Dämonen-Spiele
hatte den riesigen zweiten Schritt vollz o gen und schien nun wirklich in Xanth zu sein – und ein attraktiver magischer Mann hatte sie geküßt und anziehend genannt. Wer brauchte da noch einen Siegespreis? Das war schon Spaß genug.
Die Sirene trug Wasserkresse auf, Wasserkastanien, Wasserlim o nen, Wasserreis und Wassergeflügel, alles auf Wasserlilienblättern serviert. Als Getränk reichte sie Sprudelwasser. Schließlich waren sie ja im Wasserflügel.
Nicht ohne Vorbehalte probierte Kim den ersten Happen – und er erschien ihr durchaus wirklich. Also war ihr Glaube inzwischen stark genug geworden, so daß es funktionierte. Erleichtert machte sie sich über ihre Mahlzeit her und genoß es.
Dann nahmen sie vor dem Feuer Platz, und die Sirene spielte und sang ihnen vor. Es war unbeschreiblich schön und wunderbar und weckte Gefühle, die Kim nicht zu beschreiben wußte. Am liebsten wäre sie bis in alle Ewigkeit hiergeblieben!
»Jetzt müssen wir uns unterhalten«, warf Cyrus schließlich ein. »Es gibt da etwas, was ich dich fragen möchte, Kim Mundanierin.«
»Ach ja? Ich weiß aber nicht allzu viel darüber, was hier so alles los ist.« Kim hatte zwar ursprünglich geglaubt, viel zu wissen, hatte aber inzwischen schon so viele Fehler gemacht, daß ihr diese U n wissenheit deutlich geworden war.
Doch Cyrus ließ sich nicht beirren. »Wie du weißt, bin ich u n verheiratet. Ich bin jetzt achtundzwanzig Jahre alt, und es wird langsam Zeit. Bisher hatte ich nicht viel Gelegenheit, eine geeign e te Frau zu finden. Jetzt aber sehe ich eine solche Gelegenheit.«
Ach nein! Das hatte Kim schon fast vergessen. Sie genoß dieses Abenteuer zwar in vollen Zügen, wußte aber, daß sie nicht würde bleiben können; und sie wußte auch, daß sie hier niemanden heir a ten konnte. Andererseits wollte sie auch niemandem weh tun. Und erst recht nicht jemandem, der so gutaussehend und nett war wie Cyrus.
Sie sah zu Jenny hinüber, doch es war offensichtlich, daß auch die Elfe keine Antwort wußte. Kim hatte sich mal wieder über Jennys Ermahnungen hinweggesetzt, was den Kuß mit Cyrus und das Kennenlernen seiner Eltern betraf, und auf diese Weise Signale ausgesandt, die sie selbst nicht richtig verstanden hatte.
Wie sollte sie je wieder aus dieser Klemme herauskommen?
5
Com-Puter
Dug war froh, daß es weiterging. Auf dem Rücken ein Rucksack voller Vorräte, ausgerüstet mit verschiedenen Waffen. Die G e schichte mit dem Zensur-Schiff war ihm erst wie ein Witz erschi e nen, hatte sich dann aber als tödlicher Ernst herausgestellt. Vie l leicht lag es ja daran, daß es nur zu leicht war, Witze über ernste Dinge zu reißen, um die Konfrontation damit zu vermeiden. Er hatte noch nie viel für Zensur übrig gehabt, hauptsächlich desw e gen, weil sie immer gerade jene Passagen wegzuschneiden bemüht schien, die zu lesen oder anzuschauen ihm besonders viel Spaß bereitete. Aber ernst hatte er sie nie genommen. Bis er Nada Naga beobachtet hatte, wie sie sich auf einem Schiffsdeck vo r wärtskämpfte, um eine Aufgabe zu erledigen, die er selbst, Dug, auf sich genommen hatte. So etwas war einfach nicht richtig.
Plötzlich hatte er an den Ernst der Mission zu glauben bego n nen, und zusammen mit diesem Glauben hatte er offensichtlich auch gleich die Situation insgesamt akzeptiert. Die Erkenntnis, daß hinter all dem komischen Fantasy-Zeug durchaus ernstzunehme n de Werte stecken. Er mochte vielleicht nicht an Magie glauben; aber an diese Werte glaubte er durchaus und war auch bereit, O p fer zu bringen, um ihnen Geltung zu verschaffen. Es mochte schon sein, daß die meisten Menschen durchs Leben gingen, ohne jemals solche Werte für sich zu entdecken und sie allenfalls ve r höhnten, aber das waren auch nur hohle Leute, die nicht zählten.
Natürlich war er in Begleitung einer schönen Frau, der er imp o nieren wollte. Das gehörte auch dazu. Sie hatte ihn schon früh wissen lassen, daß sie keineswegs vorhatte, sich auf ein Rende z vous mit einem gewöhnlichen Spieler einzulassen; aber wenn er irgend etwas wirklich Anerkennenswertes tat, würde sie es sich vielleicht noch einmal anders überlegen. Das war ein weiterer Grund, sich zu engagieren. Es mochte zwar sein, daß sie nur eine Fantasy-Gestalt innerhalb ihrer Fantasy-Szenerie war, die zu einer Art von Magie fähig war, an die niemand glauben konnte, der noch ganz bei Trost war; zugleich war sie aber auch das wunderschönste Geschöpf, dem er je begegnet war. Selbst
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