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Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter

Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter

Titel: Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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Momente, in denen Gabriel ganz unvermutet ernst wurde. Doch Ella verbot sich strikt, diesem Verlangen nachzugeben. Noch immer war sie viel zu überwältigt von den Ereignissen.
    Da kam es einem doppelten Glück gleich, dass die ersten Fotoanfragen eintrudelten, seit das Bild von Gabriels Schokoladenseite in der Sandferner Zeitung erschienen war. Der Auftrag, den sie mit Bauchgrummeln angenommen hatte, zeichnete sich inzwischen als
    Raketenschanze ab, die sie an den Fotografenhimmel von Sandfern schießen könnte. Wie hieß es doch? Pech in der Liebe, Glück im Spiel … oder in diesem Fall: Job. Mittlerweile begleitete Kimi sie zu den meisten Aufträgen, die über Porträts von sogenannten
    Leistungsträgern aus dem Umland bis hin zu Familienfotos reichten, wobei er ein reges Interesse an den Tag legte. So hatte sie ihren Neffen um sich, war zu beschäftigt, um sich den Kopf zu zerbrechen, und darüber hinaus auch noch außerhalb von Gabriels Reichweite –
    am Tag wie in der Nacht, denn bislang war er nicht wieder in ihre Träume eingetreten. Nicht, dass Ella darauf gehofft hätte … höchstens ein klein wenig.
    Auch wenn Gabriel ihre Versöhnung offensiver angegangen wäre, hätte ihm das rege
    Treiben in der Villa einen Strich durch die Rechnung gemacht: Ständig wuselte jemand auf der Suche nach Klebeband umher, rief um Hilfe, weil die Leiter wackelte, oder wollte dringend die Meinung zur Musikauswahl für den bevorstehenden Abend hören. Alle schienen beflügelt von der Aussicht auf die Feier, die Belohnung für die unzähligen Stunden der Arbeit.
    Abends erforderte Kimi ihre Aufmerksamkeit, auch wenn er nur in Tattoomagazinen blätterte.
    Oder Nicki nötigte sie, ihre Lieblingsserie mit anzusehen, oder Nora blieb zum Plaudern auf der Terrasse sitzen – und wo Nora war, war auch Gregor nicht weit.
    Nur einmal gelang es Gabriel, sie auf dem Weg zu einem Job in der Eingangshalle
    abzufangen.
    »Glaubst du wirklich, alles wird gut, wenn du mich meidest?«
    »Von gut kann nach dem, was alles an einem einzigen Tag herausgekommen ist, doch ohnehin nicht die Rede sein«, rutschte es Ella heraus. Eigentlich hatte sie beschlossen, sich mit einer oberflächlichen Bemerkung herauszuwinden, sollte er sie ansprechen. Doch da Gabriel so dicht vor ihr stand,dass sie seinen verführerisch herben Duft einatmen konnte, wollte ihr keine Ausflucht über die Lippen kommen.
    »Ich kann ausziehen, wenn das besser ist für dich«, bot er an.
    »Das wäre ein Leichtes für dich, nicht wahr?« Ella lachte bitter. »Du musst mir wirklich nicht unter die Nase reiben, dass eine andere Frau dir die Tür offen hält. Das habe ich begriffen.«
    Als er sich wortlos umdrehen und fortgehen wollte, machte sie den nächsten Fehler und hielt ihn fest. Aber wie hätte sie ihn auch gehen lassen können?
    »Warte, ich wollte dich nicht angreifen, es ist nur … Ich brauche noch eine Weile, um damit fertigzuwerden. In meinem Inneren herrscht das reinste Chaos, das die Sache mit der
    anderen Frau losgetreten hat. Und dann die ganze Geschichte mit deiner Gabe und dem
    Inkubus. Das ist alles sehr schwierig, Gabriel. Ich bin noch nie in einer solchen Situation gewesen und bin alles andere als glücklich, was sie aus mir macht: eine verwirrte und leider auch zickige Person. Ich muss damit klarkommen, ohne auch noch Angst zu haben, dass du mir wegläufst. Gib mir bitte Zeit, ganz ohne Druck.«
    Zu ihrer Erleichterung stimmte Gabriel zu, wenn auch mit sichtlichem Widerwillen.
    Vermutlich verunsicherte ihn die Entwicklung zwischen ihnen ebenfalls, und Ella rechnete es ihm an, dass er nicht kurzerhand den einfachsten Weg beschritt und ging. Was hielt ihn denn schon in diesem Haus, das ihm eigentlich nur einen faulen Sommer bescheren sollte? Eine abweisende Ella, jede Menge Arbeit und die schrägen Blicke der anderen ganz bestimmt nicht. Und trotzdem blieb er. Ein ernsthafter Sonnenschein … fast zu schön, um wahr zu sein.
    Nach dieser kurzen Aussprache gingen sie freundlich und vorsichtig miteinander um, was für beide eine neue Erfahrung war, da beide für gewöhnlich zu einer Überdosis Freimut neigten. Nun, zumindest auf sie traf das zu, denn Gabriel hielt einen entscheidenden Teil seines Lebens ja sorgfältig unter Verschluss. Was auch besser war, dachte Ella ein ums andere Mal, denn der Gedanke an den Inkubus suchte sie heim, sobald sich die Süße des Schlafes ankündigte. Da war sie in der Hoffnung nach Sandfern gekommen, ihre Träume
    endlich

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