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Dämonen-Spiele

Titel: Dämonen-Spiele Kostenlos Bücher Online Lesen
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das Spiel es wohl so eingerichtet hatte? fragte er sich – wenn auch etwas spät. Schließlich war er doch der Spieler, der seine He r ausforderungen auch selbst zu meistern hatte. Die erste Fahrt hatte nur der Übung gedient, so daß es keine Rolle gespielt hatte, wer den Schlitten lenkte; aber jetzt ging es um die Wurst. Woher hätten die Dämonen wissen sollen, daß Dugs Schlitten zerstört werden würde und daß er den anderen würde nehmen müssen? Sie mu ß ten über magische Informationen verfügt haben. Also bestiegen sie den Schlitten Roberta und fuhren los. Dug wußte zwar, daß es eine richtige Höllenfahrt werden würde, gemahnte sich aber daran, daß alles schließlich nur ein Spiel war. Hier gab es immer einen Au s weg, und sie hatten einen Weg für den Schlitten gefunden. Hoffte er.
    In jähem Sturz schoß der Schlitten in die Tiefe und legte so viel Geschwindigkeit zu, daß Dug plötzlich heftige Zweifel überkamen, ob dies tatsächlich der richtige Weg nach unten war. Das konnte doch nur in einem Aufprall enden! Er spürte, wie Jenny sich ve r spannte; ein kurzer Blick zurück zeigte ihm, daß sie wie gefroren dasaß. Der Kater versteckte den Kopf unter ihren Knien.
    Dann machte der Boden eine Kurve nach oben, und die Schli t tenkufen bekamen festeren Halt in der Wirklichkeit. Doch bevor Jenny den Schrei ausstoßen konnte, der ihr in der Kehle saß, schossen sie durch eine scharfe Kurve und dahinter schier sen k recht in die Tiefe. Rechts und links war zwar Freiraum, so daß Dug den Schlitten von der Bahn hätte fortlenken können, um der Katastrophe zu entgehen. Aber die Bahn selbst war frei, und es stand nirgendwo ein Schild. Also mußte eigentlich alles in Or d nung sein – allem Anschein zum Trotz. Was sollte er tun?
    Er hatte nur Sekunden, um sich zu entscheiden. Er erstarrte. Was bedeutete, daß er gar nichts tat. Der Schlitten jagte die Bahn hinunter. Und schoß über die Kante.
    Und plötzlich ragte eine Wand vor ihnen aus dem Nebel, und in der Wand war eine Ritze, und der Schlitten raste in die Ritze hinein und schoß weiter. So hatte die Bahn eine klaffende Lücke übe r sprungen; aber wäre der Schlitten langsamer gewesen, wären sie unterhalb der Ritze gegen die Wand geprallt und in die Tiefe g e stürzt. Hätte er das Gefährt vom Weg fortgelenkt, hätten sie vie l leicht anhalten können. Aber dann säßen sie jetzt zwischen den Wänden der Schlucht fest. So aber hatte Dug mehr zufällig die richtige Entscheidung gefällt.
    Sie kamen an eine Gabelung. Auf dem Schild stand RECHTS, und es befand sich auch rechts von der Fahrbahn, weshalb Dug auch in diese Richtung steuerte. Der Weg war wieder abschüssig geworden, so daß sie erneut schneller wurden, und wieder galt es, heikle Entscheidungen zu treffen. Denn plötzlich schienen gleich mehrere Bahnen vor ihnen zu liegen, die zwar allesamt ein gutes Stück weiter unten wieder zusammenliefen, so daß es keinen U n terschied zu machen schien, welche davon sie nahmen. Doch manche waren zerklüfteter als andere. Der Schlitten stieß gegen eine Erhebung und schoß in die Luft, und um ein Haar hätte Dug die Kontrolle über ihn verloren. Es machte nämlich doch einen Unterschied, weil sie ja umkippen konnten, sollte er falsch steuern. Deshalb hielt er auf den ebensten Weg zu und korrigierte ihren Kurs, als sie hin und her geschleudert wurden, während zugleich seine Geschicklichkeit wuchs. So gelang es ihm, den Schlitten samt Insassen am Umkippen zu hindern und die Schnauze immer ger a deaus in Richtung Ziel zu halten.
    Jetzt liefen die Bahnen wieder zusammen. Und plötzlich schoß die Hauptbahn so scharf in die Höhe, daß sie eine Schlaufe bildete. »Was ist denn das? Eine Achterbahn, oder was?« fragte Dug rhet o risch.
    »Nein, eine Höllenfahrt«, erwiderte Sherlock, als sie aus der Schlaufe auf eine Schneebank kamen, die sich sofort löste und in die Tiefe stürzte. Der weiße Pulverschnee riß sie mit. Inzwischen hatte er seine Technicolorfärbung aufgegeben und war von schlichtem Vanilleweiß. Als Teil einer Lawine schossen sie hinu n ter. Aber es war keine unbeschwerte Fahrt; Dug mußte unentwegt durch Konzentration steuern, damit sie sich nicht überschlugen oder seitlich vom Kurs abkamen. Es war eines jener rein menschl i chen Computerspiele, die nach unentwegter Fingerfertigkeit und schnellem Urteilsvermögen verlangten, wenn man nicht hinausg e worfen werden wollte. Glücklicherweise hatte Dug früher schon eine ganze Reihe solcher

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