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DÄMONENHASS

DÄMONENHASS

Titel: DÄMONENHASS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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hellwach, versuchte er sich aufzusetzen, und Maglore wich ein wenig zurück, um es ihm zu ermöglichen. »Habe ich geträumt?« Seine Stirn war fieberheiß und er zitterte. »Ja, ja, ich habe geträumt! Aber das war kein Traum, sondern ein Albtraum, der nun vorüber ist!«
    »Ah, ein Albtraum!« Maglore nickte knapp. Seine roten Augen fuhren unruhig umher, als suchten sie nach einer Spur des unbekannten Eindringlings. »Der uns in der Finsternis heimsucht, um den schlafenden Geist zu entsetzen. Vielleicht als Erinnerung an ein fürchterliches Ereignis der Vergangenheit oder als Vorherwissen dessen, was uns noch bevorsteht.« Er neigte den Kopf, als lausche er, und sog witternd wie ein Hund die Luft ein. Dann setzte er sich auf den Rand von Nathans Bett. »Das Ergebnis der aus Fresslust geborenen Völlerei oder auch bloß ein Gewissensanflug. Vielleicht ... eines schlechten Gewissens?«
    Nathan hielt seinen Geist fest verschlossen und spielte den Unschuldigen. Es fiel ihm nicht schwer, schließlich war er unschuldig. »Habe ich zu viel gegessen, Herr?« Die unterschwellige Anklage ignorierte er.
    Maglore verengte die Augen, aber Nathan sah ihm dennoch bis in sein Inneres. Der Herr von Runenstatt dachte gerade: Treibt er immer noch seine Wortspielereien mit mir? Eines steht wohl fest: Dieser Nathan ist kein Narr.
    Doch als Maglore sich erhob, erkundigte er sich: »Und, hast du Hunger?«
    Nathan warf die Decken beiseite, schwang die Füße über den Bettrand und baute sich neben dem Seher-Lord auf. »Ich denke schon«, sagte er. Er warf einen kurzen Blick aus dem Fenster und bemerkte den Stand der Sterne. Es war in Ordnung, dass er hungrig war, denn er hatte bis Mittsonnunter geschlafen!
    »Dann hast du nicht allzu viel gegessen«, beschied Maglore ihm. »Also haben wir es mit einem Anflug des Gewissens zu tun oder vielleicht auch mit einem wahrlich unfassbaren Wesen, das zu dir kam, während du schliefst. Glaubst du an Geister?«
    »Ja«, erwiderte Nathan, erleichtert, nicht länger lügen zu müssen. Selbstverständlich glaubte er an Geister. Wenn jemand wusste, dass sie Wirklichkeit waren, dann er – auch wenn sie nicht immer als die finsteren Sagengestalten auftraten, für die manche sie hielten. Aber Maglore wusste dies nicht, obgleich er ein Magier war.
    Der Seher-Lord nickte. »Du solltest auch an sie glauben, besonders an diesem Ort. Lass mich dir sagen, Nathan, dass Turgosheim eine große Vielfalt schrecklicher Menschen und Kreaturen gekannt hat. Sie selbst sind verschwunden, aber ihre Auren haften diesem Ort immer noch an. Und in Runenstatt bist du nicht der Einzige, der finstere Träume träumt.«
    Er musterte Nathan von oben bis unten. »Doch sage mir, warum bist du angekleidet? Du bist nicht einfach auf dem Bett eingeschlafen, denn die Decken lagen auf dir. Gibt es hier etwas, wovor du dich fürchtest? Hat dich jemand ... belästigt?« Sein Stirnrunzeln ließ die Augenbrauen unter einer Stirnfalte miteinander verwachsen. Erneut ließ er seine Blicke durchs Zimmer schweifen und nahm Witterung auf. Im nächsten Moment sagte er: »Eine Frau!«
    Nathan schüttelte den Kopf. »Sie hat mir nichts zuleide getan. Sie hat mir nur den Weg hierher gezeigt, das ist alles.«
    Maglore funkelte ihn wütend an. »Was? Sie hat dir den Weg gezeigt? Ach, das würden sie sicher tun, wohl wahr! Jede von ihnen!« Er packte Nathan am Arm. »Wer war es? Hat sie dich berührt, dich geküsst, hat sie dir ihren Körper angeboten? Sprich, du Narr! Hast du sie genommen?« Nathan schüttelte den Kopf. »Was? Lügst du mich etwa an? Es gibt doch keinen vollblütigen, geilen, von einer Frau geborenen Mann, der meinen Huren widerstehen könnte, es sei denn, er wäre ein bloßer Welpe, der nicht weiß, was eine Frau ist?«
    Nathan spürte, wie seine Ohren rot erglühten ...
    Erstaunt sah ihm der Seher-Lord tief in die Augen und erblickte die Wahrheit darin. »Was?«, sagte er. »Ein kräftiger Szgany-Mann von fast zwanzig Jahren, der noch nie eine Frau im Bett hatte? Hah! « Er schlug sich auf die Schenkel. »Kein Wunder, dass sie sich aufgedonnert und auf die Pirsch begeben haben! Ich habe sie noch nie so unruhig erlebt! Aber ... kann es denn wahr sein? Du hast wirklich noch nie ...?«
    »Ich ... ich hatte ein ... M-M-Mädchen, eine Szgany«, antwortete Nathan. Es geschah zum ersten Mal seit langer Zeit, dass seine Zunge sich verhedderte und er zu stottern begann. Und er beschloss, nie wieder zu stottern. »Sie wurde von Canker Canisohn

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