Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition)
meine Recherchen sind irgendwann ins Leere gelaufen, wenn du verstehst, was ich meine.“
„Nein. Das verstehe ich nicht.“ Seine Lippen begannen ihren empfindsamen Nacken zu liebkosen.
Doros Widerstand gegen seine Zärtlichkeiten verflog in dem gleichen Atemzug, in dem sie versuchte, gegen ihn aufzubegehren. Sie fühlte, wie ein wohliger Schauer über ihren Rücken rollte und weiter über ihren Po, ihre Beine, bis hinunter in ihre Zehenspitzen ebbte.
„Ab einem bestimmten Punkt ging es einfach nicht weiter. Ich…“ Es war angenehm, was sein Mund auf ihrer Haut tat. „Ich konnte nicht herausfinden, wer du bist. Deine Vergangenheit liegt für mich…“ Seine Zungenspitze glitt an ihrem Hals entlang. Plötzlich war es wie ein gleißender Impuls, der durch ihren Körper jagte. Mit einem leichten Kribbeln in ihrem Nacken fing es an und endete in einem massiven körperlichen Verlangen.
Alexanders Hände lösten sich von ihr. Er umrundete ihren Sessel, um vor ihr in die Hocke zu gehen.
„Deine Vergangenheit liegt für mich im Dunkeln. Die Fäden liefen zwar an einem Punkt zusammen, aber sie schienen weder Anfang noch Ende zu haben“, flüsterte sie.
Er umfasste ihre schlanke Taille und betrachtete sie amüsiert. „Und weil meine Internetbiografie Lücken aufweist, schließt du daraus, dass ich was bin? Ein Ritter der Finsternis? Komm schon, Doro, den Quatsch, glaubst du doch selber nicht.“
Sie schüttelte den Kopf und starrte an ihm vorbei ins Feuer. „So habe ich das auch nicht gemeint“, sagte sie leise, „Vermutlich gehen mit mir im Moment nur ziemlich schnell die Nerven durch.“
Alexander nahm ihre Hände und führte sie an seine Lippen. „Das kann ich verstehen, aber du wirst sehen, alles wird gut.“
Doro umklammerte seine Finger. „Hilfst du mir dabei?“
„Wenn es in meiner Macht steht.“
„Heyder hat uns nach der Übernahme der Zeitung eine Schonfrist von sechs Monaten eingeräumt. Das soll so etwas wie eine Bewährungsprobe sein. Und ich habe einfach Schiss davor, dass ich durch das Raster falle.“
„Und warum solltest du das tun?“
„Weil Heyder qualifizierte Mitarbeiter sucht.“ Doro grinste. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass Alexander immer noch in der gleichen, ergeben anmutenden Haltung vor ihr hockte, „Wird das nicht langsam unbequem für dich?“
„Das ist es schon.“ Er setzte sich auf den Blumen verzierten Orientteppich zu ihren Füßen, lehnte den Rücken gegen ihren Ledersessel und streckte unter einem leisen Unmutsgeräusch die Beine aus. Sie rutschte von der Sitzfläche zu ihm auf den Boden.
„Ich denke, du schaffst es“, sagte er.
„Und wenn nicht?“
„Dann wird es eine andere Lösung geben.“
„Und welche?“
Er legte seinen Arm um ihre Schulter und zog sie an seinen Körper heran. „Ich bin weder Hellseher noch Prophet. Deshalb kann ich dir auch nicht vorhersagen, was kommt, aber ich weiß, dass es immer eine Lösung gibt.“
Doro legte ihren Kopf an seine Schulter. Da war es wieder, dieses Gefühl von Geborgenheit, Wärme und Begierde, durchflutet von dem Funken Hoffnung auf ein gutes Ende. Sie hatte allen Grund glücklich zu sein. Und trotzdem war sie nicht in der Lage, die Zufriedenheit zuzulassen, die sich augenblicklich in ihr auszubreiten versuchte. Tief in ihrem Innern lag Etwas auf der Lauer und zwang sie dazu, sich mit allem Neuen unendlich schwerzutun.
„Vielleicht hast du recht, aber das wird in jedem Fall mein komplettes Leben verändern“, antwortete sie.
„Wäre das wirklich so schlimm?“
„Ja.“
„Warum?“
„Weil erneut nichts mehr so wäre, wie es einmal war und das letzte Mal war bereits schwer genug für mich. Ich möchte nicht schon wieder alles verlieren. Nicht nach so kurzer Zeit. Ich habe gerade angefangen, mich mit dem, was geschehen ist, abzufinden. Ich will einfach nicht, dass alles anders wird.“
Alexander nahm sie fester in seine Arme. Doro spürte die Wärme, die unter dem Stoff seines Hemdes von seinem Körper ausging. Sie nahm den Duft des Parfums auf seiner Haut wahr und sie hörte seinen Atem. Tief und gleichmäßig sog er die nach verbranntem Holz riechende Luft in seine Lungen. Dann fühlte sie Alexanders Hände, die über ihren Rücken zu ihrem Gesicht emporglitten. Im nächsten Moment hielten seine Finger sanft ihr Kinn und ihre Hände legten sich schüchtern auf seine Hüften. Es waren Momente wie diese, in denen sie sich mehr Selbstbewusstsein wünschte. Gern hätte sie ihm die gleichen
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