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Dämonen zum Frühstück

Dämonen zum Frühstück

Titel: Dämonen zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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niemanden, mit dem ich sprechen könnte, und meine kulturellen Diskussionen würden sich auf Disney und die Sesamstraße beschränken.«
»Schön zu wissen, wo ich auf deiner Skala stehe«, entgegnete sie trocken, lächelte jedoch.
»Du weißt schon, was ich meine.«
»Keine Angst, wir haben wirklich alles geklärt«, sagte sie. Dann nahm sie meine Hand und drückte sie. »Ich werde mich zwar daran gewöhnen müssen, aber du bist noch immer die alte Kate. Obwohl …«
»Was?«, fragte ich sogleich beunruhigt.
Ihr Lächeln wirkte diesmal ein wenig verschlagen. »Du bist jetzt nicht mehr nur Hausfrau und Mutter. Kate Connor, du hast jetzt einen Job, der dich tagsüber beschäftigt.« Sie runzelte die Stirn. »Oder vielleicht auch nachts. Ich bin mir noch nicht ganz darüber im Klaren.«
»Ich auch nicht«, entgegnete ich. »Dämonen tauchen durchaus auch während des Tages auf, aber sie mögen die Nächte lieber. Außerdem bin ich tagsüber damit beschäftigt, Nachforschungen anzustellen.«
»Stimmt. Herauszufinden, wonach Gildamesh sucht.«
»Goramesh.«
»Ja, genau. Der. Hast du schon irgendwelche Hinweise entdecken können?«
»Noch nichts Konkretes. Wir kennen die anderen Orte, wo Goramesh gewütet hat, weil er etwas finden wollte. Und wir glauben, dass es um Knochen gehen könnte. Wir wissen aber einfach noch nicht genau, was er beabsichtigt.«
»Ich könnte helfen.«
Ich zog die Augenbrauen hoch. »Wie bitte? Und wie soll das gehen? Und überhaupt – warum?«
»Weil ich will«, erklärte sie. »Ich brauche auch eine Aufgabe. Ansonsten würde ich wahrscheinlich den ganzen Tag dasitzen und mir überlegen, auf welche Weise ich Paul kastrieren kann.«
Sie hatte recht. »Ich weiß nicht, was du tun könntest«, sagte ich. »Ich könnte dich natürlich bei meinen Nachforschungen brauchen, aber wenn du mit mir ins Archiv kommst, befürchte ich …« Ich zuckte hilflos mit den Achseln, da ich meiner Angst nicht Ausdruck verleihen wollte.
»Was?«
Ich antwortete nicht gleich, sondern erst einmal holte ich tief Luft. »Dann würde er vielleicht merken, dass du mir hilfst. Und davor habe ich Angst. Dass er dann versuchen würde, dir auch etwas anzutun.«
Sie nickte nachdenklich. »Ich kann aber trotzdem helfen«, entgegnete sie. »Sogar von zu Hause aus. Niemand muss wissen, dass ich an der Sache dran bin. Ich könnte versuchen, hinter den Kulissen zu agieren, ohne dass es jemand merkt – am Rechner, genau wie dieses zehnjährige Kind, das Kim Possible auf alle ihre Missionen schickt.«
Ich wusste nicht, ob ich über die Tatsache eher lachen oder doch besser weinen sollte, dass sie mein Leben gerade mit dem fiktiven Dasein einer Zeichentrickfigur verglichen hatte. »Äh –«
»Ich meine es ernst. Ich könnte Anrufe machen, in die Bücherei gehen. Und ich kann im Internet suchen. Ich kann versuchen, etwas über die Kirchen und Klöster herauszufinden, die er zerstört hat. Vielleicht stoße ich ja auf etwas Interessantes.«
Ich musste zugeben, dass mir die Idee nicht schlecht gefiel. Trotzdem hasste ich die Vorstellung, sie da mit hineinzuziehen. »Ich weiß nicht«, erwiderte ich ausweichend. »Ich will nicht, dass dir etwas passiert.«
»Ich auch nicht«, versicherte sie mir. »Aber nach dem zu urteilen, was du mir erzählt hast, könnte meine Tochter bald einen Kinderteller für diesen Goramesh abgeben. Und das will ich noch weniger. Ich möchte helfen, Kate. Ich will dir helfen, ihn aufzuhalten. Ich kann fast alles von zu Hause aus machen, und wenn ich in die Bücherei gehe, dann sollte das auch nicht verdächtig wirken.«
Ich muss zugeben, dass es nicht schwer war, mich zu überzeugen. Ich sagte mir, dass es für Laura gut sein würde, nicht ständig an Paul denken zu müssen. In Wahrheit war ich wohl nicht so selbstlos. Aber ich hatte nicht vor, meine Motive genau zu analysieren. Vor allem nicht, nachdem ihr Vorschlag nahezu perfekt war. Schließlich brauchte ich wirklich dringend Hilfe bei den Nachforschungen. »Bist du dir sicher, dass du mitmachen willst?«
»Natürlich. Ich verbringe Stunden damit, im Internet zu surfen. Ich bin ziemlich gut, wenn es darum geht, Sachen ausfindig zu machen.«
Ich sah sie scharf an.
»Stimmt wirklich«, sagte sie. »Ich habe Paul zum Beispiel geholfen, bestimmte Örtlichkeiten zu finden. Ich kenne mich mit Google, Dogpile, Vivisimo und Dutzenden anderer Suchmaschinen aus. Komm schon. Zumindest kann ich die Orte eingeben, wo es bisher Angriffe gab. Zum Beispiel Larnaca, nicht

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