogar mitgebracht, aber dann hatte ihn ein Anruf von Liv, die hoffentlich nicht vorhatte, heute Abend zu erscheinen, aus dem Konzept gebracht. Ella war geradezu dankbar gewesen, als Sören verschwunden war, denn seine fahrige Art färbte auf sie ab, und das konnte sie heute nun wirklich nicht gebrauchen.
    Als Ella die letzten Lampions aufhängte, tauchte Kimi mit einer Kiste, randvoll mit
    technischem Zeug, auf und musterte sie von oben bis unten. »Scharfes Kleid«, entschied er.
    »Vor allem, wenn du auf der Trittleiter stehst und man drunterschauen kann. Wie ich sehe, hast du dir meinen Tipp mit dem Rasieren zu Herzen genommen. Braves Mädchen.«
    »Sehr witzig.« Ella sah zu, dass sie von der Trittleiter herunterkam. »Sag mal, hast du Gabriel gesehen? Ich meine, wegen der Musikanlage. Dabei könnte er dir doch ruhig
    helfen.«
    »Keine Ahnung, wo der steckt. Der wollte noch mal los und irgendetwas Tolles für das Fest besorgen. Wette, dabei ging es um eine Überraschung für dich. Bis jetzt ist er nicht wieder aufgetaucht.«
    Kimi tat so, als würde er mit dem Stoff über seiner Brust spielen, aber Ella wusste, dass seine Finger in Wirklichkeit an dem verhassten Piercingring dran waren. Wenn sie ihren Standpunkt über Körperschmuck bei Minderjährigen nicht rasch wasserdicht machte, würde der Ring schon bald Gesellschaft bekommen. Eigentlich ist das Sörens Job, dachte sie frustriert. Wieso bleibt nur immer alles an mir hängen? Kurzerhand verpasste sie dem Jungen einen Klaps auf den Handrücken.
    »Hey, das tat weh.« Kimi sah sie beleidigt an.
    »Dann spiel eben nicht ständig an dem Teil herum. Glaubst du etwa, Liv kommt nicht sofort auf den Trichter, was du mit dir hast anstellen lassen, wenn sie dich dabei beobachtet? Eine solche Szene auf dem Fest, für das wir alle hart gearbeitet haben, möchte ich mir gern ersparen.«
    »Ist ja gut«, lenkte Kimi ein. »Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass meine Rabenmutter sich hier blicken lässt. Allein weil ihre Stilettos sie nicht so weit tragen würden, die versackt doch abseits von gepflasterten Wegen.«
    Dass Liv der Feier fernbleiben würde, hoffte Ella insgeheim auch. Ihre Schwägerin verfügte über dieses unsägliche Talent, schlechte Stimmung zu verbreiten. Obwohl sich Kimi und seine Eltern ihrer Meinung nach wieder annähern sollten, konnte sie heute durchaus darauf verzichten. Trotzdembeschlich sie der Verdacht, dass Liv genau aus diesem Grund
    erscheinen würde. »Falls deine Mutter auftaucht, tu mir den Gefallen und gib ihr keine Chance, über dich herzufallen.«
    »Nee, versprochen. Ich will die Party genießen, als Lohn für meiner Hände Arbeit oder wie das heißt.«
    Während Ella vor Erleichterung lächelte, tönte Harold Boysens Bariton durch den Garten.
    Der schwergewichtige Zeitungsmacher trug einen Fresskorb vor sich her, wobei er
    angestrengt über den Rand blickte, als rechnete er damit, jeden Augenblick zu stolpern.
    Davor hätte ihn jedoch zweifelsfrei die fürsorgliche Frau Senner bewahrt, die ihm, wie auch in der Redaktion, eine große Stütze war.
    »Mein lieber Herr Gesangsverein, dieser Garten ist ja paradiesisch, Kindchen!«, ließ Frau Senner verlauten, die sich trotz der brütenden Hitze in ein Tweedkostüm gezwängt hatte.
    »Die reinste Augenweide, herrlich!«
    »Sennerchen, reißen Sie sich mal zusammen. Bei so vielen Superlativen bekomme ich
    Sodbrennen. Warum muss die Sause ausgerechnet im Freien stattfinden?«, fragte Boysen vorwurfsvoll. »Da rieseln einem doch ständig Blütenpollen ins Essen oder, besser noch, Vogelscheiße. Außerdem wird man von Mücken zerstochen und schwitzt sich die Seele aus dem Leib. Widerlich heute, das gibt bestimmt noch ein gewaltiges Gewitter, und dann
    verwandelt sich der ganze Zauber auf dem Tisch in einen Müllhaufen.«
    Frau Senner ließ sich von dieser Überdosis schlechter Laune

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