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Dämonen-Zwillinge

Dämonen-Zwillinge

Titel: Dämonen-Zwillinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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was geschehen konnte.
    Ich hatte mich aus der Nähe des Wagens zurückgezogen. Auf den Fahrstreifen rollten die Fahrzeuge vorbei. Kaum jemand warf einen Blick auf das mit offenen Vordertüren stehende Taxi.
    Im Innern saßen die Zwillinge. Umtanzt vom Feuer hatten sie die Köpfe gedreht und schauten beide in eine Richtung. Recht deutlich zeichneten sich ihre Gesichter innerhalb der Feuerzungen ab, die nicht mehr getrennt blieben, denn plötzlich vereinigten sie sich zu einer einzelnen Flamme. Als wäre ein Windstoß in sie hineingefahren.
    Es geschah das, was ich befürchtet hatte. Das Feuer holte sich seine Nahrung. Aus den Türen schossen die heißen Zungen hervor. Plötzlich war das Taxi von einem lodernden Vorhang umgeben, und ich wusste auch, dass das Benzin nicht verschont werden würde und es zu einer gewaltigen Explosion kommen würde.
    Der Fahrer und ich hielten uns zu nahe an diesem gefährlichen Brandherd auf.
    Ich packte den Mann, dessen Namen ich nicht mal kannte, und riss ihn aus seiner Starre. Dabei konnte ich mir gut vorstellen, was alles durch seinen Kopf lief, aber was immer er auch dachte, es hatte keinen Sinn. Er musste weg.
    Wir rannten in das Gelände hinein. Durchbrachen die Büsche, deren Zweige kaum hinter uns zusammengeschlagen waren, als genau das passierte, was ich befürchtet hatte.
    Das Feuer hatte den Tank und damit das Benzin erreicht. Wir sahen es nicht genau, aber hinter uns war plötzlich die Hölle los. Ich hörte den Knall, fuhr herum und ließ den Fahrer weiterrennen. Durch die Lücken im Gebüsch sah ich den Wagen, der sich zu einem roten Feuerball aufgebläht hatte.
    Brennendes Benzin wurde in die Luft geschleudert. Es hatte sich in einen Feuerregen verwandelt, der zu einem großen Pilz wurde, bevor er wieder nach unten fiel.
    Eine Stichflamme raste ebenfalls in den Himmel, und ein glutheißer Hauch breitete sich aus. Er streifte auch unsere Gesichter. Zum Glück aber waren wir so weit entfernt, dass wir nicht von den Resten des brennenden Treibstoffs getroffen wurden. Zwar war es zu einer Explosion gekommen, aber die hatte uns nicht weiter gestört, abgesehen von dem heißen Hauch, der sich allerdings ertragen ließ.
    Auf dem Boden und in der Umgebung des Taxis brannte das Benzin noch weiter. Auch die Büsche hatten an einer bestimmten Stelle Feuer gefangen, aber das war nichts im Vergleich zu dem, was sich auf der Autobahn abspielte.
    Die Explosion hatte einige Fahrer erschreckt und sie zu einem falschen Handeln gezwungen. So waren die Fahrzeuge hart abgebremst worden, und zwar zu hart, denn andere Personen hatten nicht schnell genug reagieren können.
    Die Folge davon waren Auffahrunfälle. Auch jetzt hörten wir noch die typischen Geräusche, als die Fahrzeuge ineinander fuhren und sich verkrallten. Wir hörten schrilles Hupen, und ich fing an zu fluchen, das mir genau das passiert war.
    Die verdammten Zwillinge hatten mich schon vor dem Erreichen des Ziels killen wollen. Dass noch jemand sterben würde, das war ihnen egal gewesen.
    Jetzt wusste ich, dass ich sie als Gegner nicht unterschätzen durfte. Aber ich wusste noch mehr. Die Explosion des Wagens konnte jede Menge an Folgen nachziehen. Polizei. Feuerwehr. Viele Fragen, die auf mich und den Fahrer einstürmen würden. All das kostete jede Menge Zeit, und genau die hatte ich nicht. Ich wollte so schnell wie möglich bei Harry Stahl in Wiesbaden sein.
    So tat ich etwas, was ich unter normalen Umständen nicht getan hätte. Ich entfernte mich klammheimlich vom Ort des Geschehens. Der Fahrer bekam dies alles nicht mit. Er stand wie festgenagelt auf der Stelle und schaute in die Richtung seines ausgebrannten Autos. Aus den Augen liefen Tränen. In seinem Gesicht hinterließen sie nasse Spuren. Die Lippen zuckten. Der Mann tat mir in seiner Hilflosigkeit Leid, aber ich konnte nicht bleiben, denn Dagmar Hansen war wichtiger.
    So zog ich mich zurück, bevor ich noch das Wimmern der Sirenen der Einsatzfahrzeuge hörte. Jetzt zählte einfach nur, so schnell wie möglich zu verschwinden. Zuerst über das freie Feld, dann über eine Straße, und irgendwo würde ich schon ein weiteres Taxi finden. Mein Gepäck – eine Reisetasche – konnte ich vergessen.
    Der Fahrer merkte nicht, dass ich mich zurückzog. Mir war durch die Aktion klar gemacht worden, dass die dämonischen Zwillinge verdammt ernst zu nehmende Gegnerinnen waren...
    ***
    »Warum meldet John sich nicht?«
    Harry Stahl ließ die Tasse sinken, die er schon angehoben

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