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DÄMONENHASS

DÄMONENHASS

Titel: DÄMONENHASS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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seiner Sinne. Seufzend ließ er die Schultern
hängen. »Wir haben uns um sie gekümmert«, sagte er. »Um die meisten ... nehme ich an.«
    Er wies die Bilder der ausgezehrten, anklagenden Gesichter der Menschen, die er untersucht und für verseucht befunden hatte, von sich und versuchte sich wieder auf die anstehende Aufgabe zu konzentrieren. Doch es fiel ihm schwer, denn er war todmüde. »Krieger«, knurrte er schließlich. »Wie viele?«
    »Drei«, kam die Antwort. »Aber sie werden weitere erschaffen, sobald sie das Material dazu haben.«
    »Das Material?« Lardis konnte ein Erschauern nicht unterdrücken. Dieses Albtraumwesen sprach von Menschen – anständigen Menschen, guten Szgany –, die von den Wamphyri in Monster verwandelt werden sollten! Er spürte die Galle in seinem Innern aufsteigen und mit ihr seine Wut und ewigen Hass. Ihm war klar, dass er nicht mehr lange mit Vratza Wransknecht zu sprechen vermochte.
    Doch für den Augenblick musste er sich beherrschen und seine Gefühle zügeln. Also sagte er: »Etwas klingt hier wie eine Glocke ohne Klöppel – hohl. Du sagst, dass die Wamphyri aus diesem Turgosheim nur mit einer Handvoll Offizieren und Kriegern hier einrückten? Wurden sie etwa in die Verbannung geschickt?«
    »Nein, nicht in die Verbannung«, antwortete Vratza. Die Schmerzen, die die Silbernägel verursachten, trieben ihm den Schweiß auf die Stirn. »Aber sie hätten die Lady Wratha verbannt, wenn sie herausgefunden hätten, was sie getan hat. Die Sache verhält sich so: Flugfähige Krieger sind in Turgosheim verboten. Aber wie ihr gesehen habt, haben Wratha und ihre Genossen Kampfgeschöpfe erschaffen, die fliegen können. Sie mussten es heimlich in der Abgeschiedenheit ihrer Stätten tun. Es war die einzige Möglichkeit, sich den Einschränkungen von Turgosheim zu entziehen und hier ein neues Leben zu beginnen. Doch sie wurden schließlich entlarvt und mussten fliehen.«
    Lardis runzelte die Stirn und kratzte sich am Kopf. »In
Turgosheim gibt es keine Krieger?«
    »Keine flugfähigen, dafür andere. Einige kleinere Geschöpfe werden in den Türmen und Stätten gehalten, andere streifen durch den Boden der Schlucht von Turgosheim und halten Eindringlinge fern.«
    Lardis versuchte sich ein Bild des Gesagten zu machen und nickte bedächtig. Er sah seine Männer an, kniff die Augen zusammen und setzte die Befragung fort: »Aber auf lange Sicht – ich meine jetzt, da die Lady Wratha ihren Weg hierher gefunden hat – ist es durchaus möglich, dass die anderen eigene Ungeheuer heranzüchten und ihr folgen, nicht wahr? Hat sie es deshalb so eilig, weitere Offiziere, Krieger und Knechte zu erschaffen?«
    Vratza wurde an seinem Kreuz immer schwächer. Das fremdartige Ding in seinem Leib, das ihn zu einem Vampir machte, war vergiftet. Sein Körper konnte sich nicht regenerieren, und jede einzelne der kleinen Silberkugeln, die ihn in die Brust getroffen hatten, schmerzte höllisch. Dennoch, trotz seiner Qualen, begann er Lardis Lidesci in einem neuen Licht zu sehen. Er nickte, soweit der Nagel durch seinen Haarknoten es zuließ, und knurrte: »Ich erkenne ... ich sehe schon ... dass sie mit einem wie dir ... noch alle Hände voll zu tun haben werden. Ich nehme an, ich ... bin nicht der erste Wamphyri-Knecht, mit dem du ... die ein oder andere Stunde in ... höflichem Gespräch verplaudert hast. Schade, dass wir uns nicht als gleichberechtigte Gegner begegnet sind.«
    »Oh ja, wohl wahr!«, sagte Lardis und schnaubte verächtlich. »Gleichberechtigt, ach ja? Du mit deinem Handschuh und der Kraft von fünf Männern, untot und kaum zu töten? Hah! Weißt du noch, wie du geraubt wurdest? Nennst du das vielleicht gleichberechtigt? Nein, versuche nicht an meine Menschlichkeit zu appellieren, Vratza Wransknecht. Denn was dich und deinesgleichen betrifft, bin ich fürwahr selbst ein Ungeheuer!«
    Kirk Lisescu zupfte ihn drängend am Ellbogen. »Mach weiter«, raunte er. »Er wird schwächer. Hol aus ihm raus, was es zu hören gibt, und dann mach Schluss.«
    Vratza starrte sie finster an. »Ich habe die Ohren eines Vampirs«, knurrte er. »Euer Geflüster klingt in ihnen wie Schreie! Aber du hast recht! Ich bin schwach und mache es nicht mehr lange. Ihr solltet jetzt gehen und mich sterben lassen. Das ist mein Wunsch.«
    »Noch ein paar Fragen«, sagte Lardis, »und dann werde ich mich persönlich deines Wunsches annehmen.«
    »Nein! Nein!«, begehrte Vratza stöhnend auf. »Es ... es reicht jetzt. Ich

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