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DÄMONENHASS

DÄMONENHASS

Titel: DÄMONENHASS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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das entsetzte Keuchen des Jungen hörte, durchtrennte er ihr mit einem Biss die Schlagader!
    Er wandte den Kopf, funkelte den Eindringling böse an und knurrte dabei wie ein Wolf! Und sein Gesicht war dem eines Wolfes nicht unähnlich, nur waren seine Augen nicht tierisch gelb, sondern blutrot! So rot wie das Blut, das mit jedem schwächer werdenden Herzschlag aus der zerrissenen Kehle des armen Mädchens spritzte!«
    Heinars Auge trat hervor, und er packte Turgo am Arm. »Mann, welch eine Geschichte!« Seine Stimme klang heiser. »Aber bring sie zu Ende.«
    Der andere nickte und fuhr fort: »Der Junge hatte Wachdienst gehabt und trug daher seine geladene Armbrust bei sich. Einen Moment lang stand er wie gelähmt da, doch dann brüllte er seine Empörung heraus, schoss seine Waffe ab und pflanzte dem Schurken einen Bolzen dicht an sein schwarzes Herz. Wenn ein Hartholzschaft nur eine Haaresbreite vom Herzen entfernt einen Mann zur Gänze durchbohrt, dann ist er erledigt. Jeder andere Mann wäre tot gewesen – nur Oulio nicht! Nicht dieses Wesen, das aus Oulio geworden war! Mit der Kraft eines Wahnsinnigen drosch er den jungen Mann beiseite, trat ihm ins Gesicht und stürzte aus dem Zelt in das schlafende Lager. Sein Fauchen und Heulen weckte uns alle auf ...
    Nun, alles, was ich bisher erzählt habe, beruht auf Hörensagen. Aber ab dieser Stelle habe ich es selbst gesehen. Und ich habe keinen niederen Beweggrund, dir diese Geschichte zu erzählen, Heinar. Oh nein, denn was Frauen betrifft, habe ich meine Lektion gelernt, und zu Heimlichkeiten tauge ich nicht besonders. Aber die Szgany Hagi haben mich aufgenommen, und dafür schulde ich euch einen Gefallen. Höre nun also den Rest:
    Noch bevor das Lager ganz wach war, bevor irgendjemand etwas fragen, sagen oder tun konnte, feuerte der Junge – der mittlerweile genauso wahnsinnig wie Oulio war – einen weiteren Bolzen ab, der ihn diesmal ins Rückgrat traf. Oulio stürzte vornüber ins Lagerfeuer, und der Bursche bekam ihn zu fassen! Er packte ihn an einem Bein, zerrte ihn schreiend aus der Glut, warf ihm eine Schlinge um den Hals und zog ihn an Ort und Stelle an einem Baum in die Höhe! Dann führte er uns zu seiner Frau, damit wir es verstanden.
    Jedenfalls verstanden wir einen Teil davon ...
    Niemand schnitt Oulio herunter. Vielleicht würde er immer noch dort baumeln, nur ... Das war noch nicht das Ende. Oh nein, noch lange nicht.
    Denn bei Sonnauf weckte uns Oulios Röcheln und Grunzen aufs Neue! Ja, er war immer noch am Leben! Mit einem Strick um den Hals, mit violett angelaufenem Gesicht in der Luft baumelnd. Ein Bolzen ragte aus seiner Brust, und ein weiterer steckte tief in seinem Rückgrat. Nichts davon hatte ihn umgebracht! Aber etwas würde ihm ganz sicher den Tod bereiten: die Sonne, die sich über die Bäume erhob und ihren Schein auf die Lichtung warf. Als das Licht Oulio traf ... rauchte und dampfte er!
    Und dann ... der schreckliche, unmögliche Aufruhr, als er dort oben röchelte und zappelte und um sich trat! Bis der Knoten sich löste und er herabstürzte. Wir riefen nach dem Jungen, der gerade seine arme Frau beerdigt hatte, damit er kam und die Sache zu Ende brachte. Das schien nur gerecht ...
    Er holte ein Haumesser und ging zu der Stelle, an der Oulio lag. Aber bevor er ihm den Kopf nehmen konnte ... sprach das Ungeheuer ihn an. Oh, er schrie nicht etwa weinend auf, bettelte nicht um Gnade oder flehte um sein Leben; das nicht. Sein angeschwollener, verdrehter Hals hätte das auch unmöglich gemacht, außerdem hatte er dafür nicht genug Luft. Mit einer Stimme, die nicht lauter war als ein heiseres Flüstern, sagte er: »Es tut mir leid! Das war nicht ich!«
    Der Lügner. Denn natürlich wussten der junge Bursche und alle anderen, dass es kein anderer gewesen war! Halb verrückt vor Gram stieß der frisch verwitwete Gatte einen Wutschrei aus und holte mit dem Haumesser aus ... Doch bevor es herabsausen konnte ... begann Oulio zu krächzen und sich aufzubäumen, und wir wussten, dass dies sein Ende war. Vielleicht dachte sich der Junge: »Warum soll ich es ihm leichter machen?« Jedenfalls hielt er inne.
    So schlug Oulio in seinem Todeskampf um sich. Er riss den Mund auf, sein Hals schwoll an, und sein violettes Gesicht stand kurz vor dem Platzen. Bis schließlich ... etwas aus ihm herauskam!«
    Heinar sprang beinahe auf. »Etwas? Was für ein Etwas? War er krank? Kotzte er sich die Därme aus dem Leib?«
    Turgo schüttelte den Kopf. »Nicht

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