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Daemonenbraut

Titel: Daemonenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina M. Fischer
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durchhalten, bis Bash und Richie mich fanden? Vor allem aber: Was wollte John hier? Aber eigentlich lag die Antwort auf der Hand beziehungsweise auf seinem Arm, der von Dimensionsenergie verätzt worden war, und ich kannte nur einen einzigen Mann, den ich damit - in Hazuras Heim -angegriffen und auch voll erwischt hatte.
    »Der schwarze Hexenmeister«, entfuhr es mir.
    John lächelte. »Nun hast du mich ertappt, Sophie«, meinte er gelassen und ging vor mir in die Hocke. Das sonst so ruhige Gesicht hatte sich vollkommen gewandelt, und ich stellte erschrocken fest, dass ich den Mann vor mir nicht kannte. Das hier war nicht John, der schweigende Riese, der Samuel Loyalität geschworen hatte ... Samuel!
    Schmerz und Angst schnürten mir die Brust zusammen. Jahrelang war John immer in Samuels Nähe gewesen, konnte das bedeuten ... War Samuel der schwarze Hexer und John nur sein Anhänger? War der Mann, den ich liebte, ein gewissenloser Mörder?
    Ich wollte es vor mir selbst verleugnen, schüttelte langsam den Kopf, aber der Gedanke war zu mächtig. Wenn das wirklich stimmte, dann würde mein Herz zerbrechen, das wusste ich.
    »Bitte«, hörte ich mich selbst flüstern. John zog fragend die Brauen zusammen und zeigte mir das vertraute, nachdenkliche Gesicht.
    Wenn ich jetzt hätte vergessen können, was in den letzten Minuten geschehen war, so hätte ich mich an ihn geklammert und ihm mein Leben anvertraut.
    »Um was willst du mich bitten, Sophie?«, fragte er und kam mir näher. Neben seiner großen und maskulinen Gestalt fühlte ich mich winzig. Seine Hand berührte erneut mein Gesicht, streichelte meine Wange, und meine Unterlippe begann zu zittern.
    »Sag, dass es nicht wahr ist«, flüsterte ich. »Nicht du.«
    »Nicht ich?« Spöttisch hob er eine Braue. »Im Grunde willst du mich etwas anderes fragen, nicht wahr?«
    »Bitte nicht Samuel«, flüsterte ich bebend. »Er darf nicht...«
    Amüsiert hob John die Hand des heilen Armes und zeigte mir seine vernarbte Handinnenfläche. Vernarbt! ... Von meinem ersten Angriff mit Dimensionsenergie auf ihn, und zwar im Haus der Drillinge!
    »Wieso?«, fragte ich verwirrt.
    »Ich habe so sehr gehofft, dass du ihn verdächtigst. Dafür habe ich mich sogar von euch erwischen lassen und das Symbol eines Hexenmeisters auf meiner Hand aufgetragen. Alles nur, damit du Samuel in Verdacht hattest. Aber du bist nicht darauf eingegangen, und ich musste meinen stärksten Illusionszauber verwenden, um die Narben deiner Angriffe zu verbergen.«
    Der intensive Blick musterte mich weiterhin, während seine Hand mein Gesicht liebkoste. »Ich habe mich immer gefragt, wie es für ihn ist, wenn er dich küsst«, murmelte er gedankenverloren. Unerwartet und brutal zog er meinen Kopf zu sich heran.
    Eine innere Stimme in mir schrie hysterisch, befahl mir, genug Dimensionsenergie herbeizurufen, um ihn zu braten, doch das Entsetzen lähmte mich ebenso, wie die vielen Fragen es taten. Bevor ich reagieren konnte, presste John seine Lippen auf meine. Ein erschrockener Laut entkam mir. Meine Augen begegneten seinem Blick. In ihnen waren weder Begierde noch ein anderes Gefühl, der Kuss fühlte sich wie ein kalter Test an. Ich schauderte vor Unbehagen und wollte mich losreißen, aber da trat er schon zurück und löste den Hautkontakt.
    »Das tut er also, und er empfindet Vergnügen dabei, nicht wahr?«, sagte er heiser und strich sich mit dem Daumen über seine Unterlippe.
    Sprach er von Samuel? Verdammt, ich war seine Gefangene. Es konnte ihm doch egal sein, wie Samuel mich küsste. Erstaunt bemerkte ich noch etwas anderes in Johns Augen. Eine tief gehende Verehrung lag darin, wenn er von Samuel sprach. Es schien mir sogar, als ob er ihn... lieben würde.
    »John, warum?«
    Einen Augenblick wirkte er irritiert, dann packte er mich am Hals, zerrte mich auf die Beine und zog mich durch das Gewölbe. Nicht einmal in den letzten Minuten war der schauerliche Gesang aus dem Takt geraten. Inmitten eines weiten Raumes unter einer gewölbten
    Kuppel blieb John stehen und trat hinter mich. Seine riesige Pranke hinderte mich daran, mich loszureißen. Aber selbst, wenn ich das gewollt hätte, ich hätte es nicht gekonnt. Fassungslos sah ich in den fast kahlen Raum, in dessen Mitte ein Steinaltar stand, auf dem ...
    »Gweny!«, schrie ich. Die Blockade in mir löste sich. Ich wollte zu ihr rennen, aber Johns Griff war eisern. Er zerrte mich zurück und stieß mich so heftig von sich, dass ich zu Boden stürzte.
    Oh

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