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Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter

Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter

Titel: Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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Feierabenddrink intus, entschied Gabriel. Ob eine angetrunkene Bernadette nun besser war als eine nüchterne, konnte er nicht sagen, aber es war auch egal. Er wollte ihr von seiner Eingebung erzählen, und das ging nicht am Telefon. Dazu musste er ihr Gesicht sehen, denn auf Bernadettes Worte mochte er sich nicht verlassen. Sie war eine viel zu gute Lügnerin.
    »Bin gleich da.« Gabriel warf das Handy auf den Beifahrersitz und ignorierte die gerade auf Rot umspringende Ampel.
    -
    Für Widerwillen, wie er ihn beim letzten Erklimmen des Treppenhauses verspürt hatte, fehlte Gabriel jetzt die Zeit. Er war vollkommen fixiert auf den Moment, in dem er Bernadette gegenüberstehen würde und sie befragen könnte. Außerdem musste er sich beeilen, wenn er noch rechtzeitig zu Ellas Gartenfeier auftauchen wollte.
    Kaum hatte er geklingelt, schwang die Wohnungstür auf. Zu Gabriels Verblüffung nahm ihn eine fremde Frau in Empfang, nicht minder attraktiv als Bernadette und mit einem Weinglas in der Hand. Sie schürzte ihre rot glänzenden Lippen. »Sieh an, wenn das nicht Bernadettes zum Leben erwachter feuchter Traum in persona ist. Da hat sie ja nicht einmal ansatzweise übertrieben, wie ich neidlos zugeben muss.«
    Gabriel hatte in der letzten Zeit einige Erfahrungen mit Frauen gemacht, die den Spieß umdrehten und einen Mann zum Objekt ausriefen, aber diese Begrüßung ging eindeutig zu weit. »Trinken Sie lieber noch einen Schluck Wein, dann kommt Ihr Mund wenigstens nicht dazu, einen solchen Blödsinn von sich zu geben«, erwiderte er, während er die sichtlich entrüstete Frau beiseiteschob.
    Bernadette kam trotz ihrer High Heels mit großen Schritten auf ihn zu, packte ihn am Oberarm und fuhr ihn an: »Ich hoffe doch wohl sehr, dass ich mich eben verhört habe! So eine Frechheit solltest du dir nach der Lektion vom letzten Mal nicht erlauben. Willst du das Ganze noch einmal durchexerzieren? Nein? Dann reiß dich gefälligst zusammen. Ich habe einige ausgewählte Kundinnen meinerPR-Agentur zu Besuch, gute Freundinnen – du wirst mich also nicht blamieren.« Offenbar hatte ihre gute Laune während des Telefonats nicht allein am Alkohol, sondern auch an den mitlauschenden Frauen gelegen.
    »Ich will dich nicht blamieren, sondern dir ganz schnell eine Frage stellen. Dann bin ich auch schon wieder weg, und du kannst weiter deine Kontakte pflegen.«
    »Sei still, hier wird nicht nach deinen Regeln gespielt. Du kommst jetzt mit auf die Dachterrasse, damit ich dich vorstellen kann. Und du wirst für jede anzügliche Bemerkung und jede Berührung meiner Kundinnen nichts anderes als ein charmantes Lächeln
    übrighaben. Ich habe ihnen von dir erzählt, musst du wissen. Also enttäusch mich besser nicht.«
    Bei der Vorstellung, wie ein Zuchthengst vorgeführt zu werden, verspürte Gabriel das Bedürfnis, Bernadette mit ziemlich deutlichen Worten mitzuteilen, was er von ihrer
    Besessenheit, ihn zu demütigen, hielt. Womit das Gespräch vermutlich ein sofortiges Ende gefunden hätte. Also riss er sich so gut wie möglich zusammen. »Vergiss deinen Besuch jetzt mal und hör mir zu: Ich finde keinen Traum, mit dem ich den Inkubus bezahlen könnte. In den letzten Nächten bin ich auf meiner Suche nur noch über splitterndes Glas gewandelt. Die Träume beginnen zu zerbrechen, sobald ich sie betrete. Und mit jedem Mal spüre ich den Atem des Inkubus in meinem Nacken mehr. Seine Nähe bringt jeden Traum zum Einsturz,
    es muss etwas geschehen, und zwar sofort. Etwas, das funktioniert, ohne einen Traum zu rauben.«
    »Ich weiß wirklich nicht, was diese ganze überflüssige Suche überhaupt soll. Du hattest doch bereits einen starken Traum gefunden, den, der die Zauberblume hervorgebracht hat.
    Einen besseren wirst du wohl kaum finden. Wo also liegt das Problem?«
    »Darin, dass dieser Traum nicht zur Debatte steht.«
    »Und warum nicht, wenn ich fragen darf?«
    Gabriel zog voller Widerwillen seinen Kopf zurück. Er wäre am liebsten noch viel weiter abgerückt, als ob er Ella und ihren Garten damit vor Bernadette in Sicherheit bringen könnte.
    »Weil ich sage, dass er nicht zur Debatte steht.«
    »Aha, der Herr sagt Nein. Wenn das so ist, brauchen wir ja auch nicht weiter zu
    diskutieren.« Bernadettes Nägel gruben sich in seinen Arm. »Also ab auf die Terrasse, du wirst bereits sehnsüchtig erwartet.«
    »Ich habe keine Zeit dafür, die Attraktion für dein Kaffeekränzchen zu geben. Bestellt euch einen Stripper, wenn du und deine

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