DÄMONENHASS
hüpfend, mit matten Flügelschlägen, in den Schatten zu ihren Gefährten ...
Alle Dämonen der Hölle ritten mit kreischendem Gelächter auf dem Wind, während Nathan zum Feuer taumelte, einen brennenden Stecken hervorzerrte und damit zu Nikha Sintanas Wagen ging.
Das Innere war völlig verwüstet, und hinter dem Wagen ... lag Nikha mit weit aufgerissenen Augen. Seine Brust war in der Mitte zerteilt worden, die Rippenbögen waren auseinander gerissen und gespreizt – jemand hatte ihm das Herz als Leckerbissen herausgefetzt!
Nathan wusste, dass er nach den anderen sehen und Eleni suchen musste. Er betete, dass sie in den Wald geflohen war – aber zuerst musste er noch etwas anderes erledigen. Seine blauen Augen flammten wie im Irrsinn auf, als er in einem großen Steinkrug neben Nikhas Wagen Öl entdeckte. Er hob ihn an und roch an der unverschlossenen Öffnung: Nussöl zum Kochen – allerdings mit etwas Kneblasch versetzt. Kein Wunder, dass sie es nicht gewollt hatten. Und als er den Krug zum Baum des Todes trug, wusste er, was er damit machen musste.
Unter dem Eisenholzbaum hatten sich die aufgeblähten schwarzen Vertrauten der Wamphyri – über ein Dutzend – erneut auf der Lichtung versammelt und leckten nun wie Ghoule an der blutdurchtränkten Erde. Nathan hielt sich von ihnen fern, erschauerte, als er sie einen Augenblick lang betrachtete, und zog eine Grimasse. Dann lief er, ohne innezuhalten, durch das Unterholz rings um den großen Baum, verschüttete dabei sorgfältig das Öl, und als der Kreis geschlossen war, warf er seine Brandfackel in das zundertrockene Gebüsch.
Das Feuer breitete sich erst langsam aus, doch dann fachte der Wind es an, es flammte auf und erhob sich zu einer brüllenden Wand aus sengender Hitze und gelbem Licht. Nathan musste zurückweichen; er lachte, tanzte und schüttelte die Fäuste wie ein Wahnsinniger, der er in diesem Moment auch war. »Brennt, ihr Teufelsbiester, brennt!«, brüllte er.
Gierige Flammenzungen leckten nach den unteren Ästen, fraßen sich fest und erfassten den gesamten Baum. Vom Wind aufgepeitschte Funken sprangen wie dämonische Kobolde von Ast zu Ast, bis alle drei Bäume lichterloh brannten und die Hitze zu einem Hauch aus der Hölle wurde.
Nathan tanzte weiter und lachte nur noch lauter, als das schrille Zwitschern der Fledermäuse zu einem Kreischen wurde und einige von ihnen dem Inferno zu entkommen versuchten. Angesengt und qualmend stiegen sie auf, fingen Feuer, stürzten kreiselnd in den Glutofen unter den gewaltigen Baumfackeln hinab und verbrannten ...
Als später der Wind nach Süden drehte und einen sich stetig verbreiternden Feuerstreifen durch das Grasland blies, beruhigte Nathan sich wieder und kehrte zu den Karren und Wagen zurück. Da die Fahrzeuge abseits vom Feuer, seitlich der riesigen Bäume standen, waren sie von den Flammen nur leicht angesengt und hier und da geschwärzt worden, aber unversehrt geblieben. Nathan durchstöberte sie gründlich und fand, wonach er gesucht hatte.
Er schlug einen Bogen um die drei brennenden Baumruinen und das verkohlte Unterholz und drang in den Wald ein. Er wusste, dass er damit ein Risiko einging, weil der Wind sich leicht wieder drehen konnte, aber er musste die Suche aufnehmen. Schließlich fand er, was er suchte, und schleppte dann mühevoll seine Fundstücke zum reinigenden Feuer. Aus den Kindern würden wohl keine Vampire werden – sie bestanden nur noch aus Teilen und Fetzen – aber es kam ihm richtig vor. Nathan wusste, dass Lardis Lidesci das Gleiche getan hätte. Was Nikhas Männer betraf, die unter dem Baum ausgeblutet waren – nun, das Feuer hatte sie erfasst. Sie brannten immer noch dort, wo sie herabgestürzt waren, brannten am Boden wie dicke, zur Seite gesackte Kerzen. Wenig später gesellte sich ihr Anführer Nikha zu ihnen.
Zum Schluss musste Nathan sich um die Frauen kümmern. Er zerrte sie von verschiedenen Stellen her ans Feuer und tat nacheinander mit ihnen, was er tun musste. Sie waren zusammengeschlagen und vergewaltigt worden – nein, mehr als das: man hatte sie auf grässliche Weise benutzt – und dann vampirisiert. Bei zweien waren die Schädel wie durch furchtbare Hiebe eingedrückt worden, während die anderen beiden – eine davon war Eleni ...
... Nathan konnte nur grauenerfüllt und ungläubig den Kopf schütteln. Ihre Brustkörbe wiesen auf der linken Seite zwischen den Brüsten ein faustgroßes Loch auf. Dort hatte jemand – etwas – seine Hand in
Weitere Kostenlose Bücher