Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DÄMONENHASS

DÄMONENHASS

Titel: DÄMONENHASS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
erweiterte, klaffte zu einem großen Maul oder einer Tasche auf, die mit Knorpelhaken besetzt war! Nestor warf sich herum, rannte los und spürte einen üblen Windhauch, als der Flieger so tief herabstieß, bis er nur noch wenige Zentimeter über dem Boden schwebte. Im nächsten Augenblick riss ihn der fleischige Vorsprung des Beutelrandes von den Füßen und umfing ihn.
    Ehe die Dunkelheit ihn umschloss, sah er die Läufe von Kirk Lisescus Schrotflinte aufblitzen. Auf dem Laufsteg der Umfriedung zerrten Lardis Lidesci und Andrei Romani wie rasend die große Bolzenschleuder herum. Dann ... bohrten sich Knorpelhaken in Nestors Kleidung, und feuchtklebrige Finsternis umfing ihn.
    Er wand sich und rang um Atem, vermochte sich jedoch nicht zu befreien. Er bekam weder Licht noch Luft. Stattdessen atmete er üble Dämpfe ein, die wie ein Narkosemittel auf ihn wirkten und ihm das Bewusstsein raubten. Das Letzte, was er spürte, war ein heftiger, bebender Aufschlag. Das Fleisch der Kreatur, das ihn umschloss, zog sich zusammen. Darauf folgten heftige, taumelnde Flugmanöver.
    Die Glieder wurden ihm schwer wie Blei, während der
Flieger verzweifelt um Höhe rang.

TEIL FÜNF: VAMPIRE! – DIE ZERSTREUTEN STÄMME – DIE SUCHE

ERSTES KAPITEL
    Lardis und Andrei schliefen, als die Suchtrupps Nathan fanden und ihn gemeinsam mit fünf anderen zurückbrachten. Zu
diesem Zeitpunkt war der Sonnunter schon zu einem Drittel verstrichen. Nathan hatte mehr als neun Stunden bewusstlos im Gras am Fuß der Westmauer gelegen. Er war immer noch ohne Bewusstsein, als man ihn ohne viel Federlesen rücklings auf einen großen Holztisch legte, der aus den Trümmern am Versammlungsplatz geborgen worden war. Dort wurden die Überlebenden – und zwar sämtliche – daraufhin untersucht, ob sie den Angriff tatsächlich überlebt hatten.
    Vieles war mittlerweile geschehen, und noch immer gab es jede Menge zu tun. Nach dem Angriff – nachdem Wratha und ihre Helfershelfer ihr Schlimmstes gegeben, das Beste genommen, den größten Teil des Restes geraubt und sich wieder zurückgezogen hatten – hatte Lardis die Führung übernommen, hastige Anweisungen erteilt und war dann in halsbrecherischem Tempo zu seiner Hütte auf der Anhöhe gerannt, wo er gegen alle Vernunft seine Frau und seinen Sohn wohlbehalten und am Leben anzutreffen hoffte.
    Doch er bezweifelte, dass er sie dort finden würde. Denn er wusste, dass Lissa, wenn er unterwegs war, stets brennende Lampen in die Fenster der Hütte stellte, damit er den Rückweg nach Hause fand. Und Jason hatte er nicht mehr gesehen, seit er ihm mit den Kiklu-Jungen ins Dorf vorausgelaufen war. Der sanfte Schimmer von Lissas Lampen war vor dem dunklen Gebirgshang über Meilen hinweg gut zu sehen – tatsächlich hatte Lardis ihn durch die Baumwipfel scheinen sehen, als er und Andrei sich Siedeldorf näherten –, doch nun sah er dort nichts mehr. Während er sich wie ein Rasender über die steile Seite des Hanges emporkämpfte, fragte er sich, wer oder was diesen Schimmer wohl noch gesehen hatte, und warum sein Sohn nicht herabgekommen war, als der Tumult begann. Er musste doch gesehen haben, dass das Dorf brannte.
    Es konnte natürlich sein, dass Lissa den verdächtigen Dunst an den Hängen bemerkt, darauf die Lampen gelöscht und Jason im Haus zurückbehalten hatte. Es konnte sein ...
    ... Aber es war nicht so. Denn als Lardis schließlich ankam, lag sein Heim in Schutt und Asche. Danach wühlte er eine geschlagene Stunde lang wie ein Verrückter in den Trümmern, fand jedoch weder Lissa noch Jason. In gewisser Hinsicht war dies eine Erleichterung für ihn: Zumindest waren sie – möglicherweise – noch am Leben! Aber es war auch die größte Tragödie, die Lardis je erlebt hatte. Denn er wusste weder wo sie waren noch wie es ihnen ging.
    Hatten die Wamphyri sie mitgenommen? Um sie zu benutzen, sie abzuschlachten, vielleicht sogar ... zu verwandeln? Der Gedanke war ihm unerträglich. Daher hatte er eine Zeit lang gar nichts gedacht, sondern nur in dumpfem Schweigen zwischen den Trümmern gesessen, um zu trauern oder sich auf die Trauer über ihren Verlust vorzubereiten. Als Andrei sich neben ihn setzte – schweigend, einfach nur da war, um still das Leid mit ihm zu teilen – wandte sich Lardis’ unausgesprochene Qual bereits nach außen und wurde zu einem unerschütterlichen Hass und kalter Wut.
    Aber obgleich sein Verlust schwer wog, war ihm doch klar, dass er nicht der Einzige war, der etwas

Weitere Kostenlose Bücher