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Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition)

Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition)

Titel: Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Reiff
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unseren Händen.“
    Sie funkelte ihn zornig an. „Begreife es endlich: Es gibt kein unser !“
    „Und da bist du dir völlig sicher?“, seine Stimme klang sanft und unschuldig.
    „Ganz sicher, denn ich will mit deinen Machenschaften nichts mehr zu tun haben.“
    Heyder ließ ihren Arm los und stieß sie zurück auf den Stuhl. Der Ärger über ihre letzte Bemerkung stand ihm ins Gesicht geschrieben. „Meine Visionen sind für dich also Machenschaften. Winkelzüge. Ränkespiele“, seine Stimme wurde kontinuierlich lauter und bedrohlicher.
    „Nenn es, wie du es willst“, entgegnete sie, während sie sich dazu zwang, weiterhin Nerven zu zeigen.
    Heyder sprach wieder in Zimmerlautstärke, doch das änderte nichts an der Gefährlichkeit seiner Worte. „Oh, wenn ich deine scheinbare Gleichgültigkeit richtig interpretiere, hältst du mich für einen machtbesessenen Exzentriker auf dem Weg in den Größenwahn.“
    Doro erhob sich aus dem Stuhl und richtete sich zu voller Größe auf. „Es ist egal, für was ich dich halte. Tatsache ist, dass ich weder etwas mit deinen Visionen noch mit deren Umsetzung zu tun haben will. Es sind ganz allein deine Ziele, die du verfolgst und genau deshalb wirst du in Zukunft ohne Eric und mich auskommen müssen. Wir spielen nicht länger mit.“
    Heyder legte erstaunt den Kopf zur Seite. Eine Weile tat er nichts anderes als sie zu beobachten, dann trat er einen Schritt zurück. Um seine Mundwinkel zuckte ein verständnisvolles Lächeln.
    „Was für ein Appell an die Vernunft“, Heyder klatschte einige Male in die Hände, bevor sein Gesicht wieder ernst wurde, „Aber zu meinem größten Bedauern bin ich in dieser Sache nicht objektiv und leider kann ich auch deinen Vater nicht so einfach gehen lassen. Ja, meine Liebe, um mich unmissverständlich auszudrücken, Erics Leben hängt ausschließlich von meinem Wohlwollen ab.“
    Doro starrte Heyder entgeistert an. Schlagartig wurde ihr bewusst, dass er noch einen Trumpf in der Hand hielt und er zeigte nicht die geringsten Skrupel ihn auszuspielen.
    Heyder stellte sich neben sie und löste das Haarband in ihrem Nacken. Die kastanienbraunen Haare fielen ihr über die Schultern. Er streckte seine Hand aus und nahm eine dicke Strähne zwischen Zeige-, Mittelfinger und Daumen. „Es ist nun einmal so“, sagte er; seine Finger beschäftigten sich mit den geschmeidigen Haaren, „Dein Vater wusste genau, worauf er sich einließ, als er mich um Hilfe bat. Es ist ein Bestandteil unseres Paktes, dass ich über sein weiteres Leben bestimme. Er steht unter meinem Bann: Eric ist mein Sklave, ohne Rechte, ohne Freiheiten und ohne die Fähigkeit, sich zu widersetzen. Er hat nichts mehr anzubieten außer dir. Du bist sein größter Schatz und ich gebe es nur ungern zu, aber um meine Ziele zu erreichen, brauche ich deine volle Unterstützung.“
    „Was geschieht mit ihm, wenn ich mich widersetze?“
    Heyders Hand glitt in ihren Nacken und hielt sie fest. „Falls du es vorziehst, deine eigenen Wege zu gehen oder du dich meinen Wünschen widersetzt oder einen Fehler machst, wird Eric dafür bezahlen müssen. Ich möchte dir nur ungern die unschönen Details schildern, aber ich verspreche dir, es wird im keinem Fall leicht für ihn werden. Du verstehst, was ich meine.“
    Doro nickte stumm. Sie war unfähig zu sprechen und wartete nur darauf, dass Heyder endlich seine Hand von ihr nahm.
    „Wie immer das weitere Dasein deines Vaters aussieht, ist deine Entscheidung. Ich gebe dir bis morgen Früh Zeit, dann will ich wissen, auf welcher Seite du stehst. Ich bin überzeugt, du wirst mich nicht enttäuschen.“ Heyder gab sie frei.
    Kopfschüttelnd wich sie einen Schritt. Instinktiv wollte sie einen möglichst großen Abstand zwischen sich und diesen Verrückten bringen, während ihr Verstand vollständig damit beschäftigt war, die grausamen Bilder zu vertreiben, die sich gerade in ihrem Kopf zusammensetzten. Eigentlich war es keine sonderliche Überraschung, dass Heyder sie nicht widerstandslos gehen ließ, aber dass er Erics Leben benutzen würde, um sie gefügig zu machen, damit hatte sie nicht gerechnet. Was immer Eric ihr in den vergangenen Wochen angetan hatte, so waren seine Motive bei objektiver Betrachtung ehrenhaft gewesen. Schließlich wollte er nichts weiter, als sie vor ihrer eigenen, ungewissen Zukunft schützen. Zudem war es für sie nicht einfach, die vielen gemeinsamen Jahre, in denen er sich liebevoll und fürsorglich um sie gekümmert

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