Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dämonenherz

Dämonenherz

Titel: Dämonenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Talbot
Vom Netzwerk:
seiner Silhouette wenden. Jede seiner Bewegungen war geschmeidig und kraftvoll. Er schien etwas schmaler geworden zu sein, aber er hatte nichts von seiner beinahe animalischen Grazie verloren. Schmerzhaft zog sich ihr Herz zusammen.
    »Du warst einfach zu heiß für das Kleid.«
    »Das ist doch Unsinn!«
    Er wandte sich vom Fenster ab und ging ins Bad. Wenig später hörte sie, wie das Wasser der Dusche in die Wanne prasselte. Mit einem Seufzer stand Anna auf und sammelte das zusammen, was von ihrer Garderobe übriggeblieben war: Jeans, Sweatshirt und eine gestreifte Bluse zum Wechseln. Ein passenderes Outfit für den Ball des Zodiak gab es ja wohl kaum.
    Sie fuhr sich durch die Haare. Auch das noch. Die Frisur war völlig aufgelöst, und wie ein Abend-Make-up nach einer solchen Liebesszene in ihrem Gesicht aussehen würde, wollte sie gar nicht erst wissen. Ärgerlich warf sie die Kleider über eine Stuhllehne und folgte Weller ins Bad.
    Er stand im prasselnden Strahl des Wassers und seifte sich gerade die Brust ein. Ohne zu überlegen, öffnete Anna die Glastür und schlüpfte zu ihm. Das Wasser war warm, und seine Arme empfingen sie, als wäre das genau der Ort, an den sie gehörte.
    Erküsste sie. Anna schloss die Augen und genoss es, sich an ihn zu schmiegen. Wieder erwachte das Verlangen in ihr. Er hielt noch immer die Seife in der Hand und begann nun, den Schaum langsam über ihren Körper zu verteilen. Anna stöhnte auf. War Leidenschaft denn wirklich so grenzenlos? Eben noch im Bett hatte sie geglaubt, mindestens drei Tage zu brauchen, bis sie das Wort »Aufstehen« überhaupt nur denken konnte. Doch dieser Mann schien in ihr ungeahnte Kräfte zu wecken. Sie legte den Kopf an die Wand und gab sich völlig seinen Händen hin. Ihre Knie begannen zu zittern, als er sie zwischen den Beinen liebkos te und gleichzeitig seinen Mund in ihrer Halsbeuge vergrub. Er packte sie an den Hüften und hob sie hoch. Anna klammerte sich an ihn. Das Wasser floss zwischen ihren Brüsten hinunter. Sie konnte seine Männlichkeit spüren, noch bevor er in sie eindrang. Für einen kurzen Moment öffnete sie die Augen. Der große Spiegel war beschlagen vom Wasserdampf, so dass sie ihre beiden Leiber nur schemenhaft wahrnehmen konnte. Sie sah Wellers Schultern, über die das Wasser aus seinen Haaren in breiten Strömen hinunterlief bis zu seinen Hüften, um die sie ihre Beine gelegt hatte. Seine Hände hatte er unter ihre Schenkel geschoben. Die Macht, mit der er sie ausfüllte, überwältigte Anna erneut. Sie schloss die Augen und gab sich ganz seinem Rhythmus hin.
    »Sag es«, flüsterte er. »Sag, wie sehr du mich willst.«
    Ihre Lippen verschlossen seinen Mund mit einem Kuss. Annas Leidenschaft war an einem Punkt angelangt, an dem sie sich keine Gedanken mehr über Barrieren oder falsche Liebesgeständnisse machen wollte. Er hielt inne und öffnete die Augen. Sein Blick traf sie mit derselben Wucht, mit der ein Pfeil sie durchbohren würde.
    »Sag mir, dass du mich liebst.«
    Seine Zunge wanderte über ihre Lippen.
    »Ich muss es wissen. Sag es. Laut und deutlich!«
    Anna hielt seinem Blick noch immer stand. Sie sah das grüne Glimmen in seinen Augen, und sie ahnte, dass irgendeine Macht gerade dabei war, sie gegen ihren Willen zu erobern.
    »Ichliebe dich, Carl Weller.«
    Behutsam lehnte er ihren Rücken an die Marmorwand. Dann beugte er sich hinunter und liebkoste ihre Brüste mit seinem Mund. Langsam, unendlich langsam begann Weller erneut, sie zu lieben. Doch dieses Mal war es anders. Etwas hatte sich verändert. Es war, als hätte sie ihm den Schlüssel zu ihrem ganz geheimen Gartentor gegeben. Und sie wusste nicht, ob sie das wirklich wollte. Weiter kam sie nicht mit ihren Überlegungen, denn alles Denken wurde ausgelöscht von einer Flut von Empfindungen, die über Anna strömte und sie gemeinsam mit Weller hoch hinaus trug, noch höher, bis der Kamm der Welle brach und sie mit sich trug.
    Als Weller sie vorsichtig wieder auf ihre Füße stellte, musste sie sich einen Moment auf ihn stützen. Er stellte das Wasser ab und griff nach einem der riesigen Badetücher. Zärtlich umhüllte er Anna mit dem weichen Frottee, bevor er selbst begann, sich abzutrocknen.
    Auf Annas Lippen brannte die Frage, warum er so genau wissen musste, was sie fühlte. Noch nie hatte ein Mann sich derart für ihre geheimsten Gedanken interessiert, vor allem nicht, während sie sich liebten. Sie beobachtete, wie er sich die Haare tro cken rubbelte.

Weitere Kostenlose Bücher