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Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter

Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter

Titel: Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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nicht anstecken, nach
    Jahrzehnten der gemeinsamen Arbeit war sie taub für Boysens Sticheleien. Stattdessen lief sie, für eine Dame ihres Umfangs erstaunlich leichtfüßig, zur Tafel hinüber. »Sie haben recht, Harold. Die Tischdekoration, einzigartig. Ein wundervolles Blumenmeer.«
    »Dann können wir die Käfer, die aus dem Grünzeug krabbeln, ja gleich mitessen. Ist das so geplant, Johansen? Eine australische Unsitte?«
    Ella blinzelte, ahnungslos, was sie Anständiges darauf erwidern konnte, aber das erwartete Boysen offenbar gar nicht. Seine Aufmerksamkeit war zu Kimi gewandert, der gerade die Boxen aufstellte.
    »Hoffentlich klingt die Musik nicht so, wie der Bursche aussieht.«
    »Das ist mein Neffe Kimi.«
    »Mein Beileid.«
    »Ach, Harold, nun seien Sie doch nicht so garstig«, sagte Ella. »Das wird eine
    wunderschöne Party. Sehen Sie einfach die Vorteile: Sie dürfen wie ein Schlot rauchen und neben Nicki von Seite drei sitzen, die möchte sich gern ein wenig mit Ihnen unterhalten. Sie hat da nämlich so ein paar Ideen für Ihre Zeitung, in Richtung Modernisierung. Mit so was kennt sie sich nämlich aus.«
    Augenblicklich hellte Boysens Miene sich auf. »Die Nicki mit der Latzhose? Das Mädel kam gut an, vor allem bei den handwerklich interessierten Lesern. Gibt’s in unserer Gegend eine Menge von. Gute Idee mit der Baustelle als Hintergrund, muss ich zugeben. Na ja, so ein paar Mückenstiche werde ich schon aushalten. Habe übrigens außer Wein auch
    eine
    Ladung ordentliches Grillfleisch mitgebracht. Soll das noch gekühlt werden oder direkt auf den Grill wandern?«
    Wie erwartet stieß Kimi bei der Erwähnung des Fleisches ein Würgegeräusch aus. Bevor er eine feurige Rede über die Todsünde, Tiere zu essen, anstimmen konnte, packte Ella den älteren Herrn unter dem Arm und sagte: »Das Essen kann warten. Zuerst gibt es eine
    Hausbesichtigung, damit Sie auch sehen, wohin das Geld von den Fotos fließt. Dann können Sie morgen meinen lieben Papa anrufen und ihm brühwarm erzählen, was seine Tochter so alles treibt. Und vielleicht versteht er dann, warum ich mich nicht alle naslang bei ihm melde und Bericht erstatte. Dafür wäre er Ihnen ganz bestimmt dankbar. Und ich, nebenbei
    bemerkt, auch.«
    -
    »Möchtest du noch Weißwein?«
    Ella blickte auf.
    Nora lächelte über das ganze Gesicht, die Wangen gerötet – und das sicherlich nicht nur vom guten Essen und der zunehmenden Schwüle. Wenn Ella richtiglag, dann hatten ihre
    Freundin und Gregor den kleinen Waldspaziergang keineswegs ausschließlich für ein
    besonders inniges Gespräch genutzt. Nun, wenigstens lief für sie die Gartenparty auf ein Happy End hinaus. Sosehr Ella sich auch für Nora freute, von ihrer eigenen Hoffnung, sich Gabriel wieder anzunähern, war inzwischen nicht mehr viel übrig geblieben, denn er war nach wie vor nicht aufgetaucht.
    »Nein danke. Ich habe noch. Und bitte auch keinen Maiskolben mehr. Ich bin pappsatt«, gab sie Gregor zu verstehen, der gerade mit einem Tablett voller Grillgut die Runde drehte.
    Der Abend war bereits weit fortgeschritten. Frau Senner und Nicki unterhielten sich lebhaft über Nagellackfarben, während Boysen und Sören sich darin übertrumpften, über jeden, der in Sandfern Rang und Namen hatte, Anekdoten zu erzählen. Liv, die tatsächlich aufgetaucht war, saß mit verkniffenem Lächeln am anderen Ende der Tafel, während Kimi unentwegt an Ellas Seite klebte.
    »Jetzt geh doch mal zu deiner Mutter rüber und rede mit ihr«, schlug Ella vor. Im Stillen dachte sie sich, dass sie in ihrem ganzen Leben noch nie so wütend auf ihre Eltern gewesen war wie Kimi auf seine, um sie komplett zu ignorieren. Obwohl … ihre Eltern hätten sie zur Begrüßung auch niemals mit einem genuschelten »Ah, Konstantin. Auch da?« wie Sören
    oder dem Eiskönigin-Lächeln à la Liv abgespeist. »Du brauchst deine Mutter ja nicht
    stürmisch ans Herz zu drücken, aber sie wie Luft zu behandeln, geht doch auch nicht. Also?«
    »Ich lass dich hier nicht allein rumsitzen.«
    »Mensch, ich bin doch nicht allein, ganz im Gegensatz zu Liv. Gib dir endlich einen Ruck und kümmere dich um sie. Irgendwer muss den ersten Schritt tun, sonst findet ihr ja nie wieder zueinander.«
    »Du willst mich loswerden.«
    »Unsinn, und das weißt du auch genau. Ich will nur den Graben zwischen dir und deinen Eltern überbrücken. Familie ist wichtig, die kann man sich zwar nicht aussuchen, aber dafür hat man sie bis ans Lebensende am

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