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Dämonen-Zwillinge

Dämonen-Zwillinge

Titel: Dämonen-Zwillinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gestalten im Innenspiegel gesehen haben.
    »Halten Sie bitte an!«
    »Ha, ich denke gar nicht daran!«
    Ich ärgerte mich, denn ein störrischer Taxifahrer passte mir nicht in den Kram.
    »Das ist allein Ihre Schuld!«, fuhr er mich an. »Ohne Sie wäre die Scheiße nicht passiert.«
    »Stoppen Sie. Dann steige ich aus!«
    »Und dann?« Er schien einzulenken. »Was passiert dann?«
    »Ich komme schon allein zurecht.«
    »Wollen Sie quer über die Felder laufen?«
    »Wenn es sein muss, ja. Wichtig ist nur, dass die beiden Gestalten hier verschwinden. Sie haben nichts mit Ihnen zu tun. Das ist einzig und allein meine Sache.«
    Der Mann überlegte. Wir konnten wieder etwas schneller fahren und rollten zum Glück auf der rechten Seite dahin. So würden wir auch keine Probleme beim Anhalten haben. Außerdem existierte auf der rechten Seite noch ein Standstreifen.
    »Was ist jetzt?«, blaffte ich ihn an.
    »Gut, ich tu’s!«
    Immerhin hatte ich einen ersten Erfolg errungen. In den letzten Sekunden hatte ich mich nicht um die beiden Gestalten auf dem Rücksitz gekümmert. Jetzt drehte ich den Kopf und ließ mir Zeit, die beiden Frauen zu betrachten.
    Waren sie echt? Feinstofflich? Oder eine Mischung von beidem? Sie taten nichts. Weiterhin saßen sie brav auf dem Rücksitz wie zwei Unschuldslämmer. Sie lächelten, doch ich traute dem Lächeln nicht. Man konnte sich auch so harmlos präsentieren und zugleich einen Menschen ermorden. Das hatte es schon alles gegeben.
    Der Fahrer hatte den Wagen noch immer nicht auf den Standstreifen gelenkt. Wir rollten langsam im sich allmählich auflösenden Stau dahin.
    »Weg von der Bahn!«, fuhr ich ihn noch mal an.
    »Ja, gut!« Er reckte den Hals und warf noch einen Blick in den Innenspiegel. Wahrscheinlich war er durcheinander und konnte nicht fassen, dass wir Besuch bekommen hatten, was auch verdammt schwer nachzuvollziehen war. Er drehte jetzt am Steuer und lenkte den Passat auf den Standstreifen. Mich interessierten die Zwillinge im Moment nicht, denn ich wollte sehen, in welch einer Umgebung wir hielten.
    Da hatte sich zum Glück nichts verändert. Ein paar Sträucher bildeten die Begrenzung. Dahinter breitete sich das Land aus, und in der Ferne grüßten noch immer die hohen Häuser. Der Himmel zeigte eine graue Farbe, die sich aus verschiedenen Wolkenschichten zusammensetzte. Eine winterliche Januarsonne war nicht zu sehen.
    »Und was ist jetzt?«, fragte mich der Fahrer.
    »Steigen Sie aus!«
    »Nein, das tun Sie! Ich verlasse meinen Wagen nicht!«
    Er zeigte sich stur. Ich wollte hier keine lange Diskussion und war darauf vorbereitet, ihm das Richtige zu sagen, als sich die Dinge veränderten.
    Plötzlich roch es verbrannt!
    Ich zog meine Nase hoch, um zu schnuppern, weil ich es im ersten Moment nicht wahrhaben wollte. Aber es traf zu. In dieser Umgebung roch es verbrannt oder leicht angebrannt.
    Sofort läuteten die Alarmsirenen in meinem Kopf. Ich hatte mich losgeschnallt, drehte mich auf dem Sitz und schaute in den Fond des Passats.
    Genau da sah ich den Rauch – und auch das Feuer. Es war auf einmal da. In der Luft tanzten kleine Flammen wie Spukgestalten oder tödliche Federn. Ich sah dazwischen die Gesichter der Zwillinge und deren glänzende Augen.
    Es war klar, dass sie für die Flammen verantwortlich waren. Sie huschten auf ihren nackten Armen hinweg, tanzten auf den Handflächen wie zwei kleine Teufel, trippelten fast über das Polster hinweg, dessen Stoff sie anschmorten.
    »Raus!«, brüllte ich den Fahrer an. Der Wagen würde sich innerhalb kürzester Zeit in eine Flammenhölle verwandeln und explodieren, wenn die Flammen sich ausbreiteten und den Tank erreichten.
    Der Mann bewegte sich nicht. Er hatte die Szenerie wohl im Innenspiegel beobachtet, aber zu einem Handeln ließ er sich so schnell nicht zwingen. Es brachte auch nichts, wenn ich ihn noch einmal anschrie. Ich schlug ihm meine Faust gegen die Schulter und stieß mit einer anderen Bewegung die Tür an meiner Seite auf.
    Ich hatte mir dabei selbst viel Schwung gegeben und fiel aus dem Taxi heraus. Nach einem langen Schritt stand ich im Gelände und sah, dass der Fahrer endlich handelte. Er stieß die Tür an seiner Seite auf. Ich hörte ihn schreien. Er brüllte mehrmals das Wort »Feuer«, während er sich duckte und um sein Auto herumlief. Plötzlich hatte ihn die Panik erfasst. Er winkte mit beiden Armen und rannte auf mich zu. In seinem Gesicht war deutlich die Angst zu lesen, denn auch er wusste,

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