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Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter

Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter

Titel: Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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kühler war. Als Sören jedoch nach einer halben Stunde noch nicht aufgetaucht war, um sich wieder mit ihr zu versöhnen, wie es ansonsten seine Art war, fühlte sie eine leichte Beunruhigung. Wann hast du eigentlich dein Ziel aus den Augen verloren?, hatte er sie gefragt. Was konnte er damit gemeint haben? Obwohl ihr nicht danach zumute war, begann sie in ihrer Erinnerung zu forschen und fand … nichts. Nicht diese Art von Nichts, die bewiesen hätte, dass Sören dummes Zeug redete, sondern eine Leerstelle, die sie wortwörtlich ertasten konnte. Bei der Berührung tat sich ein Phantomschmerz auf, obwohl sie nicht wusste, was sie verloren hatte. Wenn sie Sören Glauben schenkte, dann war ihr ein Traum abhandengekommen, eine Vision, dass ihre Familie ihrem Ehrgeiz zum Trotz zusammengehalten hatte. Warum war ihr das nie zuvor aufgefallen?
    Hastig ging Liv die letzten Jahre durch, verglich sie miteinander. Sie war nie eine Mutter aus Leidenschaft gewesen, aber sie hatte ihren Sohn trotzdem geliebt und versucht, ihr Bestes zu geben. Dann irgendwann hatte das nachgelassen,
    es war, als könnte sie
    Konstantin gar nicht wirklich mehr sehen … aber nicht nur ihn. Auch die Gefühle, die sie früher für Sören gehegt hatte, waren vielschichtiger gewesen, zumindest glaubte sie das. Je länger sie darüber nachsann, desto deutlicher wurde ihr, dass sie – gemessen an ihrer Erinnerung – unvollständig war. Etwas war ihr verloren gegangen, eine Idee oder eine Seite ihrer Persönlichkeit. Aber sie wusste weder, um was es sich dabei handelte, noch, was geschehen war.
    Während sie ihre Vergangenheit durchforstete, hörte sie das Telefon klingeln und Sören ein Gespräch führen. Obwohl sie in ihre eigene Welt versunken war, drang zu ihr durch, dass Konstantins schrecklicher Spitzname fiel, und sie krümmte sich innerlich. Es war leichter, sich darüber aufzuregen, als diesem Mysterium auf die Schliche zu kommen. Also ging sie in die Diele, wo Sören gerade das Telefonat beendete.
    »Wer war das?«, fragte sie so kühl wie möglich. Sören brauchte ihr ja nicht unbedingt anzumerken, in welches Durcheinander er sie mit seiner Behauptung gestürzt hatte.
    »Das war Ella«, erklärte Sören, ohne sich umzudrehen. »Sie sagt, sie wird versuchen, Kimi zu einem gemeinsamen Gespräch mit mir zu überreden. In ein paar Tagen, im Augenblick sei er zu aufgewühlt und darüber hinaus gerade bei einer Freundin.«
    Liv hatte so eine Vermutung, um welche Freundin es sich dabei handelte. Eine gewisse junge Dame, der ganz Sandfern in die Latzhose gelinst hatte. Ella hatte ihren Sohn wirklich in eine großartige Gesellschaft eingeführt, ganz wunderbar. Allerdings hielt sie diesen Kommentar besser zurück, denn Sören strafte sie weiterhin mit Missachtung, was wirklich untypisch für ihn war. Normalerweise ertrug er Spannungen zwischen ihnen nicht und war stets darauf bedacht, sie zu überspielen, wenn er sie schon nicht aus der Welt schaffen konnte.
    »Das war alles falsch, unser gesamtes Verhalten gegenüber Kimi«, erzählte er dem
    Telefon, das er in der Hand wog. »Dabei habe ich wirklich geglaubt, dass es besser ist, ihm aus dem Weg zu gehen, solange er in dieser schrecklichen Phase ist. Nein, eigentlich wollte ich mich nicht mit seinen Spinnereien auseinandersetzen. War mir zu anstrengend. So haben wir das ja beide gesehen. Andere Dinge in unserem Leben waren wichtiger. Komisch, dass ich den Fehler erst jetzt erkenne.«
    »Lass mich raten: Ella hat angerufen und dich aufgeklärt. Mensch, Sören, das ist so
    armselig, du bist wirklich zu keinem eigenständigen Gedanken fähig.« Liv wusste, dass es ein Fehler war, zu beißen, anstatt auf ihn einzugehen. Aber sie konnte nicht anders. Es war, als fehle ihr das entsprechende Instrument für einen Kurswechsel. Hart, aber im
    entscheidenden Moment herzlich – so war sie früher gewesen. Nun nicht mehr.
    Endlich drehte Sören sich um. Er strich sich durchs Haar und brachte es dadurch heillos durcheinander. »Kann durchaus sein, dass du recht hast. Mit dem eigenständigen Denken in Familienbelangen ist es bei mir in der Tat nicht allzu weit her. Wie dem auch sei, ich habe Ella auf Kimi angesprochen. Sie hat eigentlich wegen etwas ganzanderem angerufen. Ich weiß nicht, warum, aber meinen Ausfall gestern Abend hat sie mit keinem Wort erwähnt.«
    Das erstaunte selbst Liv. »Was hat sie denn dann gewollt?«
    »Sie wollte die Privatadresse von Bernadette haben. Vermutlich ist ihr

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