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Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter

Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter

Titel: Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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nicht gerade die empörte bis angeekelte Reaktion, die Kimi befürchtet hatte, aber so richtig gut gefiel ihm diese Lockerheit auch wieder nicht. Da machte er solch ein schockierendes Geständnis, und Gabriel winkte müde ab. »Na ja, zwei nackte, sich
    küssende Kerle in einem Bett … ist nicht unbedingt harmlos, finde ich«, erklärte er beleidigt.
    »Entspann dich, Kimi. Du weißt schon, dass solche Träume nichts Ungewöhnliches in
    deinem Alter sind, oder? Bei dem Versuch, sich selbst zu finden, probiert das Unbewusste halt alle Möglichkeiten aus – und ich bin eben eine von diesen Möglichkeiten. Solange du in Wirklichkeit nicht nachts neben meinem Bett auftauchst und mich verführen willst, ist alles in bester Ordnung.«
    »Nur keine Panik, das habe ich spätestens nach diesem Traum nicht mehr vor. Das war
    einfach zu krass. Ich will dir ja nicht zu nahetreten, aber du küsst echt beschissen, Kumpel.«
    Kimi schnappte sich die Kaffeetasse, die ihm ein lachender Gabriel hinhielt, und verbrühte sich prompt die Zunge. Geschah ihm ganz recht für seine freche Lügerei. Beschissen
    geküsst … von wegen.
    Für Gabriel war das Thema damit aber noch nicht vom Tisch. »Auch auf die Gefahr hin, wie ein Psychodoktor zu klingen: Wenn ich mich in deinem Traum als mieser Küsser entpuppt habe, dann hast du dir dadurch nur selbst klargemacht, dass ich in Wirklichkeit nicht das bin, worauf du stehst. Vielleicht solltest du dir lieber gründlich die Aufnahmen vonEllas letztem Model ansehen. Dieses Mädchen in der Latzhose kriegt die Kussnummer sicherlich besser hin als ich.«
    Zu gern hätte Kimi zugestimmt, aber es wäre nur die halbe Wahrheit gewesen. Wahr
    insofern, als er den realen Gabriel tatsächlich nicht länger wollte, nicht einmal für eine unterhaltsame Fantasie, obwohl er übernächtigt und irgendwie traurig sehr süß aussah.
    Erstaunlicherweise konnten weder seine von der Sonne spröden Lippen noch die geröteten Augen seinem großartigen Aussehen etwas anhaben. Trotzdem sah Kimi in diesem Mann
    ausschließlich einen Freund. Der Traum-Gabriel, dieses eiskalte und trotzdem sinnliche Geschöpf, jedoch weckte ganz andere Gefühle in ihm. Die Erinnerung an ihn und seine
    Küsse verursachten ihm eine Gänsehaut – aus Furcht, aber auch aus Erregung. Diesen
    Gabriel wollte er wiedersehen, auch wenn er ihm eine Heidenangst einjagte. Denn dieser Kuss war wie eine Droge gewesen, die einen beraubt und täuscht und von der man trotzdem nicht genug bekommt.
    »Hey, nun schau nicht so geknickt drein.« Gabriel legte ihm eine Hand auf die Schulter.
    »Das mit dem Mädel war nur ein Vorschlag. Du kannst fantasieren, über wen du willst. Mit oder ohne Brüste.«
    Bei der Berührung zuckte Kimi zusammen. Denn Gabriels Hand war warm und an den
    Ballen ganz rau von der vielen Arbeit an der Villa – und deshalb vollkommen anders alsim Traum. Warum konnte die Berührung nicht von Kälte geprägt sein? Am liebsten hätte Kimi sich weggeduckt, um der menschlichen Hand zu entgehen, so enttäuscht war er. Aber das Gefühl verflog sofort wieder, und er konnte die Geste als das akzeptieren, was sie war: ein Freundschaftsbeweis.
    »Ich bin ganz schön durch den Wind«, gestand Kimi. »Nervt dich das denn gar nicht? Ich meine, den Neffen deiner Angebeteten an der Backe zu haben, der in aller Herrgottsfrühe von seinen Schweinkramträumen mit dir in der Hauptrolle erzählt?«
    Gabriel brauchte keine Sekunde, um darüber nachzudenken. »Nein, kein Stück.« Dann
    bedeutete er Kimi, am Tisch Platz zu nehmen, um anschließend den halben
    Kühlschrankinhalt vor ihm aufzutürmen. Während Kimi widerwillig an einem Sojajoghurt herumlöffelte, füllte Gabriel seinen Teller, rührte jedoch nichts von den Dingen darauf an.
    Reiner Aktionismus, als wolle er sich ablenken …
    »Dein Morgen ist das aber auch nicht wirklich«, stellte Kimi fest. »Solltest du nach der letzten Nacht nicht draußen herumrennen und Bäume ausreißen – oder was echte Kerle
    sonst so tun, wenn sie ein heißes Date hinter sich haben?«
    Gabriel brummte ausweichend.
    Nachdenklich klopfte Kimi mit dem Löffel gegen seine Nasenspitze, eine dumme
    Angewohnheit aus Kindertagen. Normalerweise hielt er sich selbst dazu an, es zu
    unterlassen, nur war er viel zu sehr damit beschäftigt, aus Gabriels Verhalten schlau zu werden.
    »Lass mich raten: Das zwischen dir und Tante Ella ist nicht abgegangen wie bei einer Hollywood-Schmonzette.«
    »Dass du immer ›Tante Ella‹

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