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DÄMONENHASS

DÄMONENHASS

Titel: DÄMONENHASS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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zu entgehen. Als Untoter war er Shaitan noch ähnlicher gewesen, und die Sonne war ihm ein tödlicher Feind geworden.
    Die Nacht verstrich, und als die drei – Shaitan, Ilya Sul und Vidra, zur Sternseite hinabstiegen, stellten sie fest, dass Shaitans Trog-Knechte auf sie warteten. Sie hatten ebenfalls gewusst, wo ihr Meister zu finden war. Nun zählten sie dreizehn: die drei, sieben weibliche und drei männliche Trogs. Und Shaitan nannte die anderen seine Jünger.
    Dann sahen sie ein Licht, das weiß und verschwommen in der Nacht leuchtete und den kalten Nordlichtern ganz unähnlich war. Ilya Sul meinte, dass dies die herabgestürzte weiße Sonne sein musste, die von manchen das Tor zur Hölle genannt wurde.
    »Weiße Sonne?« Shaitan wich zurück.
    »Sie soll kalt sein«, sagte der andere. »Wenn man sich von ihr fernhält, ist sie nicht schädlich. Aber man darf sie niemals berühren.«
    Shaitan war jedoch neugierig und sagte, dass er dieses Höllentor sehen müsse.
    Sie erklommen den niedrigen Kraterwall, blieben an seinem Rand stehen und sahen auf den kalten, weißen Feuerball darin herab. Die Trogs wurden geblendet und taumelten in alle möglichen Richtungen davon. Einer stolperte, stürzte und landete auf einem Sims nahe an dem weißen Glast. Entsetzt hob er zur Abwehr die Hand. Sie berührte die Oberfläche, versank darin ... Und er stieß einen kehligen Schrei aus, als das Höllentor ihn anzog und verschlang!
    Der Trog war verschwunden, und nur das Echo seines seltsamen, tiefen Schreis hallte noch zwischen den Felsen nach. Shaitan glaubte, ihn unten erkennen zu können, eine kleine, verängstigte Gestalt, die rasch kleiner wurde, aber das Licht schmerzte in seinen Augen, und er musste kurz darauf den Blick abwenden.
    »Dies soll meine Strafe für jeden sein«, sagte er, »der sich dreimal gegen mich wendet. Dreimal, oh ja – denn wie ihr seht, bin ich barmherzig.«
    »Eine gerechte Strafe«, schmeichelte Vidra ihm.
    »Diese Meinung steht dir gut zu Gesicht«, erwiderte Shaitan. »Und nun höre meine Worte! Zum Ersten hast du den Hagi von mir erzählt. Zweitens hast du Dezmir Babeni gesagt, welche Ehren ich seiner Tochter angedeihen ließ. Also vergehe dich kein drittes Mal.« Seine Stimme klang finster, und Schrecken schwang in ihr mit.
    »Außerdem wird es noch andere Strafen geben«, verkündete er ihnen. »Denn ich bin Shaitan, der die Menschen zu Untoten machen kann. Wer mir Böses will, sollte Folgendes bedenken: Ich werde ihm sein Blut nehmen und ihn tief in der Erde verscharren. Und wenn er erwacht, soll er dort liegen und in alle Ewigkeit kreischen, bis er in der Erde versteinert.
    Und was das Land im Norden betrifft: Ich sehe, dass es eisig kalt ist und daher selbst für Unseresgleichen keine passende Wohnstatt bietet. Darum soll der Ungehorsame sich vorsehen. Denn in meinem Haus gibt es für ihn kein warmes Bett mehr, auch kein Frauenfleisch, keinen gütigen Meister, der ihn leitet und lehrt, keine Wunder zu bestaunen und keine Geheimnisse, die ihm enthüllt werden. Denn ich werde ihn nach Norden verbannen, auf dass er allein und verlassen im Eis erfrieren möge.
    Doch wer mir in allen Dingen gehorcht und mein wahrer Diener und Knecht ist, dem sei auf ewig ein reichhaltiges, rotes Leben beschert! Fürwahr, sogar bis zum Tod – und darüber hinaus! So sei es ...«
    »Wo soll dein Haus stehen, Lord?«, wagte Ilya Sul zitternd zu fragen, als sie das Tor hinter sich ließen und sich daranmachten, eine breite Passmündung zu durchqueren, in deren Spalt das Licht der Sonnseite wie ein violetter Glanz zu sehen war. »Denn dies scheint mir ein elender Ort zu sein – eine Geröllebene ohne Flüsse, wo nur Moos und raue Gräser wachsen –, mit Wölfen in den Bergen und Fledermäusen an den Höhen, doch ohne Menschen.«
    »Es gibt hier schon Menschen im weiteren Sinne«, gab Shaitan ihm zur Antwort. »Unter dem Gebirge leben Trogs in ihren Höhlen. Sie werden mich mit Nahrung versorgen – mir Nahrung sein, bis wir uns eingerichtet haben. Doch auf der Sonnseite gibt es reichlich Leben! Zunächst muss uns eine karge Speise genügen, aber das echte Blut, das das Leben ist, findet sich jenseits der Berge. In all den kommenden Nächten werden wir jagen. Was mein Haus betrifft: Es soll weiter östlich von hier liegen, denn es zieht mich gen Osten.« Er warf einen scharfen Blick auf Sul. »Zweifelst du etwa an mir?«
    »Niemals, mein Lord!«
    Sie wanderten etliche Meilen weiter und kamen in eine Gegend voller

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