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Dämonenherz

Dämonenherz

Titel: Dämonenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Talbot
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rückte noch ein Stück von ihm ab, damit sich ihre Körper nicht noch einmal zufällig berührten.
    »Also«, begann sie, »wenn du wirklich über Gefühle reden willst, dann können wir das gerne tun. Es erstaunt mich nur etwas.«
    »Warum?Wo sollte man es sonst tun, wenn nicht im Bett?«
    Er streckte den rechten Arm aus. Eine Einladung an Anna, sich hineinzuschmiegen. Doch sie blieb sitzen.
    »Ich hätte nicht geglaubt, dass du diesem Thema überhaupt Aufmerksamkeit schenkst.«
    »Dann kennst du mich schlecht.«
    »Du gibst mir auch nicht viele Möglichkeiten, das zu ändern.«
    Weller nahm die Bettdecke, die im Eifer des Gefechts auf den Boden geglitten war, und legte sie über seine Hüften. Das sah endgültig aus. Mit einem Seufzer des Bedauerns wollte Anna nach ihrem Bademantel greifen.
    »Komm her.« Er hob die Decke. »Ich beiße nicht.«
    Anna holte fast unmerklich Luft. Der Moment war gekommen. Lieben verboten, dachte sie. Dann wollen wir mal sehen, was passiert, wenn ich mich nicht daran halte.
    Sie hob die Hand und berührte sanft seine Brust. Wieder spürte sie, wie sehr sie diesen Mann begehrte. Dann nahm sie all ihren Mut zusammen. Ich liebe dich, dachte sie. Sie wartete, ob irgendetwas in ihr sich gegen diesen Gedanken sträuben wurde. Sie war überrascht, dass das nicht der Fall war. Komisch, dass das so einfach ging. Ich liebe dich, Carl Weller. Okay, dann machen wir mal weiter so.
    Sie schlüpfte unter die Decke und schmiegte sich in seine Arme.
    Ich habe dich vom ersten Moment an geliebt. Schon als ich dein Foto gesehen habe, wusste ich, dass du der Mann bist, der mein Leben verändern würde. Ich empfinde Dinge für dich, die ich niemals für möglich gehalten hätte …
    Weller küsste sie, und es war, als ob sie in ein Meer von Sehnsucht tauchen würde.
    Ich liebe dich, Carl Weller. Ich liebe dich mehr als den Tag und die Nacht, mehr als die Sterne und die Sonne und den Mond.
    Er stöhnte. Dann küsste er sie wieder.
    Ich würde alles für dich tun, Weller. Alles. Aber halt mich fest und küss mich. Und komm zu mir. Bitte. Komm …
    Wellerlegte sich auf sie. Seine Erregung war so groß, dass er sich kaum noch zurückhalten konnte. Mit den Beinen umklammerte sie seine Hüften. Ihr Verlangen war scharf und süß zugleich und durchbohrte sie wie ein glühender Pfeil. Doch er wartete noch. Worauf bloß? Ihr Schoß drängte sich ihm entgegen, und sie küsste ihn, wie sie noch nie einen Mann geküsst hatte.
    Ich liebe dich, Weller. Ich würde sterben für dich.
    In diesem Moment wurden sie eins.

17 .
    W ie lange sie ineinander verschränkt auf dem Bett lagen, wusste Anna nicht. Es musste eine Ewigkeit sein. Ein Orkan der Gefühle hatte sie mit sich gerissen, und nur sehr langsam schwebte Anna zurück auf die Erde. Sie schmiegte sich an Weller und spürte, wie eine Art himmlische Zufriedenheit durch ihre Glieder strömte. Dann schnupperte sie.
    Ein scharfer Geruch lag in der Luft. Rauch. Asche. Kunststoff. Irgendetwas richtig Widerwärtiges.
    »Was ist das?«
    Sie hob den Kopf, den sie auf Wellers Brust abgelegt hatte. Ihr Atem hatte sich beruhigt, aber ihr Körper klebte schweißnass an seinem, als hätten ihre Glieder beschlossen, sich nie mehr zu trennen. Sie war unfähig, sich von ihm zu lösen. Mit Weller hatte sie die Tür zu einer neuen Dimension der Liebe aufgestoßen. Anna hatte nicht geahnt, dass es so etwas tatsächlich gab: sich ineinander finden, auflösen, und gemeinsam ein Ganzes werden. Doch irgendetwas stank in diesem Zimmer, und das geradezu bestialisch.
    Sie verließ die warme Kuhle zwischen Wellers Brust und Arm und robbte hinüber zur Bettkante.
    »Das Kleid!«
    Sie streckte die Hand aus, doch Weller packte sie und zog sie zurück.
    »Lassmich das machen.«
    Es lag, zusammengeknüllt und zerrissen, am Fußende des Bettes auf dem Boden. Rauch stieg aus dem Stoff und schwebte kräuselnd nach oben. Mit gerunzelter Stirn beobachtete Anna, wie er aufstand, die Überreste aufhob und hinüber zu dem Karton brachte, der immer noch in der Ecke stand.
    »Ist das ein Fall von spontaner Selbstentzündung?«
    Weller antwortete nicht. Von dem schimmernden Brokat war nicht mehr viel übrig. Asche rieselte auf den Teppich, als er es zu den Schuhen und der kleinen Tasche warf.
    »Weller, was hat das zu bedeuten?«
    Er achtete nicht auf sie. Stattdessen trat er ans Fenster, öffnete es und schaute, verborgen vom Vorhang, hinunter auf die Straße. Er war nackt, und Anna konnte den Blick nicht von

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