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DÄMONENHASS

DÄMONENHASS

Titel: DÄMONENHASS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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sprichst du wohl von Mordgesindel in den Hügeln, stimmt’s? Aye, wir werden tun, was wir können – aber bei Sonnauf. Wenn du mitkommen willst, bist du willkommen. Konnte das nicht warten?«
    Turgo schüttelte den Kopf, trat aus dem Wohnwagen in die Nacht hinaus und wartete, bis Heinar zu ihm aufschloss. »Nicht das, was ich zu sagen habe«, gab er zur Antwort. »Es sei denn, du willst zusehen, wie sich die Pest unter all deinen Leuten im Lager verbreitet!«
    Mit einem Mal war Heinar hellwach. »Was?« Er packte den anderen am Arm. »Die Pest?«
    Turgo nickte. »Still! Wir wollen doch nicht das ganze Lager wecken. Noch nicht. Jetzt hör zu, und ich sage dir, was ich von der Wache gehört habe. Ich weiß, dass es vielleicht übertrieben ist. Aber du warst dabei, und wenn alles passt ...« Er gab die Geschichte des Wachpostens wieder. Als er geendet hatte, grunzte Heinar:
    »Jawohl, das ist die Geschichte. Stimmt Wort für Wort.«
    »Hrmpff!«, schnaubte Turgo seinerseits. »Na, dann habe ich jetzt noch eine Geschichte für dich ...«
    Sie machten sich auf den Weg zum Lagerfeuer. »Wie du weißt, komme ich aus dem Land westlich von hier«, begann Turgo nach einer Weile, »aus dem Stamm und Gebiet von Ygor Ferenc. Das liegt ganz am Ende des Grenzgebirges, wo die Hügel in neblige Täler, Sümpfe und Morast übergehen. Das Moorgebiet ist ein elender Ort: Treibsand, Stechfliegen, Blutegel, aber der Ferenc hat seine Grenze gut siebzig Meilen davor – was noch viel zu nah ist, wenn du mich fragst!«
    Sie hatten das Feuer erreicht. Die Wächter hatten ihren Rundgang angetreten. Turgo setzte sich auf einen Hocker, und Heinar ließ sich auf dem glatt gesessenen Ast eines umgestürzten Baumes nieder. Sie schenkten sich starken, bitteren Tee ein, und schließlich fuhr Turgo fort:
    »Nun, vor etwa achtzehn Monaten begannen sich seltsame Dinge dort am Rand des Nirgendwo zu ereignen. Wie du dir vorstellen kannst, gibt es da oben, nicht anders als hier unten, auch ein paar Bergbewohner: Einzelgänger, die sich in die Hügel zurückziehen, sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern und ihr Leben in der Wildnis fristen. Ab und zu kommt so einer ins Lager und bringt ein erlegtes Tier mit, dessen Fleisch für einen allein zu viel ist, und meistens ist er willkommen. Es gibt ein Festmahl und Schnaps wird gereicht, um das Fleisch herunterzuspülen. Die Frauen tanzen bis Sonnunter, die üblichen jungen Raufbolde gehen sich irgendwann an die Gurgel ... und so weiter. So ist das nun mal.
    Aber im Westland war das während der letzten sechs Monate nicht immer so. Einige von den Bergbewohnern oben in den dunstigen Hügeln, die in die Täler und Sümpfe führen, und der eine oder andere einsame Wolf ... Plötzlich hatten sie sich verändert. Etwas Unheimliches war in sie gefahren.
    Es gab Gerüchte über Männer mit roten Augen, Wahnsinnige mit tierhaften Gelüsten, und Wölfe, die sich Menschen glattweg vom Lagerkreis und den Bereichsgrenzen schnappten! Immer des Nachts oder im Mondschein. Es war wie eine ansteckende Krankheit, die sich aus den Sümpfen verbreitete, und die Leute wurden misstrauisch gegen alle Fremden, die zur Dämmerung oder bei Sonnunter in ihre Lager kamen.
    Aber in den Lagern des Ferenc oder unterwegs um die Gemarkungen ... Nun ja, wie ich schon sagte, es waren Gerüchte. Die anderen Lager waren vielleicht betroffen, wenn die Geschichten stimmten, aber der alte Ygor hatte Glück. Jedenfalls eine Zeit lang.
    Dann, kurz bevor ich Ärger bekam – als Ygors hitzköpfiger Sohn Ymir mir um der Gunst einer Frau willen einen Kampf aufzwang und so weiter –, da jedenfalls hatte das Glück der Szgany Ferenc ein Ende. Es geschah folgendermaßen:
    Ich war mit Ygor und vielleicht einem Dutzend anderen unterwegs auf Grenzgang, so wie wir jetzt auch. In der Dämmerung erreichten wir eine Lichtung, auf der wir lagern wollten. Ygor kannte den Ort recht gut. Es war der westlichste Punkt seiner Grenze, und niemand überschritt sie, abgesehen von ein paar Einzelgängern, die sich ja oft an Orte begeben, die sonst keiner betritt. Das hat mit Aberglauben nichts zu tun; westlich der Stelle taugt der Boden eben nicht viel. Man kann nichts mehr anbauen. Auf dem Wasser schwimmen Algen, und es gibt viel zu häufig Nebel. Als sei dort die Welt zu Ende! Aber der alte Ygor geht eben auch dorthin, um sicherzustellen, dass niemand aus den Hügeln kommt und sich dort ansiedelt.
    Auf der Lichtung fanden wir dann Oulio Ionescu – jedenfalls etwas,

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